Frau sitzt auf Stuhl.© fizkes / Svetlana Larshina / iStock / Getty Images
Betroffene können den Krankheitsverlauf der Kollagenose positiv beeinflussen.

Fit für die Beratung

KOLLAGENOSEN – AUCH DIE HAUT LEIDET

Apothekenkunden, die von Kollagenosen betroffen sind, können von Ihrem fachkompetenten Rat profitieren. Schließlich betreffen die entzündlich-rheumatischen Erkrankungen oft auch die Haut – und erfordern dadurch eine passgenaue Fußpflege.

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Wer Rheuma hört, denkt vermutlich gleich an die Volkskrank heit Arthrose, sprich den „klassischen“ Gelenkverschleiß, der hierzulande vielen Millionen Menschen zu schaffen macht. Auch die rheumatoide Arthritis, kurz RA, kommt vielen automatisch in den Sinn – schließlich handelt es sich dabei um die häufigste entzündliche Erkrankung der Gelenke. Aktuellen Schätzungen zufolge bereitet RA bundesweit bis zu 830 000 Menschen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.

Hingegen haben viele medizinische Laien noch nie etwas von Kollagenosen gehört. Und auch zahlreiche Patienten, die mit dieser Diagnose konfrontiert werden, tappen zunächst im Dunkeln. Das ist vermutlich der Tatsache geschuldet, dass rheumatische Erkrankungen, die unter dem Oberbegriff „Kollagenosen“ zusammengefasst werden, relativ selten sind.

Der medizinische Terminus „Kollagenose“ führt dabei ein wenig in die Irre, schließlich deutet er wörtlich übersetzt nur auf eine Bindegewebserkrankung hin. Allerdings ist mittlerweile bekannt, dass es sich bei Kollagenosen, die viele verschiedene Organe und Bereiche des Körpers in Mitleidenschaft ziehen können, um Autoimmunerkrankungen handelt.

Abwehr auf Irrwegen

Zur Erinnerung: Charakteristisch für Autoimmunerkrankungen ist, dass das Immunsystem seine Aktivitäten durch eine Fehlsteuerung irrtümlich gegen körpereigene Organe, Gewebe und Zellen richtet, sprich den eigenen Organismus attackiert. Es kann nicht mehr zwischen fremden, potenziell gefährlichen Eindringlingen – wie Bakterien, Viren und Pilzen, die dringend unschädlich gemacht werden müssen –, und gesunden körpereigenen Strukturen unterscheiden und bildet Autoantikörper.

Der Angriff der Abwehrzellen auf den Körper löst Entzündungen aus, die Gewebe und Organe schädigen. Unbehandelt kann eine Autoimmunerkrankung durch die Entzündungsreaktionen zur Zerstörung des betroffenen Organs führen. Experten unterscheiden zwischen organbezogenen Autoimmunkrankheiten, zu denen beispielsweise Typ-1-Diabetes und Multiple Sklerose gehören, und systemischen.

Bei Letzteren greift das Immunsystem nicht „nur“ ein Organ, sondern verschiedene Körperstrukturen an, richtet sich also gegen das gesamte System. Beispiele für systemische Autoimmunerkrankungen sind neben der rheumatoiden Arthritis auch Kollagenosen wie der systemische Lupus erythematodes und das Sjögren-Syndrom.

Über die exakten Entstehungsmechanismen und spezifischen Ursachen vieler Autoimmunerkrankungen besteht trotz intensiver Forschung immer noch Unklarheit und nach wie vor gilt auch: Sie sind bislang unheilbar.

4 gesunde Alltagstipps

Um den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen, können Menschen mit Kollagenosen selbst einiges tun. Welche Maßnahmen im Einzelfall besonders geeignet sind, um die Lebensqualität zu verbessern, sollten Patienten mit den behandelnden Fachärzten klären.
+ Oft raten Rheumatologen zu regelmäßiger Bewegung und sportlichen Aktivitäten. Moderate Ausdauersportarten, wie beispielsweise Radfahren und Walking sowie Schwimmen und Wassergymnastik kommen infrage.
+ Günstig ist eine abwechslungsreiche, gesunde Vollwertkost mit frischem Gemüse, Obst, Vollkorngetreide, Seefisch und hochwertigen Pflanzenölen.
+ Verzicht aufs Rauchen und Zurückhaltung bei Alkohol sollten selbstverständlich sein.
+ Patienten-Schulungen und der Austausch in Selbsthilfegruppen können helfen, besser mit der rheumatisch-entzündlichen Autoimmunkrankheit klarzukommen.

