Frau pustet Schnee in Kamera.© SeventyFour / iStock / Getty Images Plus
Oft sind Rhinoviren die Übeltäter und verursachen Beschwerden.

Grippe und grippaler Infekt

ATEMWEGSINFEKTE VONEINANDER ABGRENZEN UND BERATEN

Die Nase läuft, der Kopf schmerzt, der Husten quält - was steckt dahinter? Nur ein harmloser grippaler Infekt oder doch die echte Grippe? Bei wintertypischen Atemwegsinfektionen ist eine kompetente Beratung in der Apotheke doppelt wichtig.

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Schnupfen, behinderte Nasenatmung, Husten, Halsschmerzen, Heiserkeit, erhöhte Körpertemperatur, Kopf-, Gliederschmerzen und Abgeschlagenheit – alle diese Beschwerden sind typisch für eine banale Erkältung, die nach der Corona-bedingten Pause in diesem Winter wieder verstärkt um sich greift. 

Auslöser sind Viren, über 200 Arten sind als Verursacher bekannt. Die Übertragung erfolgt durch Tröpfcheninfektion, also beim Sprechen, Niesen oder Husten über die Luft von Mensch zu Mensch, oder durch Schmierinfektion, also durch kontaminierte Gegenstände. Wer beispielsweise eine mit Viren behaftete Türklinke oder ein Treppengeländer berührt und sich danach (mit der ungewaschenen Hand) an der Nase kratzt oder an die Lippen fasst, läuft Gefahr, sich anzustecken. Über Nase und Mund können die Erreger nämlich Ruck-Zuck in den Körper gelangen.

Die typische Erkältung

In etwa 30 bis 50 Prozent der Fälle sind Rhinoviren für die Beschwerden verantwortlich. Die fiesen Winzlinge, die zur Familie der Picornaviren und zu den RNA-Viren gehören, setzen sich an der Schleimhaut der Nase und des Rachens fest und vermehren sich dort. Nach etwa neun Tagen ist ein grippaler Infekt typischerweise überstanden. 

Wie der Volksmund sagt: „Drei Tage kommt sie, drei Tage bleibt sie, drei Tage geht sie!“

Lediglich der trockene Reizhusten, der beim grippalen Infekt sehr oft mit von der Partie ist – und insbesondere zu Beginn und am Ende der Infektion auftritt – kann Betroffene noch mehrere Wochen plagen. Eine Impfung gegen grippale Infekte, wie Erkältungen fachsprachlich heißen, gibt es nicht. Dafür sind es zu viele unterschiedliche Erreger. Lediglich eine symptomatische Behandlung ist möglich – und äußerst sinnvoll.

Vorsicht, Grippe

Von der zwar sehr lästigen, aber ansonsten eher harmlosen Erkältung unterscheidet sich die echte Grippe, die sogenannte Influenza. Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Influenzaviren die Auslöser. Sie sind weltweit verbreitet und verändern sich rasch. Die Ansteckung erfolgt ebenfalls per Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Die jährliche Grippesaison dauert auf der nördlichen Halbkugel laut Robert Koch-Institut etwa von Anfang Oktober bis Mitte Mai. In diesem Zeitraum zirkulieren Influenzaviren hauptsächlich. 

Als Grippewelle bezeichnen Experten hingegen den Zeitraum erhöhter Influenzaaktivität. Während große Grippewellen in den Jahren vor der Corona-Pandemie meist ab Januar mit Macht durchs Land rollten, kletterte die Zahl der Influenzainfektion in der aktuellen Grippesaison schon deutlich früher in die Höhe. Viele Menschen, Erwachsene aber auch Kinder, traf die Grippe bereits im letzten Herbst sehr heftig. 

Eine plausible Erklärung: Weil Kontaktbeschränkungen, Maskenpflicht und fehlende Großveranstaltungen heftige Grippeausbrüche in den letzten Jahren verhindert haben, könnte ein erhöhter Anteil der Bevölkerung nun anfälliger für die Erreger sein.

