Gut gemeint
ABDA-ERKLÄRVIDEO VERPRELLT PTA
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Das Video soll verdeutlichen, dass durch die geplante Apothekenreform sowohl die Qualität als auch die Sicherheit der Arzneimittelversorgung aufs Spiel gesetzt werden. „Ohne approbierte Apothekerinnen und Apotheker kann von echten Apotheken keine Rede mehr sein!“, heißt es in der Beschreibung darunter.
Auch wenn das Video vermeintlich gut gemeint ist, kommen PTA in ihm nicht gerade gut weg. Aber sehen Sie selbst und lesen Sie dazu die Reaktion von Anja Zierath, Bundesvorsitzende des BVpta.
Echt jetzt? Stellen Sie sich mal vor, es gäbe keine PTA mehr…
Am 1. Oktober 2024 startete die ABDA ihre neue Kampagne „Gesundheit sichern. Die Apotheke“. Teil der Kampagne ist unter anderem auch ein Video, in dem die ABDA die drohenden Folgen der Apothekenreform darstellt.
Laut der ABDA soll dieses Video „klar und leicht verständlich die Gefahren für die Qualität und Sicherheit der Arzneimittelversorgung“ bezüglich der „Scheinapotheken“ und der „Apotheken ohne Apotheker*innen“ darstellen, die aus dem (aktuell vorliegenden) Apothekenreformgesetz resultieren.
PTA laufen Sturm gegen das Video der ABDA
Der BVpta hat sich dieses Video angeschaut und empfindet es weder als „klar“ noch als „leicht verständlich“. Zahlreiche Mitteilungen sowohl von Mitgliedern als auch von Nichtmitgliedern an die Geschäftsstelle des BVpta bestätigen diese Einschätzung. Sie fühlen sich durch das Video nicht wertgeschätzt und haben uns ihren Unmut darüber mitgeteilt. Dieses Video stellt aus unserer Sicht eine Abwertung des PTA-Berufes dar und bürgt die Gefahr einen Keil zwischen die Berufsgruppen Apotheker*in und PTA zu treiben.
Mehr über die Apothekenreform:
Kund*innen werden getäuscht, PTA degradiert
Es beginnt mit der Aussage „Stellen Sie sich vor, Sie haben nach einer OP kaum auszuhaltende Schmerzen und benötigen ein Schmerzmittel“.
Es wird im Video also von Schmerzmitteln gesprochen. Die ABDA reduziert es aber auf eine Tube mit der plakativen Aufschrift „BtM“ und schreibt dazu „das bekommen Sie nicht“. Hier stellt sich uns die Frage: Warum suggeriert die ABDA dem Laien, dass eine PTA nicht in der Lage sei, Schmerzmittel abzugeben? Dies ist unseres Empfindens nach, eine geschickte Täuschung der Patient*innen, denn diese erkennen nicht den Unterschied zwischen „starken Schmerzmittel“ und BtM!
Und warum trägt die PTA im Erklärvideo der ABDA eine so „farblich degradierende“ Berufsbekleidung? Warum diese bildhafte, diskriminierende Darstellung? Wir tragen in der Apotheke alle die gleiche Berufsbekleidung!
BVpta: Wir sind EIN TEAM in der Apotheke
Liebe ABDA, wir verstehen, dass Sie mit aller Macht für den Erhalt der Apothekerschaft in der Apotheke vor Ort kämpfen! Und da sind wir völlig einer Meinung! Auch der BVpta positioniert sich ganz klar:
Es darf, aus unserer Sicht, keine Apotheke OHNE Apotheker*in geben!
Aber: es darf auch keine Apotheke OHNE PTA geben! Die PTA gehören zur größten Berufsgruppe innerhalb der Apotheke und verdienen ein hohes Maß an Wertschätzung! Es tut nicht Not in einem Video auf polemische Weise darzustellen, was eine PTA laut ApBetrO alles nicht „darf“. Es tut nicht Not eine Hierarchie darzustellen gegenüber dem Patienten und auch innerhalb der eigenen Berufsreihen! Wir sind EIN TEAM in der Apotheke. Es funktioniert nur Hand in Hand und Seite an Seite! Dafür kämpfen wir, der BVpta!
Die ABDA täte gut daran, sich auf die Stärken der eigenen Berufsgruppe zu konzentrieren. Apotheker*innen haben so viel Wissen, so viel Knowhow, es tut gar nicht Not diese Vergleiche zu erstellen. „Eigene Stärken stärken!“
Der Bundesverband für PTA bittet die ABDA hiermit öffentlich dieses Video Ihrer Kampagne zurückzunehmen und dem PTA-Beruf mehr Wertschätzung entgegenzubringen.
Quelle: www.bvpta.de