Ein Name, viele Krankheiten

Das trifft (leider) auch auf Kollagenosen zu, deren oft aufwendige Diagnostik und gezielte Therapie selbstverständlich in die Hände erfahrener Fachärzte gehört. In auf seltene rheumatische Erkrankungen spezialisierten Fachzentren sind Patienten gut aufgehoben. Zur großen Gruppe dieser heterogenen Krankheitsbilder zählen …

  • das Sjögren-Syndrom: Hierbei handelt es sich um die häufigste Kollagenose, Statistiken zufolge sind hierzulande vier von 1000 Erwachsenen betroffen. Es sind überwiegend Frauen, sie erkranken zehnmal häufiger als Männer daran. Beim Sjögren-Syndrom greift das Immunsystem insbesondere die Tränen- und Speicheldrüsen an, die in der Folge weniger Flüssigkeit produzieren. Daraus resultieren Mund- und Augentrockenheit; im Krankheitsverlauf können auch andere Schleimhäute austrocknen, etwa die der Scheide. Weitere Symptome sind möglich, darunter Erschöpfung, Gelenk- und Muskelbeschwerden sowie Hautveränderungen. Mediziner unterscheiden das primäre Sjögren-Syndrom, das eine eigenständige Krankheit ist vom sekundären. Letzteres tritt als Folge anderer Erkrankungen auf, etwa aufgrund einer RA oder eines Lupus erythematodes.
  • der systemische Lupus erythematodes, kurz SLE: Diese Kollagenose, an der insbesondere Frauen im gebärfähigen Alter erkranken, greift vor allem die Haut an. Die krankheitstypischen Hautveränderungen im Gesicht, im Volksmund auch Schmetterlingsflechte genannt, die die Menschen früher an Wolfsbisse erinnerten, gaben der Krankheit den Namen „Lupus“ (lat. Wolf). Beim systemischen Lupus erythematodes attackiert das fehlgeleitete Immunsystem neben der Haut oft auch den Bewegungsapparat, was Gelenk- und Muskelschmerzen unterschiedlicher Ausprägung zur Folge haben kann, sowie innere Organe, häufig die Nieren. Hingegen ist beim kutanen Lupus erythematodes lediglich die Haut befallen – betroffen sind insbesondere Gesicht, Nacken, aber auch Brust und Schultern. Sonnenlicht kann schwere Krankheitsschübe hervorrufen.
  • die systemische Sklerose, auch Sklerodermie genannt: Von dieser seltenen Autoimmunerkrankung sind ebenfalls mehr Frauen als Männer betroffen. Typisch dafür ist eine entzündungsbedingte Vermehrung von Bindegewebe, die eine Verdickung und Verhärtung der Haut zur Folge hat. Viele Patienten beschreiben ihre unelastische Körperhülle als „Panzer“ und leiden unter einem ausgeprägten Engegefühl im eigenen Körper. Schränkt die unelastische Gesichtshaut die Mimik ein, entsteht ein krankheitstypisch maskenhafter Gesichtsausdruck. Zu den Krankheitszeichen gehört auch das sogenannte Raynaud-Syndrom – bei Kälte oder Stress werden die Finger, oft auch die Zehen weiß, anschließend blau und beim Wiederdurchbluten rot. Dieser dreiphasige Farbwechsel wird auch als Trikolore-Phänomen bezeichnet. Neben der Haut kann die Autoimmunkrankheit durch Veränderungen der Blutgefäße auch innere Organe und den Bewegungsapparat in Mitleidenschaft ziehen.
  • die Polymyositis und die Dermatomyositis: Diese Kollagenosen brechen bevorzugt zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr aus, Frauen erkranken wesentlich häufiger als Männer. Bei der Polymyositis handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Muskulatur, gekennzeichnet durch Muskelschmerzen und Muskelschwäche. Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Einschränkungen der Beweglichkeit sind weitere Symptome. Bei der mit ihr verwandten Dermatomyositis kommt es zudem zu Hautveränderungen: Möglich sind violette Verfärbungen und Schwellungen der Haut um die Augen, rötliche Verfärbung und schuppende Erhabenheit der Haut über den Streckseiten von Gelenken, rot-bläuliche Verfärbung und Schwellung der Haut im Bereich von Hals, Dekolleté und Schultern.
  • Mischkollagenosen: Sie vereinen die Symptome eines SLE, einer systemischen Sklerose oder auch anderer Kollagenosen.

