Eine Frau liegt mit hochgestreckten Beinen in einem Kornfeld. Von der Frau sieht man nur die Unterschenkel und Füße, welche sie verschränkt. Sie trägt mittelblaue Tennis-Sneaker. Der Himmel ist sommerlich blau.© Happycity21 / iStock / Getty Images
Schwere Beine, Besenreiser, Krampfadern: Diese Veränderungen an den Beinvenen verursachen zunächst keinen großen Leidensdruck, können sich aber mit der Zeit zu einem ernst zu nehmenden Venenleiden entwickeln.

Blutstau

VERÄNDERUNG DES LEBENSSTILS BEI VENENLEIDEN UND KRAMPFADERN

Venenleiden sind weit verbreitet, daher sind sie auch ein gängiges Thema in der Apotheke. Bedenken Sie bei Ihrer Beratung, dass Ihre Kund*innen auch mit der Veränderung des Lebensstils viel bewirken können.

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Schwere Beine, die kribbeln und jucken, geschwollene Knöchel oder Besenreiser? Diese Symptome sind Hinweise auf eine Venenschwäche. Behandelt man die Problematik nicht, können sich Folgeerkrankungen, wie etwa Krampfadern (Varizen) entwickeln.

Hierbei handelt es sich um dicke, geschlängelte Adern, die an den Beinen und Füßen hervortreten – man bezeichnet das Krankheitsbild auch als Varikose.

Berichten Kund*innen in der Apotheke also von schweren und geschwollenen Beinen, könnte ihr Venensystem geschwächt sein. Häufig sind Schwangere, Ältere oder Übergewichtige betroffen, insbesondere wenn sie viel stehen müssen, zum Beispiel im Beruf, auch wenn sie zu wenig trinken oder sich zu wenig bewegen.

Es beginnt mit Besenreisern

Im Gegensatz zu Krampfadern sind Besenreiser feine, sichtbare Äderchen an der Oberfläche. Die kleinen Beinvenen in der Lederhaut, die direkt unter der obersten Hautschicht, der Epidermis, lokalisiert sind, erweitern sich, sodass sie als Besenreiser durch die Epidermis hindurch schimmern.

In der Regel sind sie nur wenige Zentimeter groß, können allerdings auch größere Bereiche der Ober- oder Unterschenkel betreffen. Besenreiser befinden sich zudem am Knie sowie in der Kniekehle. Zunächst sind die kleinen Äderchen hellrot, sie werden mit zunehmender Größe jedoch bläulich. Sie entstehen, weil das sauerstoffarme Blut in den Venen aufgrund einer verminderten Funktion der Venenklappen nicht mehr vollständig zum Herzen zurückfließt.

Folglich versackt es in den Beinvenen, sodass sich der Druck auf die Gefäßwände erhöht, man spricht von einer venösen Hypertonie. Das Blut staut sich in den betroffenen Venen, sodass deren Wände ausleiern. Besenreiser sind erst einmal harmlos und stellen lediglich ein kosmetisches Problem dar, sie verursachen keine Schmerzen. Sie können jedoch ein erstes Anzeichen für eine chronische Venenerkrankung sein. Oft kommen mit zunehmendem Alter geschwollene Beine, Hautveränderungen und Krampfadern hinzu.

Wussten Sie, dass …
… die ersten Besenreiser häufig während einer Schwangerschaft entstehen? In dieser Zeit kommt es hormonbedingt zu einer Schwächung der Venenwand. Schwangere nehmen an Gewicht zu, zusätzlich produziert der Organismus mehr Blut und der Druck in den Gefäßen erhöht sich.

Manchmal folgen Krampfadern

Varizen zählen zu den häufigsten Venenleiden und sie stellen keineswegs nur ein kosmetisches Problem dar. Sie bilden sich, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen und das Blut in den Beinen versackt. Im Gegensatz zu Besenreisern sind sie tastbar und können Schmerzen in den Beinen verursachen.

Krampfadern weisen auf ein tiefer liegendes Venenleiden hin und können die Lebensqualität stark einschränken.

Betroffene klagen über müde, schwere und geschwollene Beine, Kribbeln, Schmerzen und ein Spannungsgefühl. Besonders ausgeprägt sind die Symptome abends nach langem Stehen oder Sitzen sowie an warmen Tagen. Der Bereich um die Knöchel herum ist meist geschwollen – raten Sie Ihren Kund*innen, die Beine öfter mal hochzulegen oder sich zu bewegen, um die Beschwerden zu lindern.

