Heuschnupfen
NEUES NASENSPRAY GEGEN ALLERGIE FÜR DIE SELBSTMEDIKATION
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Es war der mittlerweile dritte Anlauf, das Nasenspray gegen Allergie aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Bereits im letzten Jahr hatte der Sachverständigen-Ausschuss aber empfohlen, die Wirkstoffkombination als Nasenspray gegen Allergie in Zukunft für den rezeptfreien Verkauf zuzulassen. Jetzt tritt die Änderung in Kraft und die Hersteller müssen reagieren.
Die Einzelwirkstoffe Fluticason und Azelastin sind als Nasensprays gegen Allergien schon länger rezeptfrei erhältlich. Jetzt kommt auch bald die Kombination für die Selbstmedikation infrage.
Das steckt im neuen Nasenspray gegen Allergie
Das neue Nasenspray soll gegen die Symptome der Allergie bei Personen ab 18 Jahren zum Einsatz kommen, die bereits eine Erstdiagnose vom Arzt erhalten haben und an einer mittelschweren bis schweren Rhinitis leiden. Das neue Nasenspray enthält zwei Wirkstoffe, die die Allergie in Schach halten sollen.
Zum einen ist das Fluticason-Propionat, ein dreifach fluoriertes Cortison, das um ein Vielfaches stärker entzündungshemmend wirkt als Dexamethason. Das im Nasenspray ebenfalls enthaltene, gegen Allergien eingesetzte Azelastin wirkt als Histamin-Antagonist. Beide Wirkstoffe sind als Einzelsubstanzen bereits rezeptfrei zu bekommen.
Warum wird das Nasenspray bei Allergie erst jetztrezeptfrei?
Es hat Jahre gedauert, das neue Nasenspray gegen Allergie aus der Verschreibungspflicht zu entlassen. Der letzte Anlauf scheiterte am Veto des Bundesinstituts für Arzneimittel (BfArM). Die Argumentation damals: Eine schwere Rhinitis sei für die Selbstmedikation nicht geeignet und gehöre in ärztliche Behandlung.
Auch die Tatsache, dass Fluticason schon seit 2016 rezeptfrei erhältlich ist, konnte den Ausschuss das letzte Mal nicht überzeugen. Neben Mometason als Nasenspray darf auch Fluticason schon seit Jahren gegen Allergie bei eingesetzt werden, aber hier beschränkt sich die Zulassung auf Erwachsene, die eine Erstdiagnose erhalten haben – und von schwerer Rhinitis ist nicht die Rede.
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Nasenspray bereits als Kombi bei Allergie bewährt
Die Entscheidung, das kombinierte Nasenspray gegen Allergie rezeptfrei zugänglich zu machen, beruht auf einem Kompromiss. Der Ausschuss begründet seinen Beschluss damit, dass das Nasenspray nur als Zweitlinien-Therapie gegen Allergien eingesetzt werden darf. Das bedeutet, erst dann, wenn ein Nasenspray mit Cortison allein und eines mit Azelastin als einzigem Wirkstoff die Allergie nicht ausreichend unter Kontrolle bringen konnten, kommt die Kombination infrage. Und das auch nur, wenn die Apotheke dazu umfassend berät.
Die Erstdiagnose und auch das Alter über 18 Jahren sind ebenfalls Voraussetzung für eine Abgabe des neuen Nasensprays. Mit der Kombination haben viele Menschen, die unter einer Allergie leiden, in Zukunft eine neue, rezeptfreie Behandlungsmöglichkeit.
Wichtig bei der Abgabe in der Apotheke: Die Suspension muss vor der Anwendung geschüttelt werden und das Nasenspray sollte zweimal täglich angewendet werden bei Erwachsenen, die eine Allergie-Diagnose vom Arzt erhalten haben und bei denen die Einzelsubstanzen nicht ausreichend wirken. Nasenbluten, Schwindel und Kopfschmerzen zählen zu den häufigsten Nebenwirkungen des Nasensprays.
Der Verband Pharma Deutschland betont, dass die Beratung zu Nasensprays gegen Allergie eine Kernkompetenz der Apotheken vor Ort ist. Mit der neuen Kombination werde die Selbstmedikation gestärkt; dafür setzt sich der Verband seit Jahren ein. Für viele Allergiker besteht also die Hoffnung, dass sie mit dem bewährten Nasenspray ihre Allergie bald rezeptfrei behandeln können.
Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/weg-frei-fuer-rezeptfreies-kombi-nasenspray-bei-allergie-153504/
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/naechster-anlauf-fuer-azelastin-fluticasonpropionat/
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/49758-auf-die-spruehstoesse-fertig-los-nasensprays-ohne-rezept