Wann sinnvoll?
STREPTOKOKKEN JETZT PER SCHNELLTEST AUS DER APOTHEKE NACHWEISBAR
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Nicht alle Streptokokken sind gefährlich. Ein Schnelltest macht nur Sinn, wenn bestimmte Symptome auftreten, wie plötzliche Halsschmerzen, Fieber und Hautausschläge. Die Streptokokken, die die Schnelltests aus der Apotheke nachweisen können, zählen zum Typ A. Sie lösen Scharlach, Wundinfektionen und andere Erkrankungen aus.
Gerade Eltern wünschen sich Sicherheit, wenn bei ihrem Kind Streptokokken-typische Symptome auftreten. Ein Schnelltest macht dann besonders Sinn, um die Verbreitung zu stoppen.
Streptokokken ja oder nein: Schnelltests bringen Gewissheit
Streptokokken vom Typ A, die die Schnelltests nachweisen, sind nur eine Untergruppe der gesamten Bakterienfamilie. Streptokokken kommen auf der Haut und Schleimhaut mancher Menschen vor, ohne Symptome zu verursachen.
Streptokokken vom Typ B finden sich zum Beispiel in der Vagina und können, wenn sie bei der Geburt übertragen werden, beim Neugeborenen schwere Lungen- oder Hirnhautentzündungen verursachen. Für diesen Typ der Streptokokken gibt es keine Schnelltests.
Die für Laien geeigneten, für Streptokokken vom Typ A spezifischen Schnelltests funktionieren ähnlich wie die bereits in Apotheken erhältlichen Tests auf Viren wie SARS-CoV-2, Influenza oder RSV. Die über einen Tupfer entnommene Probe wird in einer Testlösung geschwenkt und auf der Kassette aufgetragen. Sind Erreger enthalten, färbt sich der Teststreifen und der Test ist positiv. Sowohl mit Proteinen aus Streptokokken als auch mit Virusbestandteilen funktioniert dieses Prinzip. Seit einer Änderung der Medizinprodukte-Verordnung dürfen auch Apotheken für Streptokokken des Typs A ausgelegte Schnelltests verkaufen.
Ein paar Hinweise sind bei der Abgabe aber sinnvoll.
Beim Nachweis von Streptokokken per Schnelltest führt man einen Rachenabstrich durch, keinen Nasenabstrich. Darauf sollten Sie bei der Abgabe in der Apotheke unbedingt hinweisen. Mit dem beiliegenden Tupfer wird der hintere Rachenbereich inklusive Mandeln betupft, ohne Zähne, Zunge oder Wangen zu berühren. Je nach Hersteller dauert der Nachweis von Streptokokken per Schnelltest fünf bis zehn Minuten; ein Test kostet in Apotheken zwischen zehn und zwanzig Euro.
Es macht übrigens gar keinen Sinn, symptomfreie Personen zu testen. Denn diese könnten Streptokokken als normale, nicht pathogene Besiedler ihrer Haut oder Schleimhaut aufweisen, was der Schnelltest aber nicht unterscheiden kann.
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Streptokokken laut Schnelltest: ärztlich abklären lassen
Ist der Nachweis von Streptokokken durch den Schnelltest positiv, sollte die Apotheke ebenfalls darauf hinweisen, dass ein Arztbesuch nötig ist. Hier kann per Bakterienkultur die Anwesenheit von Streptokokken des Typs A bestätigt und sofort eine Therapie begonnen werden. So kann die Übertragung der hochansteckenden Infektion zum Beispiel in Kindergärten oder Schulen verhindert werden. In der Regel verordnet Ärzt*innen zur Behandlung Penicillin oder alternativ ein Makrolid oder Cephalosporin über mindestens zehn Tage.
Eine Infektion mit Streptokokken vom Typ A äußert sich durch Symptome wie plötzlich auftretende Halsschmerzen, weiße Beläge der Mandeln, Fieber, geschwollene Lymphknoten und Hautausschläge. Die für Scharlach typische „Himbeerzunge“ kann, muss aber nicht auftreten, ebenso wie die Ausschläge. Denn diese beruhen auf einem bestimmten Toxin, das nicht alle Streptokokken bilden. Nur gegen dieses Toxin kann man durch eine überstandene Infektion immun werden. Trifft einen die zweite Infektion mit Streptokokken, kann ein Schnelltest sie nachweisen, auch wenn keine typischen Symptome wie Ausschläge auftreten.
Streptokokken des Typs A können neben Halsentzündungen, Sinusitis und Mittelohrentzündung auch andere Symptome auslösen. Manche Haut- und Wundinfektionen gehen auf das Konto der kugelförmigen, oft in Ketten angeordneten Bakterien. Sogar Erkrankungen der Nieren oder der Herzklappen oder rheumatisches Fieber können durch sie ausgelöst werden. Man sollte eine Infektion mit Streptokokken also gut auskurieren. Das geht am besten, wenn nach einem positiven Schnelltest unverzüglich der Arzt aufgesucht und mit der Behandlung begonnen wird.
Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/wie-sie-funktionieren-und-was-sie-bringen-153748/