Grippe, grippaler Infekt oder COVID?

Die Unterscheidung ist insbesondere für medizinische Laien nicht einfach. Die Verwirrung beginnt bereits durch die Ähnlichkeit der Begriffe, die dazu beiträgt, dass die beiden Atemwegserkrankungen oft verwechselt oder „in einen Topf geworfen“ werden. So kommt es, dass nicht wenige Menschen, die nach eigener Auskunft „die Grippe haben“, in Wirklichkeit lediglich erkältet sind.

Fest steht zudem: Ob ein von triefender Nase und heftigem Husten Geplagter sich einen grippalen Infekt, eine Influenza oder vielleicht sogar eine COVID-19-Infektion eingehandelt hat, lässt sich allein anhand der Symptome nicht eindeutig erkennen. Denn diese sind bei allen drei Virusinfektionen ähnlich und variieren zudem von Patient zu Patient erheblich. 

Dennoch gibt es ein paar typische Krankheitsmerkmale, die zumindest erste Hinweise auf die jeweilige Infektion liefern können:

  1. Ein grippaler Infekt beginnt meist langsam, die Symptome entwickeln sich über Tage und lösen einander ab. Oft fängt eine Erkältung mit Kribbeln in der Nase, Niesreiz und Halsweh an. Schnupfen, beeinträchtigte Nasenatmung (verstopfte Nase) und Husten, der anfangs oft trocken ist und im Erkältungsverlauf in produktiven Husten mit Schleimbildung übergeht, sind ebenfalls charakteristisch. Die Körpertemperatur ist, wenn überhaupt, nur mäßig erhöht, Kopf- und Gliederschmerzen sind möglich. 
  2. Im Gegensatz dazu setzen die Beschwerden bei einer Influenza meist schlagartig und sehr massiv ein, oft begleitet von Schüttelfrost, hohem Fieber und Schmerzen im gesamten Körper. Das ausgeprägte Krankheitsgefühl zwingt Betroffene, sich umgehend ins Bett zu legen – und dort vorläufig auch zu bleiben. 
  3. Bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 sind unterschiedlichste Beschwerden möglich, darunter trockener Husten, Heiserkeit, Fieber, Schnupfen und Störungen des Geruchs- und/oder Geschmackssinns. Coronapatienten klagen tendenziell häufiger über Atemnot und Kurzatmigkeit als Erkältungs- oder Grippegeplagte. Weitere Symptome sind:
    - allgemeine Schwäche,
    - Lymphknotenschwellung,
    - Hautausschlag,
    - Bindehautentzündung,
    - Magen-Darm-Beschwerden (Übelkeit, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall). 

Nicht selten verläuft die Virusinfektion auch asymptomatisch. Ob man an COVID-19 erkrankt ist, kann ein PCR-Test zuverlässig bestätigen beziehungsweise ausschließen.

Impfung gegen Influenza

Nicht nur gegen SARS-CoV-2 gibt es bekanntermaßen eine Impfung, sondern auch gegen die Influenza. Neu ist, dass Apotheken die Grippeschutzimpfung seit 2022 in der Regelversorgung anbieten können. Es dürfen allerdings nur Apotheker impfen, die eine spezielle Fortbildung absolviert haben.

Natürlich ist die Impfung auch weiterhin in der Arztpraxis möglich. Für Versicherte der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), die zu einer Bevölkerungsgruppe gehören, für die die Ständige Impfkommission (STIKO) die Grippeschutzimpfung empfiehlt, ist sie kostenfrei. 

