Mirikizumab
ZULASSUNG FÜR NEUEN ANTIKÖRPER BEI COLITIS ULCEROSA
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Der neue Antikörper Mirikizumab ist angezeigt für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer aktiver Colitis ulcerosa. Er schenkt vor allem den Patienten Hoffnung, die nicht (mehr) auf eine konventionelle oder biologische Therapie ansprechen beziehungsweise diese nicht vertragen.
Bei Mirikizumab handelt es sich um den ersten in der EU zugelassenen Interleukin (IL)-23-Antikörper zur Behandlung von Colitis ulcerosa. Der Wirkstoff bindet selektiv an die p19-Untereinheit des Botenstoffs IL-23 und hemmt dessen Interaktion mit dem IL-23-Rezeptor. Dadurch wird das übermäßige Entzündungsgeschehen gedrosselt.
Lang ersehnte neue Therapiemöglichkeit bei Colitis ulcerosa
Zwar gibt es mit Tildrakizumab (Ilumetri®), Risankizumab (Skyrizi®) und Guselkumab (Tremfya®) bereits drei in der EU zugelassene IL-23-Antikörper für die Psoriasis-Therapie, die Möglichkeiten, Colitis ulcerosa zu behandeln, halten sich bislang jedoch in Grenzen.
Auch gegen Colitis ulcerosa gibt es bislang drei monoklonale Antikörper, jedoch mit anderem Wirkmechanismus: Ustekinumab (Stelara®), Vedolizumab (Entyvio®) und Infliximab (Remicade® und Biosimilars). Ustekinumab bindet an die p40-Untereinheit von IL-12 und IL-23. Vedolizumab richtet sich gegen das Adhäsionsmolekül α4β7-Integrin. Und Infliximab hemmt die Aktivität des Tumornekrosefaktors alpha (TNF-α).
Das Besondere an Mirikizumab: Es zeigt auch bei Betroffenen Wirkung, die bereits mit diesen Biologika behandelt wurden.
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Klinische Remission bei rund der Hälfte der Probanden
Etwa 50 Prozent der Teilnehmenden an der Phase-III-Zulassungsstudie LUCENT-2 zeigten mit Mirikizumab eine klinische Remission über ein Jahr, also Beschwerdefreiheit ohne akute Symptome.
Das Medikament wird als Infusionslösungskonzentrat und als Injektionslösung auf den Markt kommen. Das Dosierungsschema ist zweistufig. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 300 Milligramm (mg) als intravenöse Infusion über mindestens 30 Minuten in den Wochen 0, 4 und 8. Nach Abschluss dieser Induktionsphase beträgt die Erhaltungsdosis 200 mg als subkutane Injektion alle vier Wochen.
Die häufigsten gemeldeten Nebenwirkungen sind Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerz, Hautausschlag und Reaktionen an der Injektionsstelle bei subkutaner Gabe. Ein Ansteigen der Leberwerte ist möglich. Bei Vorliegen einer klinisch bedeutsamen aktiven Infektion ist Mirikizumab nicht anwendbar.
Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/neuer-antikoerper-zugelassen-140674/