Der Phlebologe ist der Venenspezialist. Er ist auf die Behandlung von Gefäßerkrankungen, wie Venenleiden, spezialisiert. „Phlebos“ ist die griechische Bezeichnung für „Blutgefäß“. Betroffene mit Krampfadern, Venenentzündungen, Thrombosen und auch Hämorrhoiden sind bei ihm also in den besten Händen. Er kann auch das Risiko für Thrombosen oder Lungenembolien durch die Venenerkrankung einschätzen.

Eine Venenschwäche ist auch die häufigste Ursache für Wasser in den Beinen, das sich durch geschwollene Knöchel äußert. Da die Ödeme jedoch auf weitere Auslöser, wie etwa Herz- oder andere Organerkrankungen, Hormonstörungen, die Einnahme bestimmter Medikamente oder Stoffwechselstörungen zurückzuführen sein können, muss unbedingt ein Arzt konsultiert werden.

Venensystem – Aufbau und Aufgaben

Das Venensystem sorgt dafür, dass das Blut zum Herzen zurückgelangt. Man teilt die Venen in Abhängigkeit von ihrer Lage in Kopf-, Arm-, Bauch- und Beinvenen ein. Ihre Aufgabe besteht darin, sauerstoffarmes Blut zum Herzen und zur Lunge zu transportieren. Bei den Beinvenen unterscheidet man die direkt unter der Haut befindlichen, oberflächlichen Venen sowie das tiefere Venensystem. Letzteres übernimmt den größten Teil des Blutrücktransportes, lediglich der Rest des Blutes gelangt über die oberflächlichen Beinvenen zurück.

In den Gefäßen sind ventilartige Klappen vorhanden, die gewährleisten, dass der Transport nur in Richtung des Herzens möglich ist und das Blut nicht absackt. Die Klappen sorgen somit dafür, dass das Blut den Höhenunterschied, der zwischen Beinen und Herzen besteht, überwinden kann. Bei Venenleiden ist die Funktion der Klappen, wie bereits beschrieben, beeinträchtigt.

Die tiefe Hauptvene stellt das zentrale Gefäß im tiefen Venensystem dar, zieht sich durch das gesamte Bein und mündet in der tiefen Beckenvene. Die wichtigsten oberflächlich verlaufenden Venen sind die große und die kleine Rosenvene (Vena saphena magna und parva). Die große Rosenvene befindet sich an der Beininnenseite des Ober- und Unterschenkels und endet in der tiefen Vene an der Leiste. Hingegen ist die kleine Rosenvene an der Rückseite des Unterschenkels lokalisiert und trifft im Bereich der Kniekehle auf die tiefe Vene.

Diagnostik in der Venenheilkunde

Der Phlebologe erhebt zunächst die Anamnese und führt eine klinische Untersuchung durch. Er betrachtet die Beine und tastet sie auf Veränderungen wie Schwellungen oder Krampfadern ab.

Zu den diagnostischen Verfahren bei Gefäßerkrankungen gehört die farbcodierte Duplexsonografie. Hierbei handelt es sich um eine Ultraschalluntersuchung, bei der Venenverschlüsse durch Thrombosen entdeckt werden können. Außerdem ist es damit auch möglich, Gefäß- oder Nervenursachen zu unterscheiden.

Bei der sogenannten „Digitalen Fotoplethysmografie (DPPG)“ wird die Strömung in den Venen analysiert. Dabei beobachtet der Arzt im Rahmen eines Bewegungsprogramms mithilfe eines Messfühlers die Wiederauffüllzeit der Vene. Der Messfühler wird an der Innenseite des Unterschenkels angebracht und bestimmt die Leistung der Vene, während der Patient oder die Patientin im Sitzen die Füße auf und ab wippt.

Auch der periphere Venendruck der Fußrückenvene lässt sich messen und zwar durch eine Phlebodynamometrie. Bei gesunden Gefäßen sinkt der Druck durch die Aktivierung der Muskulatur, bei Krampfadern geschieht dies nicht.

Die Venenfunktion lässt sich über eine Venenverschlussplethysmografie überprüfen. Durch eine gezielte Kompression der Venen und Arterien kann der Blutfluss berechnet werden. Von der venösen Kapazität und dem venösen Rückstrom werden Rückschlüsse auf die Funktion der Venen gezogen.

Therapie durch Kompression

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Venenleiden zu behandeln. Die Verwendung von medizinischen Kompressionsstrümpfen stellt bei allen Patient*innen die Basistherapie dar. Am häufigsten werden Kompressionsstrümpfe eingesetzt, sie können bereits bei Stauungsgefühlen sowie bei schweren und geschwollenen Beinen getragen werden. Sie entlasten das geschädigte Venen- und Lymphsystem, indem sie von außen Druck auf das Beingewebe ausüben. Dadurch verhindern sie, dass sich Wasser im Gewebe ansammelt. Zugleich schließen die Venenklappen durch den verengten Venendurchmesser wieder besser. Das Blut kann dadurch besser in Richtung Herz abfließen.