Zu den Personen, die sich impfen lassen sollten, gehören:

  • alle Menschen ab 60 Jahren
  • Schwangere ab dem zweiten Trimenon, bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge eines Grundleidens ab erstem Trimenon
  • Personen mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grunderkrankung, wie beispielsweise Menschen mit chronischer Krankheit der Atmungsorgane (z. B. Asthma), Herz-Kreislauf-Erkrankung oder Diabetes
  • Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
  • Personen, die als mögliche Infektionsquelle im selben Haushalt lebende oder von ihnen betreute Risikopersonen gefährden können
  • Menschen mit beruflich bedingtem erhöhtem Ansteckungsrisiko, etwa medizinisches und pflegerisches Personal sowie diejenigen, die in Einrichtungen mit umfangreichem Publikumsverkehr arbeiten (z. B. Busfahrer, Erzieher)

Der ideale Zeitpunkt für die jährliche Grippeschutzimpfung ist der Herbst, denn zehn bis 14 Tage dauert es, bis der Impfschutz vollständig aufgebaut ist. Wichtig zu wissen: Die Influenzaimpfung kann simultan, sprich gleichzeitig, mit einer Covid-(Booster-)Impfung verabreicht werden.

Da sich das Grippevirus schnell verändern kann, müssen die Impfstoffe jedes Jahr angepasst werden, damit ein bestmöglicher Schutz erzielt werden kann. Experten raten zu einer Impfung mit sogenannten quadrivalenten Impfstoffen. Sie schützen vor vier – in der aktuellen Grippesaison vermutlich vorherrschenden – Grippevirusvarianten.

Turboimpfung für Senioren

Speziell für ältere Menschen ab 60 Jahren empfiehlt die STIKO, inaktivierte quadrivalente Hochdosis-Impfstoffe zu verwenden. Dabei handelt es sich um Vakzine mit „eingebautem Wirkverstärker“, die im Vergleich zu quadrivalenten Standard-Impfstoffen eine leicht, aber signifikant bessere Wirksamkeit bei Senioren haben. Ein entscheidender Vorteil, denn mit zunehmendem Alter nimmt die Leistungsfähigkeit des Immunsystems ab, sodass Infektionen häufiger schwer verlaufen. 

Ältere Menschen haben außerdem ein erhöhtes Risiko aufgrund einer Komplikation im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Die meisten Todesfälle durch Grippe betreffen diese Altersgruppe. Die reduzierte Immunantwort älterer Menschen führt zudem dazu, dass die Impfung weniger wirksam sein kann als bei jüngeren Erwachsenen. Moderne Hochdosis-Impfstoffe können dazu beitragen, die Anzahl an Influenzainfektionen sowie schwere Verläufen bei älteren Menschen zu verhindern.

Erste Hilfe bei Erkältungen

Während es sich bei der Grippe also um eine schwerwiegende, insbesondere für alte, geschwächte oder vorerkrankte Menschen potenziell lebensgefährliche Erkrankung handelt, ist ein grippaler Infekt vergleichsweise banal. Und das heißt auch: Viele Betroffene gehen mit Schnupfennase, Halskratzen und Kopfweh nicht unbedingt zum Hausarzt.

Sogar um sich krankschreiben zu lassen, ist derzeit kein persönlicher Besuch in der Arztpraxis erforderlich, schließlich sind telefonische Krankschreibungen bei leichten Atemwegserkrankungen weiterhin für bis zu sieben Tage möglich. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat diese Corona-Sonderregelung bis zum 31. März 2023 verlängert. Dadurch ist es möglich, überfüllte Wartezimmer zu verhindern und chronisch kranke Menschen vor vermeidbaren Infektionen zu schützen. 

Das bedeutet auch: Oft ist die Präsenzapotheke bei grippalen Infekten die erste und einzige Anlaufstelle – eine Tatsache, die die Bedeutung einer kompetenten Beratung durch das Apothekenteam unterstreicht. Fakt ist zudem, dass Menschen, die ansonsten gesund sind, weder ein erhöhtes Risiko für einen schweren Erkältungsverlauf haben noch aus anderen Gründen von der Selbstmedikation ausgeschlossen sind, die Symptome also oft gut in Eigenregie behandeln können. Manch einer schwört auf Omas sanfte Hausmittel, von der berühmten Hühnersuppe über den Kartoffelwickel bis hin zu heißer Zitrone. 

