Entwarnung
DOXYCYCLIN: KEIN ERHÖHTES RISIKO FÜR SUIZID
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Finnische Behörden hatten Meldungen über Suizid oder Suizidgedanken im Zusammenhang mit der Einnahme von Doxycyclin erreicht. Dazu kamen weitere Verdachtsmeldungen über das europäische Überwachungssystem, die ebenfalls auf eine potenzielle Gefahr für Suizid bei Anwendern des Antibiotikums Doxycyclin hindeuteten.
Der Pharmakovigilanz-Ausschuss der EMA (PRAC) leitete daraufhin eine umfangreiche Studie ein, um eine mögliche Gefahr für Suizid im Zusammenhang mit Doxycyclin erkennen zu können.
Führt Doxycyclin zu erhöhtem Risiko für Suizid?
Die gute Nachricht vorab: Die EMA sieht keinen Kausalzusammenhang zwischen der Anwendung von Doxycyclin und Suizid oder entsprechenden Gedanken. Das ergab die einjährige sorgfältige Datenstudie im Rahmen eines Sicherheitsreviews des PRAC. Dieser aufwendige Prozess wird immer eingeleitet, wenn Arzneistoffe möglicherweise neue, bisher nicht erkannte Risiken bergen. Im Fall von Doxycyclin und einem potenziell höheren Risiko für Suizid, Suizidgedanken und entsprechende Handlungen war der Anlass eine erhöhte Zahl an entsprechenden Meldungen, unter anderem aus Finnland.
Jeder Arzneistoff, auch bewährte wie Doxycyclin, wird nach der Zulassung weiter auf mögliche Nebenwirkungen und Langzeitprobleme wie ein erhöhtes Suizidrisiko überwacht. Dafür ist der PRAC zuständig. Im konkreten Fall zogen die Expert*innen sogenannte Real-Life-Daten zur Überprüfung heran. Damit sind Daten aus Patient*innenakten und Krankheitsregistern gemeint, die dann sorgfältig hinsichtlich Hinweisen auf Suizidalität ausgewertet wurden. Es ergab sich kein Zusammenhang zwischen der Anwendung von Doxycyclin und einem erhöhten Risiko für Suizid.
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Zusammenhang zwischen Doxycyclin und Suizidgedanken wird weiter überwacht
Auch wenn bisher keine ursächliche Verbindung zwischen Doxycyclin und Suizidgedanken oder einem erhöhten Risiko für Suizid erkennbar ist, bleibt der PRAC wachsam. Die Behörden wollen die Ereignisse weiter streng im Blick behalten. Sollten sich neue Hinweise ergeben, dass unter einer Behandlung mit Doxycyclin vermehrt Suizidgedanken oder -handlungen auftreten, muss die EMA unter Umständen handeln. Dann könnte beispielsweise ein entsprechender Hinweis in der Packungsbeilage aller Arzneimittel mit Doxycyclin nötig werden. Andere Antibiotika, die Fluorchinolone, besitzen gesicherte Nebenwirkungen auf die Psyche und werden stark eingeschränkt eingesetzt.
Quellen: