Junges Paar joggt durch einen Park© Drazen Zigic / iStock / Getty Images Plus
Sport kann Menschen, die unter Long-COVID leiden dabei unterstützen, dass sich sowohl die Symptome, als auch die Lebensqualität verbessern.

Fatigue

SO HILFT SPORT BEI LONG-COVID

Jede*r Zehnte kämpft nach einer Corona-Erkrankung mit Post-COVID-Condition (PCC), auch Long-COVID genannt. Ein individuelles Fitnesstraining verspricht laut einer aktuellen Studie eine Verbesserung der Symptomatik. Ein Hoffnungsschimmer für Betroffene?

Seite 1/1 2 Minuten

Seite 1/1 2 Minuten

Die meisten Menschen mit Long-COVID leiden unter einer lähmenden Erschöpfung, die ihren Alltag und ihre Lebensqualität massiv beeinträchtigt. Fatigue und Post-exertionale Malaise (PEM) liest man in den Medien. Doch was sich dahinter verbirgt, ist für viele nicht greifbar. Daher ist die gesellschaftliche Akzeptanz für Menschen mit Long-COVID gering. Auch wenn so viele betroffen sind.

Zudem ist das Wissen um die Krankheit nach der Krankheit weiterhin gering. Es gibt keine Therapie, die Long-COVID heilen kann. Symptome können behandelt werden, doch nicht immer verspüren Betroffene eine Verbesserung ihrer Lebensqualität oder Belastbarkeit im Alltag. Die Folge sind hohe Arbeitsausfälle, soziale Ausgrenzung oder psychiatrische Begleiterkrankungen. Kann hier „einfach nur“ Sport helfen?

Individueller Trainingsplan verbessert Long-COVID-Symptomatik

Insgesamt 118 Proband*innen wurden im Zeitraum von April bis Dezember 2023 von einem Forschungsteam der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der Universitätsklinikum des Saarlandes (UKS) begleitet. Mit Hilfe kommerzieller Fitnessstudios konnte die Wirksamkeit einen individualisierten Trainingsprogramms auf Fatigue unter Long-COVID untersucht werden. Die Teilnehmenden litten seit mindestens zwölf Wochen unter Fatigue und hatten bislang weniger als eine Stunde Sport pro Woche betrieben.

Das Trainingsprogramm gestaltete sich so, dass keine*r an seine Belastungsgrenze geführt wurde, vielmehr passte sich das Training der täglichen Verfassung des Betroffenen an. Nach bereits zehn Wochen zeigten sich folgende Veränderungen:

  • Deutlicher Rückgang der Fatigue-Symptome.
  • Die Lebensqualität der Betroffenen stieg.
  • Die körperliche Leistungsfähigkeit nahm zu (gemessen durch Ausdauertests und Handkraft-Messungen).

Long-COVID Therapie ohne Nebenwirkungen

Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass ein gezieltes individuelles Trainingsprogramm nicht nur eine wirksame, sondern auch eine sichere Maßnahme für Long-COVID-Betroffene darstellen kann. Auch wenn es die Krankheit nicht kausal behandelt, verbessert sich durch ein angepasstes Trainingsprogramm die Symptomatik und damit die Lebensqualität der Betroffenen.

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit kommerziellen Fitnessstudios durchgeführt. So lange die Betreuung durch geschulte Fachkräfte stattfindet, stellen sie also einen in der Regel gut zu erreichenden Therapieort dar, ohne lange Wartezeiten auf einen Therapieplatz. Diese Studie sei ein wichtiger Schritt, um Long-Covid-Patienten wohnort- und praxisnahe Therapiemöglichkeiten anzubieten, erklären auch die Studienautor*innen.  

Quellen:
Individuelles Fitnesstraining hilft bei Long-Covid | APOTHEKE ADHOC
Studie: 65 Millionen Menschen weltweit leiden an Long Covid | tagesschau.de

×