Eine Wolke an Pollen stäubt aus einer Pflanze heraus.© kristo74 / iStock / Getty Images Plus
Trockenperioden und Luftverschmutzung führen dazu, dass Pflanzen mehr Pollen produzieren.

Antihistaminika

DER KLIMAWANDEL UND DIE KONSEQUENTE HEUSCHNUPFEN-THERAPIE

Die Zahl der Menschen mit Heuschnupfen steigt. Die Pollenflugsaison wird gleichzeitig immer länger. Expert*innen sehen den Klimawandel als Ursache. Lesen Sie hier, warum das eine durchgehende Antihistaminika-Einnahme erfordert.

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Immer mehr Menschen haben Allergien, immer stärker werden die Beschwerden durch allergische Erkrankungen wie Heuschnupfen. Das zeigt der Allegra® Allergieatlas 2024. Er basiert auf der Befragung einer repräsentativen Stichprobe. 72 Prozent der Befragten gaben an, eine Pollenallergie zu haben. In Sachsen sind es sogar 79 Prozent, also vier von fünf Personen, während in Mecklenburg-Vorpommern rund die Hälfte betroffen ist.

Hinzu kommen Allergien gegen Hausstaubmilben oder Tierhaare, die ähnliche Beschwerden auslösen. Die meisten Betroffenen leiden unter

  1. allergischem Schnupfen,
  2. gefolgt von Hautausschlägen,
  3. Jucken in Mund und Rachen
  4. sowie allergischem Asthma.

Heuschnupfen als Folge des Klimawandels

Die Allergie belastet Arbeit, Schlaf, Freizeit und Sozialleben, und das bei 77 Prozent der Allergiker*innen monatelang. Schulkinder schreiben in der Pollensaison schlechtere Noten. Fast die Hälfte der Befragten hat dabei eine Verschlimmerung bemerkt. Einen immensen Anteil daran schreibt Professorin Dr. Claudia Traidl-Hoffmann dem Klimawandel zu.

Die Direktorin der Hochschulambulanz für Umweltmedizin an der Universität Augsburg weist daraufhin, dass klimatische Veränderungen nicht nur direkte Folgen auf die Gesundheit haben wie Hitzestress und Verletzungen bei Extremwetterereignissen. Auch indirekte Faktoren machen dem Körper zu schaffen. Dazu gehören:

  • Luftqualität
  • UV-Einstrahlung
  • Verbreitung von Allergenen
  • Verbreitung von Vektoren
  • Vermehrung wasserbürtiger Infektionen
  • Lebensmittelbedingte Probleme
  • Antimikrobielle Resistenz
  • Psychische Belastungen

Betrachten wir die Verbreitung von Allergenen einmal genauer.

Umwelteinflüsse und Pollen-Allergie vererbbar

Durch mehr Schadstoffe wie Feinstaub und Ozon in der Luft und durch die zunehmende Trockenheit produziert eine einzelne Pflanze mehr Pollen. Außerdem können Pollen, an Feinstaub gebunden, tiefer in die Atemwege eindringen. Gleiches passiert bei Gewitter, wenn Pollen in kleinere Teile zerplatzen.

Durch das wärmere Klima breiten sich invasive Arten wie Ambrosia in Mitteleuropa aus. Da die Natur früher und länger grünt und blüht, verlängert sich auch die Pollenflugzeit. Auch durch Zeckenbisse entstehen neue Allergien, nämlich die gegen das tierische Disaccharid Alpha-Gal. Solche Umwelteinflüsse können zudem epigenetisch die DNA verändern und sind somit vererbbar.

Antihistaminika durchgehend einnehmen

Professor Dr. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden, macht darauf aufmerksam, dass Allergenkontakte die Histaminrezeptoren der Nasenschleimhaut hochregulieren. Sowohl die Anzahl als auch die Empfindlichkeit steigt. Wer Heuschnupfen hat, reagiert also im Laufe der Zeit immer stärker.

Ideal wäre natürlich, das Allergen konsequent zu meiden. Eine Allergenkarenz ist bei Pollenallergien, anders als etwa bei Nahrungsmittelallergien, nicht möglich. Deshalb rät der Allergologe zu einer systemischen Therapie mit Antihistaminika, durchgehend die gesamte Pollenflugzeit über.

Bilastin sediert nicht

Dabei ist es wichtig, das richtige Präparat auszuwählen. Fahrversuche verdeutlichen, wie sehr sedierende Nebenwirkungen auch tagsüber anhalten: Auch am Tag nach der Einnahme sind die Anwender*innen noch müde und reagieren langsam. Das beeinträchtigt die Verkehrssicherheit und den Alltag.

Eine Studie aus dem Jahr 2022 hat das Ausmaß der Sedierung verschiedener Wirkstoffe verglichen. Dabei schnitt Bilastin am besten ab: Es ist selbst neueren Antihistaminika wie Desloratadin und Levocetirizin überlegen.

Quellen:
„Allegra® Allergieatlas 2024 – Klimawandel und Gesundheit: Allergien auf dem Vormarsch!“, digitales Pressegespräch vom 6. März 2024. Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH.

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