Selbsttests
NEUER VIERFACHTEST IM CHECK
Seite 1/1 2 Minuten
Hand aufs Herz: Wer von Ihnen war nicht zwischen den Jahren krank oder hat einen Familienangehörigen vorzuweisen, dem es so erging? Das Robert Koch-Institut registrierte zu Weihnachten einen Krankenhöchststand von rund zehn Millionen Deutschen. Die Erkältungsfälle lassen bereits in der ersten Arbeitswoche des neuen Jahres die Krankmeldungszahlen in die Höhe schießen.
Da kann man froh sein, mal ein außergewöhnliches Geschenk unterm Weihnachtsbaum vorgefunden zu haben: einen neuen Vierfach-Antigentest zur Detektion der zurzeit am meist grassierenden Viren Influenza A und B, SARS-CoV-2 und RSV. Doch was taugt dieser neue Selbsttest für Zuhause?
Ein Test für den aufgeklärten Laien
Husten, Schnupfen, Fieber, Gliederschmerzen – ein Symptomkomplex, viele Gesichter. Denn dahinter können sich allerhand Virusinfekte verstecken, in seltenen Fällen auch bakterielle Infektionen. Vor einigen Jahren noch mag es Laien nicht interessiert haben, ob es sich um ein Rhino-, Adeno-, Entero- oder Coronavirus handelt, das hinter den unangenehmen Beschwerden steckt. Entweder man ließ sich krankschreiben oder ging schniefend zur Arbeit.
Heute ist die Sachlage eine andere: SARS-CoV-2 hat die Menschen sensibilisiert. Die Fragen lauten nun: Was habe ich genau? Wie ansteckend ist es? Wie schwerwiegend kann die Erkrankung verlaufen? Und wie sehr gefährde ich andere (vulnerable) Menschen? In diese Kerbe der Zeit schlägt der Vierfach-Antigentest Combo4 eines Hamburger Unternehmens. Für knapp fünf Euro ist er erhältlich, wie gewohnt per Nasenabstrich anzuwenden und verrät nach 15 Minuten ob sich in der Probe Influenza A oder B, SARS-CoV-2 oder RS-Viren befinden.
Mehr zu Laien-Selbsttests
Sensibilität und Sensitivität hoch – sagt der Hersteller
Der Test an sich sieht aus, als hätte man zwei Corona-Tests nebeneinander geklebt: links und rechts eine Vertiefung für die Probenlösung, dahinter verlaufen parallele Detektionsfelder; links für Influenza A und B (plus Kontrollfeld), rechts für SARS-CoV-2 und RSV (plus Kontrollfeld). Ein positives Testergebnis könne dem Unternehmen zufolge helfen, Infektionsketten frühzeitig zu unterbrechen und überfüllte Arztpraxen zu entlasten.
So sehen das prinzipiell auch Spezialisten, wie beispielsweise der Hamburger Lungenspezialist Martin Ehlers. Aber, gegenüber dem NDR sagte er auch: „Wenn ich aber ein negatives Ergebnis habe, kann das auch zu falschen Schlüssen führen, indem ich denke na ja, ich bin ja gar nicht krank. Oder noch schlimmer: Ich bin gar nicht ansteckend. Da sehe ich so ein bisschen die Gefahr von einem solchen Test."
Die Sensitivität der einzelnen Ergebnisse seien laut Hersteller „sehr hoch“ (Influenza A: 99,43%, Influenza B: 99,15%, RSV: 99,14%, SARS-CoV-2: 97,86%). Das wurde aber von unabhängigen Teststellen wie dem Paul-Ehrlich-Institut (noch) nicht bestätigt, sondern beruht auf einer Herstellerstudie. Im Gegensatz zu anderen Corona-Selbsttests.
Klar muss sein: Wer schnieft und schnauft, ist ansteckend – egal, welches Virus dahintersteckt. In wie fern man andere Menschen damit konfrontieren möchte, entscheidet nicht ein Antigen-Test, sondern der gesunde Menschenverstand.
Quellen:
NDR
MDR
apotheke adhoc