Eine Frau bildet mit den Händen ein Rechteck wie für einen Kameraausschnitt vor ihrem Gesicht. Durch dieses Rechteck schauen wir ihr in die Augen.© fizkes / iStock / Getty Images
Fokus auf die Augen: Auch die Apotheke trägt dazu bei, das wichtige Sinnesorgan gesund zu erhalten.

Augenerkrankungen

TROCKENE, ROTE UND ENTZÜNDETE AUGEN IN DER SELBSTMEDIKATION

Mit Augenerkrankungen ist das so eine Sache: Bindehautentzündungen oder auch ein Gerstenkorn können im Rahmen der Selbstmedikation behandelt werden. Andere Probleme mit diesen empfindlichen Sinnesorganen erfordern jedoch den Gang in die augenärztliche Praxis. Bei Ihrer Beratung heißt es also: Augen auf.

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Die Augen bewerten die meisten Menschen als die wichtigsten von allen Sinnesorganen. Verständlich, schließlich vermitteln sie uns die meisten Informationen über die Umwelt. Lässt die Sehkraft nach, sinkt die Lebensqualität dementsprechend ganz erheblich. Ganz zu schweigen vom völligen Verlust des Sehvermögens.

Einige Probleme sind für die Selbstmedikation geeignet und insofern ein Fall für fachkundigen Apothekenrat. Was eigentlich der augenärztlichen Therapie bedarf, führt die Betroffenen jedoch auch oft zuerst in die Apotheke. Diesen Augenerkrankungen ist deshalb ebenfalls ein kurzer abschließender Abschnitt gewidmet.

Nicht nur zum Weinen: Wozu der Mensch Tränen braucht

Tränen halten auch die Augen feucht und sauber. Indem die Augenlider rund zwanzig Mal pro Minute mehr oder minder unbemerkt blinzeln, verteilen sie die Tränenflüssigkeit permanent über die Oberfläche des Augapfels. Verringert sich diese Flüssigkeit aus der Tränendrüse im Oberlid, kommt es rasch zu deutlich spürbaren Problemen.

Und zu jener Augenerkrankung, die Sie in der Apotheke vermutlich mit Abstand am häufigsten beschäftigt: das trockene Auge. Kein Wunder, schließlich ist die Keratokonjunktivitis sicca oder das Sicca-Syndrom, wie das Problem medizinisch heißt, mit bundesweit zwölf Millionen Betroffenen inzwischen zur Volkskrankheit avanciert.

Ist die Tränenflüssigkeit Mangelware, wird die Oberfläche der Augen sukzessive trockener. Dadurch gleiten die Augenlider nicht mehr reibungslos, was Binde- und Hornhaut reizt und mit der Zeit deren chronischen Entzündung bewirkt. Die Folge dessen sind stark gerötete sowie brennende Augen und erhöhte Lichtempfindlichkeit. Viele Betroffene haben zudem ein schmerzhaft stechendes Druck- oder Fremdkörpergefühl, geschwollene Lider und sehen verschwommen.

Ursachen für trockene Augen

Dafür, dass die Tränen versiegen, gibt es verschiedene Gründe. Einer davon ist das Alter, da mit zunehmenden Lebensjahren immer weniger Tränenflüssigkeit produziert wird. Andere Ursachen für eine Keratokonjunktivitis sicca können sein:

  • Autoimmunkrankheiten wie rheumatoide Arthritis oder Diabetes mellitus
  • Hormonveränderungen in der Menopause
  • Lidrandentzündungen
  • Umwelteinflüsse wie erhöhte Ozonwerte und Feinstaubbelastung
  • Vitamin-A-Mangel
  • die längere Anwendung einiger Medikamente wie unter anderem Beta-Blocker, Lipidsenker, Diuretika, Neuroleptika oder Antihistaminika
  • Klimaanlagen, trockene Heizungsluft und das Tragen von Kontaktlinsen sind weitere Risikofaktoren, da sie den Tränenfilm rascher von der Augenoberfläche verdunsten lassen.
  • Darüber hinaus kann schlichtweg die Berufsausübung im Büro kritisch werden. Denn die tägliche Arbeit am Bildschirm erhöht die Gefahr für das Sicca-Syndrom zusätzlich.

Die Heilung trockener Augen ist, zumindest derzeit, meist nicht möglich. Tränenersatzmittel können die Symptome allerdings effektiv lindern. Glücklicherweise, ansonsten würden schwere Konsequenzen drohen.

