An einem Tisch sitzen sich über Eck ein Mann und eine Frau gegenüber. Sie sprechen miteinander mit ernsten, aber freundlichen Gesichtern.© fizkes/iStock/Getty Images Plus
Damit das Jahresgespräch Mitarbeitenden und Führungskräften etwas bringt, sollten beide Seiten sich vorbereiten und auf gemeinsame Ziele einigen.

Jahresgespräch

FÜHRUNGSKRAFT UND MITARBEITENDE IM GESPRÄCH – ZWEI BLICKWINKEL, EIN ZIEL

Das Mitarbeiterjahresgespräch steht an. Sowohl Führungskraft als auch die Mitarbeitenden machen sich Gedanken, was sie besprechen wollen und was sie im kommenden Jahr erreichen wollen. Wie sich die Parteien im Gespräch schlagen, hängt in beiden Fällen vor allem von der Vorbereitung ab.

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Das Mitarbeiterjahresgespräch wird einmal jährlich zu einem festgelegten Zeitpunkt durchgeführt. Es findet unter vier Augen zwischen den Mitarbeitenden und deren Führungskraft statt. In der Regel sind weitere Mitarbeitergespräche im Laufe des Jahres angesetzt, um die Fortschritte des im Jahresgespräch Vereinbarten zu überprüfen, zu evaluieren und zu steuern.

Besonders wichtig ist die Vorbereitung auf das Gespräch. Sowohl die Führungskraft als auch die Mitarbeitenden sollten mit klaren Erwartungen und Zielen in ein solches Gespräch gehen. Erfahren Sie hier mehr darüber, wie PTA sich vorbereiten können und was auf sie zukommt.

Was sollte die Führungskraft für ein Mitarbeitergespräch vorbereiten?

Die Führungskraft führt und steuert das Gespräch. Sie sollte jedoch auch flexibel auf Ideen und Themen der Angestellten während des Gesprächs eingehen können. Den Rahmen eines Mitarbeiterjahresgesprächs sollten übergeordnete Unternehmens- oder Teamziele geben. Diese sind den Mitarbeitenden im besten Fall im Voraus bekannt.

Indem sie diese übergeordneten Ziele wiederholt, leitet die Führungskraft das Gespräch ein. Im Zusammenhang mit diesen Zielen kann sie nun konkrete und individuelle Ziele oder Erwartungen an die Mitarbeitenden formulieren. Wichtig dabei ist, dass die Mitarbeitenden einordnen können, warum man diese Erwartungen oder Zielvorstellungen an sie hat. Passen die individuell gestellten Erwartungen und Ziele zu den im Voraus geäußerten Teamzielen, fällt es den Mitarbeitenden leichter, die Wünsche und Ideen der Führungskraft nachzuvollziehen.

Ob die Angestellten die besprochenen Themen verstanden haben und mit ihnen einverstanden sind, kann die Führungskraft leicht überprüfen. Die Angestellten sollten dazu die Erwartungen und Ziele einmal mit ihren eigenen Worten wiedergeben.

Haben die Mitarbeitenden die Ziele verinnerlicht, wird besprochen, was sie zum Erreichen dieser Ziele benötigen. Die Führungskraft sollte sich im Voraus Gedanken dazu gemacht haben, wie sie ihre Mitarbeitenden dabei unterstützt, die Ziele erfolgsbringend zu erreichen. So kann zum Beispiel das Aneignen von neuem Beratungswissen in Form von Fortbildungen finanziell unterstützt werden.

Am Schluss des Gesprächs werden die Ergebnisse und Vereinbarungen zusammengefasst und durch die Führungskraft dokumentiert. Diese Dokumentation stellt sie den Angestellten zur weiteren Bearbeitung der Ziele zur Verfügung. Ein Nachfolgegespräch wird vereinbart, um den Fortschritt zu evaluieren.

Wie werden gemeinsame Ziele effektiv formuliert?

Im Mitarbeiterjahresgespräch dreht sich also alles um Ziele, Erwartungen und Entwicklung. Doch wie werden diese Themen effektiv formuliert? Die Antwort auf diese Frage lautet: SMART!