Bei einer Kollagenose kann die Haut verdickt und verhärtet sein.

Therapie nach Maß

Obwohl unheilbar, können Kollagenosen heute erfolgversprechend behandelt werden – mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Medikamenten, die sich als wirksam erwiesen haben. Welche Arzneimittel indiziert sind, hängt von Art und Schweregrad der jeweiligen Autoimmunerkrankung ab. Bei vielen Kollagenosen spielen stark entzündungshemmende Glucocorticoide eine Hauptrolle, denn zur raschen Kontrolle von Entzündungen ist der Einsatz von Cortison oft unverzichtbar.

Immunsuppressiva (z. B. Methotrexat, Azathioprin) sind wichtig, um die Immunreaktion des Körpers zu unterdrücken beziehungsweise abzuschwächen. Hoffnungsträger sind Biologika (z. B. Belimumab), gentechnisch hergestellte Eiweiße, die gezielt entzündungsfördernde Prozesse blockieren. Ebenfalls zum Einsatz kommen unter anderem nichtsteroidale Antirheumatika, die analgetisch und antiphlogistisch wirken.

Zur Behandlung des systemischen Lupus erythematodes verordnen Ärzte auch das Anti-Malaria-Mittel Hydroxychloroquin, das über entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften verfügt. Beim Sjögren-Syndrom leisten befeuchtende Augentropfen gute Dienste. Ergänzt wird die medikamentöse Behandlung durch Maßnahmen wie Krankengymnastik, Massagen, Lymphdrainage und Ergotherapie.

Pflege ist Pflicht

Konsequente Hautpflege ist bei Kollagenosen mit Hautbeteiligung obligat. Darauf sollten Sie im Beratungsgespräch hinweisen. Welche Gesichtscremes, Körperlotionen und Co. ideal sind, hängt vom individuellen Hautzustand ab und sollte stets mit dem behandelnden Dermatologen abgeklärt werden.

Bei Hauttrockenheit und Spannungsgefühlen kommen lipidreiche medizinische Pflegeprodukte mit dem Feuchtigkeitsbinder Urea aus dem Apothekensortiment infrage. Regelmäßiges Eincremen nach dem Baden und Duschen ist ratsam. Konsequenter UV-Schutz ist bei Kollagenosen ebenfalls unerlässlich; neben textilem Sonnenschutz leisten individuell geeignete Sonnenschutzpräparate mit ausreichend hohem UV-Schutz gute Dienste. Patienten mit SLE sollten Sonnenexposition meiden.

Blickpunkt Füße

Nicht zu kurz kommen darf die konsequente Fußpflege – auch hier sollte der Dermatologe zu Rate gezogen werden und über geeignete Maßnahmen mitentscheiden. Weisen Sie im Beratungsgespräch darauf hin, dass medizinische, dermatologisch geprüfte Pflegeprodukte, wie sie die GEHWOL med®-Serie bietet, für Problemhaut eine gute Wahl sind. Ist die Haut trocken oder gar sehr trocken, kommt die unparfümierte GEHWOL med® Lipidro® Creme zur nachhaltig intensiven Basispflege infrage.

Die hochwertige Formulierung sorgt für eine ausgewogene Fett- und Feuchtigkeitsbalance: Urea und Algenextrakt binden Wasser in tieferen Hautschichten; Sanddorn- und Avocadoöl stärken die Hautbarriere und verbessern mit dem hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren die Feuchthaltekapazitäten der Haut. Allantoin, ein Inhaltsstoff der Rosskastanie, stärkt die Schutzfunktion der Haut und regeneriert sie. Farnesol wirkt antibakteriell und desodorierend.

Gleichzeitig schützt die Creme vor übermäßiger Hornhautbildung. Viele Menschen mit Kollagenosen neigen zu überaus empfindlicher, geröteter und juckender Fußhaut. Dann ist GEHWOL med® Sensitive der passende Pflegespezialist: Die Creme schützt mit hochreinem, nanofreiem Mikrosilber vor Infektionen, reduziert mit patentierten Wirkstoffen Juckreiz und Rötungen und stabilisiert mit Ceramiden und Mandelöl die natürliche Schutzfunktion der Haut. Bei der Formulierung wurde bewusst auf Parabene, Duftstoffe, PEG-Emulgatoren und Silikonöle verzichtet, sodass sie für sensible Haut die optimale Pflege bietet.

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