Denn unbehandelt kann ein trockenes Auge zum kompletten Austrocknen der Hornhaut führen, was sie vernarben und eintrüben ließe. Zudem erhöht sich die Infektanfälligkeit. Im schlimmsten Fall kann eine Erblindung aus diesen Folgeerscheinungen resultieren.

Künstlicher Ersatz für die Tränen

Die Tränensubstitution füllt auf, was in der Tränendrüse fehlt. Sie wirkt nicht ursächlich, verringert aber die Beschwerden, was wie eben dargestellt von großer Bedeutung ist. Der lindernde Effekt von Tränenersatzmitteln beruht auf Polymeren, also Filmbildnern. Die Zubereitungen haften auf der Augenoberfläche und binden Wasser, dass dann nicht verdunsten kann. So wird das Austrocknen der Augenoberfläche verhindert.

Zur Auswahl beim künstlichen Tränenersatz stehen Präparate mit unterschiedlicher Zähflüssigkeit. Bei leichteren Beschwerden können Sie wässrige Lösungen mit synthetischen Polymeren wie Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon empfehlen. Diese Präparate verbleiben jedoch nur kurz auf der Augenoberfläche und müssen deshalb mehrmals täglich angewendet werden.

Bei stärkeren Beschwerden sind Tränenersatzmittel mit Cellulose-Derivaten, Hyaluronsäure oder Carbomeren wie Polyacrylat angezeigt. Sie sind zähflüssiger und halten den Tränenfilm länger. Denn je höher die Viskosität, desto länger die Kontaktzeit am Auge. Da derartige Präparate durch die Bildung von Schlieren und Verkrustungen vorübergehend die Sicht behindern können, sollten Sie deren Anwendung kurz vor dem Schlafengehen empfehlen.

Beratungstipp

Weisen Sie bei der Beratung darauf hin, dass es eine Weile dauern kann, bis das passende Präparat zum Ersatz der Tränen gefunden ist – Geduld ist also gefragt. Bei bereits bestehenden Schäden an der Horn- oder Bindehaut sollten Sie darüber hinaus zu Augensalben raten, die Vitamin A oder Dexpanthenol enthalten.

Vorbeugender Schutz ist selbstverständlich ebenfalls wichtig beim Sicca-Syndrom. Dazu gehört allen voran, stets für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit in der aktuellen Umgebung zu sorgen, genug (heißt täglich zwei bis drei Liter Flüssigkeit) zu trinken und die Ränder der Augenlider regelmäßig mit feuchten Wattestäbchen zu reinigen. Empfehlen Sie ferner, regelmäßig die Fenster zu öffnen und beim Arbeiten am PC sowie beim Fernsehen und Lesen öfter zu blinzeln.

Was tun bei roten Augen?

Deutlich gerötete Augen und verklebte Lider: die typischen Symptome einer Konjunktivitis, also einer Bindehautentzündung. Diese ebenfalls häufige Augenerkrankung kann in jedem Alter, auch bereits bei Säuglingen auftreten und hat ein breites Spektrum an Ursachen. Auf den auslösenden Reiz reagiert die Bindehaut, indem sie sich mehr mit Blut füllt und ihre feinen Äderchen erweitert. Das ruft die Rötung der Augen hervor. Zudem werden vermehrt Eiweißstoffe abgesondert, wodurch die Lider verkleben. Die Selbstmedikation der Konjunktivitis ist stets abhängig von ihrer Ursache.

Allergische Konjunktivitis

Bei einer allergischen Konjunktivitis rufen Allergene wie etwa Pflanzenpollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben die Beschwerden hervor. Um diese zu beseitigen, gilt es natürlich, die allergischen Auslöser weitestgehend zu vermeiden. Zur medikamentösen Therapie sollten Sie zu antiallergisch wirkenden Augentropfen raten, die H1-Antihistaminika wie allen voran Azelastin oder Levocabastin enthalten. Die genannten Präparate sind zwei- bis viermal täglich anzuwenden. Mastzellstabilisatoren wie Lodoxamid, Nedocromil oder Cromoglicinsäure haben an Bedeutung verloren.

Reizkonjunktivitis

Zugluft oder Chlor im Schwimmbad sind die häufigsten Ursachen für eine Reizkonjunktivitis. Eine solcherart bedingte Bindehautentzündung ist ein klarer Fall für Alpha-Sympathomimetika wie beispielsweise Naphazolin, Tetryzolin oder Tramazolin. Denn diese Wirkstoffe verengen die Blutgefäße in den Augen und nehmen auf diese Weise die Rötungen und Schwellungen der Bindehaut.

