Karrierechancen
ZEITSCHRIFT BIS MESSE - WIE PTA SICH VERLÄSSLICH WEITERBILDEN KÖNNEN
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PTA tragen zur Sicherheit und Qualität der Patientenversorgung in Deutschland bei. Um ihre Berufserlaubnis zu erhalten, müssen PTA eine zweijährige schulische Ausbildung, ein halbjähriges Praktikum und ihr Staatsexamen absolvieren. Doch auch danach geht es mit dem Lernen weiter, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben oder um sich auf einen Themenbereich zu spezialisieren. Um ohne Aufsicht eines Apothekers oder einer Apothekerin arbeiten zu dürfen, brauchen PTA neben Berufserfahrung auch das freiwillige Fortbildungszertifikat. Und dann gibt es noch die Fragen aus dem Berufsalltag, auf die PTA eine verlässliche Antwort brauchen.
Anlässe, nach zuverlässigen Informationen zu suchen, gibt es also viele. Ebenso viele Optionen haben Sie, sich zu informieren oder weiterzuqualifizieren. Wir haben die wichtigsten für Sie gesammelt.
Das freiwillige Fortbildungszertifikat
Mit Berufserfahrung und dem freiwilligen Fortbildungszertifikat der Apothekerkammer dürfen PTA laut Reformgesetz seit diesem Jahr ohne Aufsicht eines Apothekers oder einer Apothekerin arbeiten. Viele Arbeitgeber*innen bieten ihren Beschäftigten auch mehr Gehalt, wenn sie sich regelmäßig fortbilden. Das Fortbildungszertifikat lohnt sich also.
Um es zu erhalten, müssen Sie innerhalb von drei Jahren 100 Fortbildungspunkte in verschiedenen Kategorien sammeln. Das heißt, Sie dokumentieren, dass Sie sich auf verschiedene Weisen mit pharmazeutischen Themen beschäftigt haben, reichen die Teilnahmebescheinigungen bei Ihrer Landesapothekerkammer ein und erhalten dafür Ihr Zertifikat.
Die verschiedenen Kategorien sind
- Seminare und Workshops, Kongresse oder Live-Vorträge mit Diskussion.
- Aber auch eigenständiges Lernen mit einer Erfolgskontrolle, zum Beispiel E-Learnings oder Fortbildungsartikel in Fachzeitschriften mit Abschlussfragen.
- Sogar für das Lernen ohne Abschlussfragen können Sie Punkte sammeln – etwa für das Lesen von Artikeln in einer Fachzeitschrift.
- Wer Seminare hält, PTA- oder PKA-Lehrer*in ist oder Fortbildungen und Fachbücher schreibt, erhält dafür auch selbst Fortbildungspunkte.
Damit ein Seminar, Kongress oder Vortrag oder auch ein E-Learning oder eine Fortbildung in einer Zeitschrift Fortbildungspunkte bringen, müssen sie akkreditiert sein. Das heißt, die Bundesapothekerkammer (BAK) hat die Inhalte geprüft und für richtig und relevant befunden. Außerdem geht die BAK davon aus, dass Sie sich eine festgelegte Zeit (45 Minuten pro Fortbildungspunkte) mit dieser Fortbildungsmaßnahme beschäftigen.
Auch PKA können ein freiwilliges Fortbildungszertifikat erlangen, bislang allerdings nur in den Kammerbezirken Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Hessen, Nordrhein und Thüringen.
Mehr über PTA-Zusatzqualifikationen:
Wo finde ich geeignete Seminare und Kongresse für PTA?
Seminar- und Webinar-Anbieter gibt es viele. Die Kosmetik- und Arzneimittelfirmen schulen zu ihren Produkten und den Krankheiten und Beschwerden, gegen die sie helfen. Oft finden diese Schulungen als Abendveranstaltung in Hotels oder anderen Seminarräumen statt. In-House-Schulungen, bei denen das Schulungspersonal zu Ihnen in die Apotheke kommt, waren während der Corona-Pandemie schwer umzusetzen, finden aber seit einer Weile wieder statt.
Seminare zu Fragen der Rezeptabrechnung, zum Qualitätsmanagement, zu Beratungsthemen und -leitlinien oder auch zu Fragen aus Rezeptur und Labor finden Sie über die Landesapothekerkammern oder spezielle Schulungsportale. Die Apothekengewerkschaft ADEXA informiert über aktuelle berufspolitische Belange. Der BVpta, der Bundesverband PTA, bietet Fortbildungsveranstaltungen zu verschiedenen Beratungsthemen.