S – spezifisch
M – messbar
A – attraktiv
R – realistisch
T – terminiert

So könnte zum Beispiel ein SMARTes Teamziel wie folgt formuliert werden:

Alle Mitarbeiter führen zusammen im ersten Quartal 50 pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) zur korrekten Anwendung von Inhalativa durch. Sind diese 50 pDL erreicht, bekommt das Team ein Abendessen spendiert.

Die Formulierung von SMARTen Zielen hilft sowohl der Führungskraft als auch den Mitarbeitenden. So können sie bei der Vorbereitung und der Zusammenfassung ihres Gesprächs strukturiert vorgehen. Zudem kann so im Nachfolgegespräch am besten nachvollzogen werden, ob die Ziele und Erwartungen wie vereinbart erfüllt wurden.

Was sollten die Mitarbeitenden für ihr Jahresgespräch vorbereiten?

Auch die Mitarbeitenden müssen sich vor dem Gespräch Gedanken machen, was sie besprechen möchten. Sind die übergeordneten Ziele des Unternehmens den Mitarbeitenden bekannt, können sie ihre Ideen zum Erreichen dieser Ziele für sich vorab formulieren.

Im Idealfall stimmen die eigenen Entwicklungsziele mit den Unternehmenszielen überein, sodass sie sich persönlich weiterentwickeln können und gleichzeitig das Unternehmen davon profitiert. Ein klassisches Beispiel sind hierfür Fort- und Weiterbildungen. Gibt es zum Beispiel eine Fortbildung, mit der die Mitarbeitenden ihr Beratungswissen erweitern können, profitieren Unternehmen und Mitarbeiter*in gleichermaßen.

Viele Mitarbeitenden bringen in das Mitarbeiterjahresgespräch Gehaltsthemen mit. Wichtig ist auch hierbei die Vorbereitung. Die Angestellten sollten mit einer klaren Gehaltsvorstellung, also einer konkreten Zahl, in das Gespräch gehen. Diese Gehaltsvorstellung sollte klar und offen im Gespräch kommuniziert werden.

Das allein wird den meisten Führungskräften jedoch nicht reichen. Die Mitarbeitenden sollten konkrete Argumente vorbringen, die zeigen, wie sie und ihre Arbeit zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Fragen, die sich Mitarbeitenden bei der Vorbereitung ihrer Argumente stellen könnten, sind zum Beispiel:

  • Warum sollte ich mehr Gehalt bekommen?
  • Was macht mich und meine Arbeit für dieses Unternehmen so wertvoll, dass sie höher honoriert werden sollte?

Können Mitarbeitende auf diese Fragen keine konkreten Antworten formulieren, sollten sie den Wunsch nach mehr Gehalt äußern und dann gemeinsam mit ihrer Führungskraft konkrete Ideen und Ziele zum Erreichen dieses Wunschs erarbeiten. Auch hierbei ist wichtig, nicht mit leeren Händen zu erscheinen. Es sollten Ideen vorgebracht werden, die der Führungskraft zeigen, dass die Bereitschaft da ist, sich und das Unternehmen zu entwickeln und voranzutreiben.

Gehaltsverhandlung: Eigenen Termin vereinbaren?

Sollte die Führungskraft das Gehaltsthema im Mitarbeiterjahresgespräch nicht besprechen wollen, können die Mitarbeitenden sich hierzu einen extra Termin geben lassen. Es sollte bei der Terminvereinbarung klar kommuniziert und vereinbart werden, dass es sich um ein Gehaltsgespräch handelt.

Die Autorin dieses Artikels, Apothekerin Nora Weber, ist Filialleitung in der ABF-Apotheke in der Königswarterstraße. Die Apotheke ist Teil des ABF-Unternehmensverbunds, eines familiengeführten Unternehmens im Herzen von Fürth.
1977 als traditionelle Apotheke gegründet, ist die ABF heute ein Unternehmensverbund mit rund 350 Mitarbeitenden. ABF steht dabei für die Adresse der ursprünglichen Apotheke: Apotheke Breitscheid-Straße Fürth.
Die ABF-Pharmazie stellt in Herstellungs- und Reinräumen patientenindividuelle Arzneimittel für onkologische Therapien, Home-Care-Therapien und zur Anwendung am Auge her.

Quelle:
Training der Personalabteilung der ABF-Apotheke zur Gesprächsführung

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