Nachweisbar wirksam sind hingegen rezeptfreie Arzneimittel für die Selbstmedikation. Der frühzeitige Einsatz geeigneter OTC-Präparate, deren Auswahl sich insbesondere an den vorherrschenden Beschwerden, aber auch am Alter und den individuellen Wünschen des Patienten orientiert, kann die quälenden Symptome effektiv lindern, Komplikationen mitunter verhindern und sogar dazu beitragen, dass Erkältungsgeplagte schneller wieder auf die Beine kommen.

Qual der Wahl

Die Auswahl an Präparaten, Wirkstoffen und Darreichungsformen zur Linderung von Erkältungssymptomen ist riesig, es gibt:

  • chemisch-synthetische Arzneimittel,
  • Phytopharmaka und alternativmedizinischen Präparate,
  • Mono- oder Kombinationspräparate,
  • Arzneimittel oder Medizinprodukte.

Es gibt Erkältungspräparate zum

  • Lutschen,
  • Sprühen,
  • Gurgeln,
  • Trinken,
  • Einreiben,
  • Inhalieren und
  • Einnehmen. 

Wählen Sie zwischen:

  • Spezialisten, die Hustenreiz unterdrücken,
  • Präparate, die das Abhusten fördern,
  • Mittel, die die Nasenschleimhaut befeuchten,
  • Präparate, die das Abschwellen der Nasenschleimhaut bewirken,
  • Stoffe zur Unterstützung der körpereigenen Abwehr,
  • Arzneimittel zur Erleichterung des Durchatmens,
  • Präparate zur Schleimlösung,
  • Mittel gegen Fieber,
  • gegen Schmerzen, und, und, und ... 

Als Apothekenkunde den Durchblick zu behalten, ist schier unmöglich. Umso wichtiger, dass Sie gut informieren und kompetent beraten.

Schnupfenbeschwerden effektiv lindern

Der Schnupfen (Rhinitis) tritt meist zu Beginn einer Erkältung auf – bei 80 Prozent der grippalen Infekte ist er mit von der Partie. Typische Symptome der akuten Entzündung der Nasenschleimhaut sind Niesen, Juckreiz, Hypersekretion und Schwellung der Nasenschleimhaut, die die Nasenatmung beeinträchtigt. 

Antibiotika – machtlos gegen Viren

Ohne Zweifel: Antibiotika gehören zu den größten und wichtigsten Errungenschaften der Medizin. Sie sind im Kampf gegen bakterielle Infektionen wie Lungenentzündung, Meningitis und Sepsis unersetzlich. Antibiotika greifen in den Stoffwechsel der Bakterien ein, hemmen das weitere Wachstum der Krankheitserreger oder töten die Bakterien ab.

Aber: Gegen Viren, die keinen eigenen Stoffwechsel haben, sind Antibiotika machtlos. Darauf sollten Sie Apothekenkunden im Beratungsgespräch unbedingt hinweisen, denn immer noch verbreitet ist der Irrglauben, der Einsatz von Antibiotika sei bei Influenza und grippalen Infekten hilfreich. Erklären Sie Ihren Kunden, dass übliche Erkältungen, aber auch die echte Grippe durch Viren ausgelöst werden – und die Antibiotikagabe deshalb sinn- und wirkungslos ist. Hinzu kommt: Durch die leichtfertige Einnahme erhöht sich das Risiko für Antibiotika-Resistenzen.

Das heißt: Gegen Antibiotika unempfindliche Bakterien treten häufiger auf und die verfügbaren Medikamente wirken nicht mehr. Leidglich wenn sich infolge der Virusinfektion zusätzlich Bakterien in den Atemwegen ansiedeln, wird der Arzt Antibiotika verordnen. Man spricht in diesem Zusammenhang von einer bakteriellen Sekundärinfektion.

