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Zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags in Düsseldorf am 27. September empfehlen die Landesapothekerverbände die Schließung der Apotheken in Deutschland.

Tag der Antworten

APOTHEKEN SCHLIESSEN FÜR LAUTERBACHS REDE

Zur Eröffnung des Deutschen Apothekertags in Düsseldorf am 27. September empfehlen die Landesapothekerverbände die Schließung der Apotheken in Deutschland.

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In der Zeit von 13 bis 16 Uhr, wenn der Bundesgesundheitsminister seine Rede hält, sollen ihm schließlich alle zuhören können. Notdienstapotheken gewährleisten die Versorgung in dieser Zeit.

Sechs direkte Fragen stellt die Vereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) Gesundheitsminister Karl Lauterbach zu aktuellen, drängenden Problemen. Ob sie Antworten bekommt? Seit dem Protesttag am 14. Juni bemüht sich die Präsidentin der ABDA um Gespräche mit Lauterbach. Bisher fällt die Reaktion dürftig aus. 
 

ABDA: Apotheken unverzichtbar

Die mehrfachen Gesprächsangebote habe der Minister „wiederholt abgelehnt“, so Gabriele Regina Overwiening. Die hunderttausenden Postkarten, die von Apothekenkunden im Rahmen einer Aktion der ABDA bundesweit an die Regierung gerichtet wurden, zeigten aber, „dass die Bevölkerung nicht auf uns verzichten kann“, so die ABDA-Präsidentin. Sie sieht es als notwendig an, die Zukunft der Apotheken vor Ort weiter einzufordern, weil sich die Bundesregierung immer noch weigere, dass „flächendeckende Netz unserer niedrigschwelligen Versorgung zu stabilisieren“. Sechs konkrete Fragen hat die ABDA nun formuliert, die der Bundesgesundheitsminister in seiner Rede beantworten soll. 
 

Konkrete Fragen

Die ersten beiden Fragen beziehen sich auf das seit 2013 eingefrorene Apothekenhonorar, die dritte auf das Medikationsmanagement. Der Wortlaut hier: 

1. „Warum weigern Sie sich, die Honorierung der Apotheken nach mittlerweile elf Jahren Stillstand an die wirtschaftliche Gesamtentwicklung anzupassen, obwohl sich die Regierungsparteien im Koalitionsvertrag die Stärkung der Apotheken vor Ort zum Ziel gesetzt haben?“

2. „Wie will die Bundesregierung sicherstellen, dass in Zukunft wichtige wirtschaftliche Faktoren wie Inflation und Verbraucherpreisindex in der Höhe des Apothekenhonorars regelmäßig berücksichtigt werden?“

3. „Wie und wann wird die Bundesregierung die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Versicherte Anspruch auf interprofessionelles Medikations-Management, wie beim Modellprojekt ARMIN demonstriert, haben?“

Als vierten Punkt nimmt die ABDA die weiter sinkende Apothekenzahl in Deutschland zum Anlass, um nach konkreten Maßnahmen für die Stärkung der Apotheken auch auf dem Land zu fragen: 

4. „Wie will die Bundesregierung die Vor-Ort-Apotheken dabei unterstützen, die flächendeckende Arzneimittelversorgung -auch in ländlichen Regionen-sicherzustellen?“

Frage Nummer fünf zielt unter anderem auf das e-Rezept und die elektronische Patientenakte ab. Hier stößt der ABDA die geplante Auswertung der Daten durch die Krankenkassen sauer auf. 

5. „Wie will die Bundesregierung den Schutz des besonderen Vertrauensverhältnisses zwischen den Heilberufen einerseits und den Patientinnen und Patienten andererseits gewährleisten, wenn die Krankenkassen, wie im Entwurf zum Gesundheitsdaten-Nutzungsgesetzes vorgesehen, die Daten ihrer Versicherten patientenbezogen auswerten und diesen Hinweise zu Gesundheitsrisiken geben dürfen?“

Die letzte Frage beruht auf der Ansicht der ABDA und des Verbandes der pharmazeutischen Großhändler (PHAGRO), dass das kürzlich in Kraft getretene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG) das Kernproblem der zu niedrigen Preise im Generikabereich nicht lösen kann. 

6. „Warum ist die Bundesregierung nicht bereit, die einseitige Wirtschaftlichkeitsorientierung in der Arzneimittelversorgung (etwa im Rabattvertragsbereich) zurückzudrehen, um die Liefersituation endlich zu verbessern?“

Kein persönliches Erscheinen

Eigentlich hatte der Bundesgesundheitsminister versprochen, live beim Apothekertag zu sprechen. Doch wieder reicht es nur für eine Videoschaltung. Für ein Interview im Fernsehen stand der Minister letzte Woche dagegen persönlich zur Verfügung. In diesem warf er den Apotheken vor, ihre Honorarerhöhung durch Verunsicherung von Müttern und Kindern durchsetzen zu wollen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) reagierte mit Verwunderung und wies die Vorwürfe entschieden zurück. Die ABDA-Präsidentin betonte, dass Apotheken „oft Unmögliches möglich“ machten. Lauterbach müsse lediglich Mögliches leisten: Antworten geben. Es bleibt zu hoffen, dass er das tut.

Quellen:
https://www.abda.de/aktuelles-und-presse/pressemitteilungen/detail/hunderttausende-postkarten-von-apothekenkunden-abda-fordert-antworten-von-lauterbach/
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/apotheken-schliessen-fuer-lauterbach-142141/
https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/morgenmagazin/berichte-und-interviews/Karl-Lauterbach-Medikamentenknappheit-100.html
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/09/14/retourkutsche-fuer-lauterbach
 

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