Kongresse für PTA und PKA sind oft an die großen pharmazeutischen Messen angeschlossen. Die Stände der Ausstellenden sind nur ein Bereich einer Messe; ein weiterer wichtiger Teil sind die Vorträge, Diskussionen und Fortbildungsveranstaltungen, an denen Sie als Messebesucher*in teilnehmen können.
Achten Sie auch bei Kongressen, Schulungen und Seminaren darauf, dass sie akkreditiert sind, sofern Sie sie in Ihr freiwilliges Fortbildungszertifikat einbringen möchten.
Wo finde ich geeignete Fortbildungen, um mich selbst zu informieren?
Während Sie bei Seminaren, Webinaren und Kongressen das Wissen von Expert*innen vermittelt bekommen, haben Sie natürlich auch die Möglichkeit, sich Wissen selbst anzueignen. Viele PTA nutzen ruhige Phasen während der Arbeit oder auch ihre Freizeit dazu, sich gezielt zu Themen zu informieren und fortzubilden.
Sicher ist Ihnen aufgefallen, dass es immer mehr Anbieter von Fortbildungen und E-Learnings gibt. Zahlreiche Plattformen verbinden E-Learnings mit Prämiensystemen. Sie erhalten dann für Ihre Teilnahme Punkte, die Sie in Gutscheine oder andere Belohnungen umwandeln können. In solchen E-Learnings erhalten Sie meist produktspezifische Informationen für Ihren Beratungsalltag.
Generell sind Prämiensysteme nicht mit einer Akkreditierung vereinbar. Die Bundesapothekerkammer vergibt keine Akkreditierung für Fortbildungen, für die Sie Prämien erhalten. Und da Sie für Fortbildungspunkte mindestens 45 Minuten mitdenken müssen, können kürzere E-Learnings generell nicht akkreditiert werden. Für sie können Sie also nie Fortbildungspunkte erhalten. Das heißt, Anbieter von Fortbildungen und E-Learnings können Ihnen immer nur entweder Fortbildungs- oder Prämienpunkte gewähren.
Sie können für eine Fortbildung oder ein E-Learning entweder Fortbildungspunkte oder Prämien erhalten, beides geht nicht.
Neben den Herstellern selbst und E-Learning-Plattformen bieten auch Interessensverbände Schulungen, beispielsweise informiert die Atemwegsliga über die Funktionsweise verschiedener Inhalatoren.
Akkreditierte Fortbildungen, die Fortbildungspunkte bringen, finden Sie vor allem in Ihren Fachzeitschriften und auf deren Websites. Auch die Apothekerkammern bieten akkreditierte Fortbildungen an. Thematisch geht es von arzneimittelrechtlichen Fragen über Arbeitsrecht oder Laborwissen für die Rezeptur bis hin zu Hintergrundwissen über verschiedene Krankheitsbilder und Beschwerden – alles, was PTA für ihren Berufsalltag brauchen.
Wer bietet Weiterbildungen für PTA an, mit denen ich mich spezialisieren kann?
Weiterbildungen, mit denen Sie eine Zusatzqualifikation erlangen, sind in der Regel kostenpflichtig. Beispiele sind
- Diabetesberater*in,
- Wundexpert*in,
- Phyto-PTA oder
- Leiter*in Heimversorgung.
Eine solche Weiterbildung kann ihr Wissen im Handverkauf stärken, Ihnen aber auch andere Positionen und Aufstiegsmöglichkeiten innerhalb der Apotheke ermöglichen. Die Apothekerkammern bieten auch die Qualifikation zur oder zum Fach-PTA an. Denken Sie bei Zusatzqualifikationen auch an nicht-pharmazeutische Bereiche wie
- Marketing, insbesondere Social Media Marketing
- Stressmanagement
- Qualitätsmanagement
Es gibt also allerhand Auswahl, wenn Sie sich fort- oder weiterbilden möchten. Als Ihre Fachzeitschrift hilft Ihnen DIE PTA IN DER APOTHEKE gern bei der Auswahl
Hier finden Sie akkreditierte Fortbildungen für PTA.
Hier finden Sie akkreditierte Fortbildungen für PKA.
Hier finden Sie akkreditierte E-Learnings.
Hier erfahren Sie mehr über das freiwillige Fortbildungszertifikat.
Hier erhalten Sie mehr Informationen über Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen.
Hier finden Sie den Veranstaltungskalender mit ausgewählten Seminaren und Webinaren.
Quellen:
https://www.abda.de/fileadmin/user_upload/assets/Fortbildung/Akkreditierung/Akkreditierung_2018/BAK_RL_PTA_FB_Zertifikat_18_11_14.pdf
https://www.adexa-online.de/ausbildung-beruf/fort-und-weiterbildung/
https://www.bvpta.de/fortbildung/fortbildungsabende/