Drei Schraubbecher mit Urinproben nebeneinander: Die Linke Probe ist bernsteinfarben und leicht trüb, die mittlere ist gelb und klar, die rechte klar und fast farblos.© someone24/iStock/Getty Images
Wie intensiv gelb der Urin ist, hängt unter anderem mit der Trinkmenge zusammen – doch auch Krankheiten und Arzneimittel können die Farbe verändern.

Harnfärbung

PIPI-PALETTE: DAS VERRÄT DIE FARBE DES URINS

Die Farbe des Harns ist nicht immer gleich. Sie kann sich von fast farblos über gelb bis hin zu orange bewegen. Sogar Farbveränderungen wie grün, rot oder pink sind möglich. Was bedeutet die Farbe des Urins, was steckt dahinter?

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Berichten Kundinnen oder Kunden im Beratungsgespräch über verfärbten Harn, können Sie ihnen möglicherweise gute Ratschläge geben (zum Beispiel mehr zu trinken) oder bei Verdacht auf eine Erkrankung an einen Arzt verweisen. Doch dafür ist es wichtig zu wissen, welche Ursachen ein bestimmter Farbton hat.

Die Trinkgewohnheiten, bestimmte Nahrungsmittel (vor allem Obst und Gemüse), Nahrungsergänzungsmittel oder Medikamente wirken sich unter Umständen auf die Farbe des Urins aus. Einige Erkrankungen, wie etwa Blasenentzündungen, können den Harn verfärben. Daher dient er auch zur Diagnostik.

Optimaler Urin ist hell- bis mittelgelb

Eine fast transparente hellgelbe Farbe deutet darauf hin, dass jemand ausreichend trinkt. Klagen Kund*innen über dunkelgelben Harn, heißt das in der Regel, dass sie zu wenig trinken. Erhöhen sie die Trinkmenge dann erhöht und die Verfärbung bleibt dennoch bestehen, sollten Sie Betroffene an einen Arzt verweisen. Die Farbe kann dann auf Gallen- oder Lebererkrankungen hindeuten.

Pipi in pink

Bestimmte Arzneimittel verfärben den Harn orange. Pink und Rottöne entwickeln sich unter Umständen beim Verzehr von Roter Beete, Himbeeren oder Blaubeeren. Doch auch die Regelblutung kann zu entsprechenden Verfärbungen führen. Ist der Auslöser der rötlichen Farbe unbekannt, sollten Sie den Betroffenen zum Arzt oder zur Ärztin schicken, um Harnwegsinfekte, Nierenerkrankungen, Verletzungen der Blase oder bei Männern Prostatabeschwerden auszuschließen.

Schnell handeln bei schwarzem und braunem Urin

Auch wenn Kundinnen und Kunden erzählen, dass der Harn sich schwarz verfärbt hat, ist dringend eine ärztliche Untersuchung erforderlich, da diese Verfärbung auf einen Tumor hindeuten kann. Brauner oder schwarzer Urin kann auch durch den roten Blutfarbstoff Hämoglobin hervorgerufen werden, der sich zersetzt hat.

Grün, blau oder neongelb

Bakterien verursachen unter Umständen eine Grün- oder Blaufärbung des Urins. Die Farbe kann aber auch auf bestimmte Lebensmittel oder Medikamente zurückzuführen sein. Ist der Harn neongelb, haben Betroffene eventuell B-Vitamine zu sich genommen. Weisen Sie bei der Abgabe solcher Nahrungsergänzungsmittel darauf hin, dass man sich nach der Einnahme keine Sorgen über die Verfärbung machen muss.

Und wenn der Urin komisch riecht?

Und auch der Geruch kann Hinweise liefern. Fischiger Geruch deutet auf Infektionen im Genitalbereich hin, süßlicher Geruch auf Diabetes, während Ammoniakgeruch bei Harnwegsinfekten vorkommt.

Generell gilt: erst einmal beobachten, ob sich die Verfärbungen wieder normalisieren und eventuell durch Arznei- oder Nahrungsmittel hervorgerufen wurden. Häufig ist die Farbe lediglich durch Speisen oder auch durch die eigene Flüssigkeitszufuhr verändert und harmlos. Bleibt die Verfärbung jedoch länger bestehen bleiben oder kommen körperliche Beschwerden hinzu, verweisen Sie bitte an den Arzt oder die Ärztin.

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