Ist die Nase erst dicht, sind rezeptfreie abschwellende Nasentropfen oder -sprays mit Wirkstoffen aus der Gruppe der Alpha-Sympathomimetika (z. B. Oxymetazolin, Xylometazolin) eine gute Empfehlung. Treffen die Wirkstoffe auf die Nasenschleimhaut, verengen sie die Gefäße. Die Schleimhäute schwellen ab, die Nase wird rasch wieder frei.

Informieren Sie Ihre Kunden im Beratungsgespräch darüber, dass die abschwellenden Lokaltherapeutika nur kurzzeitig angewendet werden dürfen; maximal drei Mal täglich und nicht länger als eine Woche. Einige abschwellende Präparate enthalten zudem pflegende Inhaltstoffe, zum Beispiel Dexpanthenol. 

Um die Nasenschleimhaut zu befeuchten, eignen sich Nasenspülungen. Gut klappt das Prozedere mit Nasendusche und passendem Nasenspülsalz. Hilfreich ist es, Kunden die korrekte Anwendung zu erläutern. Salzwasserhaltige Nasensprays leisten ebenfalls gute Dienste. 

Auch systemisch kann man etwas gegen Schnupfen tun. Die Kombination der fünf Heilpflanzen Enzian, Ampfer, Holunder, Schlüsselblume und Eisenkraut wirkt bei Nasennebenhöhlenentzündung mit Schnupfen. Es löst den festsitzenden Schleim und bekämpft zugleich die entzündliche Schwellung.

Halsschmerzen bekämpfen

Ein schmerzender Hals, der oft mit Schluckbeschwerden einhergeht, lässt sich mit Gurgellösungen, Rachensprays oder Lutschtabletten lindern. Entsprechende Rachentherapeutika wirken lokalanästhetisch, analgetisch, antiphlogistisch und/oder antiseptisch. Präparate zum Lutschen, die langsam im Mund zergehen sollen, regen zudem die Speichelproduktion an und sorgen so dafür, dass die Rachenschleimhaut befeuchtet wird. Halspastillen mit pflanzlichen Wirksoffen wie Isländisch Moos und Malvenblüten oder salzhaltige Lutschpastillen können den Rachen ebenfalls beruhigen. 

Apothekenkunden, die Halsbeschwerden auf natürliche Weise vertreiben möchten, können beispielsweise mit Salbeiblätter- oder Kamillenblütentee in Arzneiqualität gurgeln.

Husten lösen oder unterdrücken

Husten, der im Rahmen eines grippalen Infektes als Begleitsymptom auftritt, ist besonders lästig, nicht selten auch hartnäckig. Für die Behandlung stehen unterschiedliche rezeptfreie Säfte, Tropfen, Dragees und Brausetabletten zur Verfügung. 

Während man früher strikt in trockenen Reizhusten und produktiven, also verschleimten Husten unterschied, geht die aktuelle Leitlinie der DGP (Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) davon aus, dass der akute Erkältungshusten in aller Regel ohnehin beide Stadien durchläuft und unterteilt eher in akuten und chronischen Husten. Noch dazu können viele Kunde nicht zwischen einem trockenen und einem produktiven Husten mit festsitzendem Schleim unterscheiden. 

Daher sind viele pflanzliche Arzneimittel, die die Symptome des Hustens in allen Phasen lindern, eine gute Empfehlung. Auch die Leitlinie gibt pflanzlichen Hustenmitteln den Vorzug vor synthetischen Expektoranzien. Sie bevorzugt rationale Phytotherapeutika, für die es im Unterschied zu traditionellen pflanzlichen Arzneimittel eine gute Studienlage gibt.

So ist beispielsweise α-Hederin als wirksamer Inhaltsstoff des Efeus erkannt und der Wirkmechanismus entschlüsselt worden. Durch klinische, Placebo-kontrollierte und randomisierte Studien sind Wirksamkeit und Sicherheit nachgewiesen. 

