Zubereitungsweise
DIE KAFFEEMASCHINE AUF DER ARBEIT KANN SCHÄDLICH SEIN
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Kaffee aus Kaffeemaschinen kann schädliche Stoffe enthalten. Die Diterpene Cafestol und Kahweol können den Cholesterinspiegel erhöhen und sich so, vor allem bei hohem Kaffeekonsum, negativ auf das Herz und die Gefäße auswirken. Das weiß man zwar schon länger, aber jetzt haben schwedische Forschende Genaueres herausgefunden.
Eine Untersuchung der Kaffees in schwedischen Arbeitsstätten kommt zu dem Schluss: Kaffeemaschinen filtern die schädlichen Stoffe unterschiedlich gut heraus. Kaffee ist also nicht überall gleich gesund.
Kaffeemaschinen je nach System schädlich oder nicht
Welche Kaffeemaschine die schädlichen Stoffe wie gut aus dem Kaffee fernhält, haben Forschende um David Iggmans von der Universität Uppsala untersucht. In Proben aus 14 Kaffeemaschinen, die in Pausenräumen zur freien Verfügung standen, prüfte das Team die enthaltenen Mengen an schädlichem Cafestol und Kahweol. Dabei stellten sie fest: Vor allem Kaffeemaschinen, die den Kaffee nicht filterten, schnitten schlecht ab.
Die gute Nachricht: Kaffeemaschinen mit Papierfiltern schaffen es am besten, die schädlichen Diterpene aus dem Kaffee fernzuhalten. Daher sollten gerade Menschen, die an Herzerkrankungen oder zu hohem Cholesterinspiegel leiden, bei der Kaffeezubereitung auf diese Methode zurückgreifen.
Anders als in Schweden sind hierzulande Kaffeemaschinen verbreitet, die mit Papierfiltern arbeiten und den Kaffee so weitgehend von den schädlichen Verbindungen befreien.
Wie beeinflusst die Kaffeemaschine schädliche Prozesse?
Die Diterpene, die durch manche Kaffeemaschinen nicht entfernt werden, sind nicht grundsätzlich schädlich. Sie können aber vor allem das „schlechte“ Cholesterin, das Low-Density-Lipoprotein (LDL), erhöhen. Das weiß man schon seit den 90er Jahren.
Ein hoher LDL-Spiegel kann dazu beitragen, dass Gefäße an Elastizität verlieren und das Herz stärker arbeiten muss. Auch Blutgerinnsel können entstehen, wenn Ablagerungen an den Gefäßwänden einreißen und sich lösen. Kaffee ist, in moderaten Mengen natürlich, für gesunde Menschen aber kein Problem.
Achtung bei Vollautomaten
Kaffeemaschinen, die den Kaffee aus Konzentraten zubereiten, sind in Schweden häufig und weisen ebenfalls niedrige Werte der schädlichen Diterpene auf. Der Hintergrund: Zur Herstellung von Flüssigkonzentraten oder gefriergetrocknetem Instantkaffee werden meist ebenfalls Papierfilter verwendet.
Wird der Kaffee in der Kaffeemaschine aber gar nicht (wie in Vollautomaten) oder durch Metallfilter gefiltert, gelangen mehr der schädlichen Verbindungen in das Produkt. Am höchsten war der Gehalt an Cafestol und Kahweol in Kochkaffee. Bei dieser Art der Zubereitung, die oft zuhause stattfindet und die von den Forschenden zum Vergleich herangezogen wurde, wird der Kaffee mit dem Wasser gemeinsam aufgekocht. Kaffee aus der Siebstempelkanne (French Press) ist dagegen in Ordnung.
Kaffee kann mehr oder weniger gesund sein
Welche Kaffeemaschine verwendet wird, beeinflusst also den Gehalt potenziell schädlicher Diterpene im Lebenselixier vieler Menschen. Die schwedischen Forschenden glauben aber nicht, dass Kaffee generell ungesund ist, sondern wie bei vielen Dingen kommt es auf die Menge an.
Drei Tassen pro Tag an fünf Tagen in der Woche sind der Konsum, von dem das Team ausgegangen ist. Je nachdem, welche Kaffeemaschine den Kaffee produziert, kommen sehr unterschiedliche Mengen der potenziell schädlichen Verbindungen zusammen. Nordeuropa, so die Studienautoren, habe insgesamt einen hohen Kaffeekonsum und es sei üblich, an der Arbeitsstätte kostenlos Zugang dazu zu haben.
Kaffee kann durchaus gesund sein, das zeigen Untersuchungen immer wieder. Es kommt, wie bei allen Substanzen, auf die Dosis an. Für die Kaffeemaschine gilt: Schädliche Stoffe kann ein einfacher Papierfilter leicht beseitigen.
Quellen:
https://de.euronews.com/gesundheit/2025/03/31/so-schadlich-ist-die-kaffeemaschine-am-arbeitsplatz-fur-ihre-gesundheit
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100652584/kaffee-im-buero-kann-herz-schaden-warnung-vor-metallfiltern.html
Orrje, Erik et al.: „Cafestol and kahweol concentrations in workplace machine coffee compared with conventional brewing methods”, Nutrition, Metabolism and Cardiovascular Diseases, 20. Februar 2025. https://www.nmcd-journal.com/article/S0939-4753(25)00087-0/fulltext