Der Arzt kann Kompressionsstrümpfe oder -strumpfhosen auf Rezept zulasten der Krankenkasse verordnen. Dabei wählt er in Abhängigkeit von der Diagnose die Kompressionsklasse (I bis IV) sowie die Länge des Strumpfes. Mit der entsprechenden Zusatzqualifikation können Sie die Strümpfe dann in der Apotheke anmessen.

Manche Kund*innen sind von dem Gedanken, Kompressionsstrümpfe tragen zu müssen, zunächst nicht begeistert. Sie befürchten, dass das Tragen unangenehm ist oder die Strümpfe hässlich und nicht modisch genug sind.

Klären Sie darüber auf, dass sie den „Gummistrumpf“ von früher vergessen können. Heute gibt es viele schöne Modelle in den unterschiedlichsten Farben, die sich optisch kaum von normalen Feinstrümpfen oder Feinstrumpfhosen unterscheiden. Bemerken Ihre Kund*innen nach einiger Zeit, wie gut die Strümpfe helfen und wie viel frischer sich die Beine anfühlen, sind die anfänglichen Bedenken in der Regel verschwunden.

Medikamentöse Therapie

Neben den äußerlich anwendbaren Unterstützungsmaßnahmen gibt es Arzneimittel zur innerlichen Anwendung, die bei Venenerkrankungen eingesetzt werden. Dazu gehören Ödemprotektiva, Venen-tonisierende Medikamente, Diuretika, Salben und Gele mit Heparin oder Hirudin. Venentonisierende Mittel aktivieren die Venenwände und erhöhen deren Spannkraft, während Ödemprotektiva die Durchlässigkeit der Venenwände minimieren und auf diese Weise Flüssigkeitsansammlungen verhindern. Bei starken Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe verordnet der Arzt unter Umständen Diuretika zur kurzfristigen Anwendung.

Salben mit Heparin unterstützen den Blutfluss, da sie einer Gerinnselbildung vorbeugen. Allerdings sollten insbesondere ältere Kund*innen nach der weiteren Medikation gefragt werden, da Heparin tief durch die Haut in den Körper eindringen kann und Wechselwirkungen mit anderen Gerinnungshemmern möglich sind. In den Leitlinien sind die Heparinsalben nicht mehr aufgelistet.

Ein Phytopharmakon zur Behandlung von Venenleiden stellt der Rosskastaniensamen-Extrakt dar. Dieser dichtet die Venenwände von innen ab und vermindert Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Zudem wird die Spannkraft der Venen, die für den Rückfluss des Blutes wichtig ist, gefördert. Der Rosskastanie werden auch entzündungshemmende und durchblutungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Darüber hinaus lindert sie Schmerzen und schwere Beine. Roter Weinlaubextrakt ist sowohl zur äußerlichen als auch zur innerlichen Anwendung erhältlich. Der Extrakt wird aus dem Laub der Färberrebe gewonnen und enthält Flavonoide. Er verdichtet die feinen venösen Blutgefäße und reduziert Ödeme. Die Mikrozirkulation sowie die Sauerstoffversorgung werden nachweislich verbessert, außerdem wird die Produktion von Entzündungsbotenstoffen durch die Flavonoide gehemmt. Spannungsgefühle, Schmerzen sowie das Gefühl schwerer Beine lassen mit der Einnahme von Rotem Weinlaubextrakt ebenfalls nach.

Ein weiterer Klassiker bei Venenleiden ist der Stechende Mäusedorn-Extrakt, der Ruscogenin enthält. Er wirkt entzündungshemmend, stabilisiert die Venenwände und sorgt dafür, dass keine Flüssigkeit aus den Gefäßen in das umliegende Gewebe austritt. Da Ruscus-Extrakte über einen schwachen gefäßverengenden Effekt verfügen, sollten Sie Kund*innen, die Mittel zur Blutdrucksenkung einnehmen, von der Anwendung von Mäusedorn abraten. Generell sind Phytopharmaka auch eine Alternative für Kund*innen, die auf die synthetischen Anteile der Kompressionsstrümpfe mit Hautreizungen reagieren und diese daher nicht tragen können.