Zusätzliche Beratungstipps bei Erkältung

  • Badezusätze und Erkältungsbalsame zum Einreiben, zum Beispiel mit ätherischen Ölen aus Eukalyptus und Kiefernnadeln, erleichtern das Durchatmen. Bei Fieber nicht baden.
  • Inhalationen, etwa mit Kamille oder Eukalyptus, befeuchten die Schleimhäute und befreien die Atemwege.
  • Wer erkältet ist, braucht Ruhe: viel schlafen, keine körperliche Anstrengung, Stress vermeiden.
  • Ausreichend trinken, damit die Schleimhäute nicht austrocknen. Wasser und Erkältungstees sind geeignete Durstlöscher.
  • Nicht rauchen und auf Alkohol verzichten (auch auf „heißen Grog“).
  • Den schmerzenden Hals warmhalten, zum Beispiel mit einem Schal.
  • Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft fördert die Genesung.
  • Hände häufig waschen, in die Armbeuge husten, Abstand halten … Eine gute Hygiene ist Pflicht.
  • Heftige, anhaltende oder für grippale Infekte untypische Beschwerden erfordern es, ärztlichen Rat einzuholen. Babys sollten immer einem Kinderarzt vorgestellt werden.

Die Kombination ELOM-080 ist ein Spezialdestillat aus rektifiziertem Eukalytpus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöl. Das Arzneimittel hat als einziges Präparat die Zulassung zur Behandlung von Bronchitiden als auch akuten und chronischen Sinusitiden. Das heißt, durch die Wirkung in den oberen und unteren Atemwegen können Sie ein Präparat gegen Husten und Schnupfen empfehlen.

Eine Verkürzung der Krankheitsdauer ist nachgewiesen. Auch Thymiankraut beziehungsweise Kombinationen mit Efeu oder Primelwurzel wirken in allen Phasen des Hustens. 

Klassische Antitussiva wie Dextromethorphan und Pentoxyverin, die den Hustenreiz unterdrücken, haben dennoch ihre Berechtigung. Sie können dafür sorgen, dass Hustengeplagte nachts besser schlafen, weil sie nicht ständig husten müssen. Aus dem Pflanzenreich sorgen Schleimstoffdrogen wie Malvenblüten und -blätter, Eibischwurzel und Spitzwegerichkraut für Reizlinderung.

Bei produktivem Husten mit Schleimbildung werden auch klassische Expektoranzien eingesetzt. Zu den bewährten Wirkstoffen zählen N-Acetylcystein, Ambroxol und Guaifenesin.

Kopf- und Gliederschmerzen im Zaum halten

Schmerzen und erhöhte Körpertemperatur sowie allgemeine Abgeschlagenheit verleiden vielen Erkältungsgeplagten den Alltag. Schmerzen rechtfertigen den Einsatz eines individuell geeigneten Analgetikums. Antipyretisch, antiphlogistisch und analgetisch wirken Ibuprofen und Acetylsalicylsäure; analgetisch und antipyretisch wirkt Paracetamol. Diese Wirkstoff-Klassiker sind auch in Kombinationsarzneimitteln gegen Erkältungsbeschwerden enthalten, oft zusammen mit abschwellendem Pseudoephedrin oder Phenylephrin.

Stärkung des Immunsystems von innen und außen

Neben einer gesunden Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und frischer Luft sowie möglichst wenig Stress, kann man auch noch bei den ersten Anzeichen einer Erkältung handeln. So gilt beispielsweise die Kombination aus den sieben heimischen Arzneipflanzen Kamille, Eibisch, Schachtelhalm, Schafgarbe, Walnuss, Löwenzahn und Eichenrinde aufgrund der langjährigen Erfahrungen als wirksames und sehr gut verträgliches Arzneimittel.

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