Bedenken Sie, dass weder Kompressionsstrümpfe noch Ödemprotektiva aus Krampfadern gesunde Gefäße machen. Sie können das Voranschreiten der Krankheit verlangsamen, aber natürlich nur, wenn man die Therapie auch regelmäßig anwendet.

Chirurgische Eingriffe

In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, Krampfadern entfernen zu lassen. Der Arzt kann eine Sklerosierung, also eine Verödung der Venen, durchführen. Das Ziel ist, Krampfadern schonend und narbenfrei zu entfernen. Die Verödung erfolgt minimalinvasiv, wobei ein Spezialschaum in das erkrankte Gefäß gegeben wird, sodass dieses verklebt. Der Körper baut den Mikroschaum dann vollständig ab. Diese Methode wird bei größeren und tiefer liegenden Varizen eingesetzt. Zur Sklerosierung von Besenreisern oder kleineren Astkrampfadern setzen Ärzte ein flüssiges Verödungsmittel mit Polidocanol ein – das Prinzip der beiden Verfahren ist im Grunde identisch.

Bei der Phlebektomie setzt der Phlebologe kleinste Schnitte in die Haut und entfernt die ausgeleierten Krampfadern mithilfe eines kleinen Hakens. Die Behandlung erfolgt minimalinvasiv und gilt als schonendes Verfahren. Die Mobilität Betroffener ist sofort danach kaum beeinträchtigt.

Bei der sogenannten Crossektomie handelt es sich um eine Krampfaderoperation, die oft mit dem Varizenstripping kombiniert wird. Sie beginnt mit einem Schnitt an der Leiste oder an der Kniekehle. Der Chirurg bindet die venösen Seitenäste ab, um einer anschließenden Entwicklung von neuen Krampfadern vorzubeugen. Außerdem durchtrennt er die Stammvene an ihrem Mündungssegment in das tiefe Venensystem.

Im Anschluss daran wird das Varizenstripping durchgeführt, die Krampfadern werden also herausgezogen. Dafür ist es erforderlich, dass eine dünne, biegsame Sonde von unten durch die Stammvene bis zur Leiste geschoben wird, damit der Arzt den erkrankten Teil entfernen kann. Nach dem Eingriff werden die Schnitte verschlossen und das Bein mit einem engen Kompressionsverband umwickelt.

Darüber hinaus versprechen kathetergestützte Methoden mittels Laser oder Radiofrequenz Erfolge bei der Varizenbehandlung. Bei der Radiowellenbehandlung führt der Arzt einen Katheter durch die Krampfader bis zur Hauptvenenklappe. Während der Katheter dann zurückgezogen wird, erhitzt das Heizsegment an der Katheterspitze die Venenwand, sodass die Vene schrumpft und sich verschließt. Bei der Endolasertherapie zieht sich die Varize hingegen durch die Laserenergie zusammen.

Welche Rolle spielen Ernährung und Bewegung?

Ganz allgemein kann man sagen: Alles, was gesund ist, tut auch den Venen gut. Die Venenwand besteht zum Teil aus einer Muskelschicht, die wie andere Muskeln auch ausreichend Nährstoffe braucht. Daher ist eine ausgewogene Ernährung ein wichtiger Baustein für gesunde Venen. Die Gesundheitsklassiker Obst, Gemüse und Vollkornprodukte gehören jeden Tag auf den Teller. Auch Omega-3-Fettsäuren sind wichtig, und zwar für die Elastizität der Venen. Nüsse, Avocados, Leinsamen und Fisch liefert viel davon.

Wer denkt, weniger Trinken verringert Ödeme, der liegt falsch. Noch dazu erhöht sich die Thrombosegefahr durch das eingedickte Blut. Ausreichend Trinken unterstützt den venösen Blutfluss. Alkohol allerdings erweitert die Gefäße zusätzlich. Sonnenbäder und große Wärme übrigens auch.

Mindestens genauso wichtig ist Bewegung. Die Beinmuskulatur wirkt direkt auf die Venen ein, die Wadenmuskelpumpe treibt den Blutfluss an. Raten Sie daher Ihren Kund*innen regelmäßige Bewegungseinheiten, zum Beispiel Laufen oder Treppen steigen, in den Alltag einzubauen und auch gezielte Übungen für die Beinmuskulatur (zum Beispiel Füße im Wechsel flexen und strecken) durchzuführen.

Prävention durch Bewegung

Generell ist Sport eine gute Möglichkeit, um Venenleiden und Krampfadern vorzubeugen. Bei der Aktivierung der Bein- und Fußmuskeln unterstützt man die Durchblutung der Beine sowie den Blutabfluss in den Venen. Wandern, Aerobic, Inline-Skaten oder Tanzen sind Sportarten, die sehr gut zur Prävention geeignet sind. Auch Schwimmen ist besonders sinnvoll, weil man zum einen dabei eher auf dem Wasser liegt, zum anderen erhöht der Wasserdruck die Kompression, sodass der Blutrückfluss zum Herzen verbessert wird.

Doch welche gymnastischen Übungen eignen sich? Hier gibt es einige einfache Bewegungsabläufe, die gut in den Alltag zu integrieren sind: Betroffene stellen sich am besten auf die Zehenspitzen und drehen die Fersen nach rechts. Dann setzen sie ab und wiederholen den Vorgang auf der linken Seite. Im Sitzen kann man mit dem großen Zeh eine liegende Acht auf den Boden zeichnen, am besten abwechselnd rechts und links.

Wer viel sitzt, kann währenddessen die Füße auf die Zehenspitzen stellen, die Fersen absenken und die Fußspitzen hochziehen. Eine weitere Übung besteht darin, sich auf den Rücken zu legen, die Beine anzuwinkeln und die Füße hüftbreit aufzustellen. Die Arme liegen entspannt links und rechts neben dem Körper. Nun hebt man die Hüfte an, bis der Oberkörper mit den Knien eine Linie bildet, hebt ein Bein und streckt es gerade aus. Die Zehen werden nun zum Oberkörper gezogen und die Spannung für etwa drei Sekunden gehalten. Kund*innen sollen dies ungefähr fünfmal durchführen und dann das Bein wechseln. Mit diesen einfachen gymnastischen Übungen, die man leicht in den Alltag integrieren kann, lässt sich viel für die Venengesundheit bewirken.

Tipps für die Beratung bei Venenleiden und Krampfadern

PTA und Apotheker sollten Kund*innen, die über Venenleiden oder Symptome wie nächtliche Fuß- oder Wadenkrämpfe, Ödeme an den Knöcheln, bräunliche Hautveränderungen, Schwere- und Müdigkeitsgefühle und/oder über brennende und stechende Schmerzen in den Beinen klagen, zu einem Arztbesuch beim Phlebologen raten.

Leichte Venenprobleme lassen sich in der Selbstmedikation mit pflanzlichen Präparaten, die Trockenextrakte aus roten Weinrebenblättern oder Rosskastaniensamen enthalten, verbessern. Das Apothekenpersonal sollte Betroffenen weitere Ratschläge zur Verbesserung des Lebensstils geben, denn mit verschiedenen Maßnahmen lassen sich Venenleiden lindern und die Lebensqualität sowie die Beschwerden verbessern.

Langes Sitzen und Stehen sollten möglichst vermieden werden – stattdessen ist es wichtig, regelmäßige Bewegungspausen in den Alltag zu integrieren. Berufstätige, die viel sitzen müssen, können beispielsweise für eine aktive Mittagspause sorgen und einen Spaziergang machen, um die Wadenmuskelpumpe zu aktivieren. Zudem kann tägliche Venengymnastik Venenleiden vorbeugen. Wo immer es auch geht, ist es ratsam, Bewegung mit in den Alltag zu integrieren, indem man beispielsweise das Fahrrad statt dem Auto wählt oder Treppensteigen dem Lift bevorzugt.

Außerdem ist es sinnvoll, Beine mit Venenschwäche hoch zu lagern und sie nicht übereinanderzuschlagen. Kund*innen mit Übergewicht sollten darüber aufgeklärt werden, dass es für das Venensystem gesünder ist, Gewicht abzunehmen. Es ist auch wichtig, den Körper ausreichend mit Flüssigkeit zu versorgen und viel zu trinken. Das Schuhwerk sollte ebenfalls gut gewählt sein:

Auf hohe, unbequeme Schuhe ist besser zu verzichten, stattdessen sind flache, bequeme Schuhe bei Venenleiden geeignet, da sie die Abrollbewegung des Fußes unterstützen.

Die Wadenmuskulatur und die Venenpumpen werden dadurch aktiviert und der Blutrückfluss gefördert. Unter der Dusche können Betroffene dem Venensystem Gutes tun, indem sie die Beine kalt abduschen und somit das Gefäßsystem stärken. Zwar bieten einige Sanitätshäuser Venenfunktionsmessungen an, doch PTA und Apotheker sollten ihren Kund*innen klar machen, dass diese die ärztliche Untersuchung nicht ersetzen können. Bei dieser sogenannten Licht-Reflexions-Rheographie (LRR-Messung) wird mithilfe von Infrarotlicht die Funktion der Venen und der Venenklappen geprüft.

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