Weisen Sie bei der Abgabe unbedingt darauf hin, dass die Präparate nur wenige Tage angewendet werden dürfen. Ansonsten besteht die Gefahr der Gewöhnung sowie der Entwicklung einer reaktiven Hyperämie – die Gründe, weshalb Alpha-Sympathomimetika zurückhaltend in der Selbstmedikation eingesetzt werden. Alternativ können Sie reizlindernde Augentropfen mit Augentrost-Extrakt oder Dexpanthenol empfehlen.

Völlig ungeeignet jedoch sind Augentropfen mit Alpha-Sympathomimetika beim trockenen Auge. Die verminderte Durchblutung verringert zwar auch hier die Rötung, lässt die Augen aber weiter austrocknen. Wenn Sie also solche „Weißmacher“ abgeben, muss klar sein, dass Sie kein Sicca-Syndrom vor sich haben.

Infektiöse Konjunktivitis

Infektionen sind die häufigste Variante der Konjunktivitis; überwiegend verursacht durch Viren oder Bakterien, nur recht selten durch Parasiten oder Pilze. Unabhängig vom Auslöser haben alle infektiösen Bindehautentzündungen gemeinsam, dass sie sehr ansteckend sind. Penible Hygienemaßnahmen wie etwa gründliche Desinfektion von Händen und Flächen sind deshalb ein Muss. Mitunter, vor allem bei Kindern, ist sogar eine Quarantäne erforderlich.

Virale, vielfach durch Herpes- oder Adenoviren bedingte Bindehautentzündungen heilen in der Regel ohne Komplikation von selbst ab. Bis es so weit ist, können Ihre Kunden die unangenehmen Symptome mit vasokonstriktorischen Augentropfen lindern.

Bakterielle Bindehautentzündungen bedürfen indessen der Therapie mit antibiotischen Augentropfen oder -salben. Da diese verschreibungspflichtig sind, können Apotheken einzig mit dem Verweis auf den Besuch der Augenarztpraxis weiterhelfen.

Das gehört umgehend in die Augenarztpraxis

Bei diesen Symptomen müssen die Alarmglocken klingeln:

+ plötzliches verzerrtes Sehen,
+ Wahrnehmung von Blitzen,
+ unvermittelt auftretende starke Lichtempfindlichkeit,
+ plötzlich auftretende ausgeprägte Schmerzen sowie
+ stark gerötete Augen,
jeweils ohne erkennbare Ursache. Auch wenn Kunden über ein unklares Fremdkörpergefühl klagen oder ihre Augenlider nicht komplett schließen können, müssen Sie einen schnellen Augenarztbesuch empfehlen.

Entzündete Augenlider

Entzündungen der Augenlider sind ein weiterer häufiger Anlass für den Gang in die Apotheke. Was die Betroffenen zu Ihnen bringt, sind ausgeprägte Spannungs- und Druckgefühle an den Lidern. Diesen unangenehmen Beschwerden versuchen sie meist mit einem Reiben der Augen zu begegnen. Die gut nachvollziehbare Selbsthilfemaßnahme bringt kurzzeitig Linderung, ist ansonsten jedoch kontraproduktiv. Denn Augenreiben gehört mit zu den Ursachen dieser Augenerkrankungen – ein Teufelskreis.

Gerstenkorn

Eine der häufigsten Arten von Lidentzündung ist das Gerstenkorn, medizinisch Hordeoleum genannt. Dabei sind die im Lidrand liegenden Schweiß- und Talgdrüsen durch Bakterien infiziert. Die häufigsten Erreger sind die Hautkeime Staphylococcus aureus, seltener sind Streptokokken dafür verantwortlich.

Die Entzündung kann sowohl am Rand des Augenlids wie an dessen Innenseite auftreten. Ein äußeres Gerstenkorn am Lidrand äußert sich anfänglich mit einem kleinen, entzündlich geröteten Knoten. Er ist mit Eiter gefüllt und führt deshalb neben Spannungsgefühlen im weiteren Verlauf zu oftmals erheblichen Schmerzen. Bei einem inneren Gerstenkorn an der Lidinnenseite kann das gesamte Lid stark anschwellen. Es verursacht ebenfalls meist Schmerzen.

Ein Gerstenkorn am Lidrand – weitaus häufiger als das innere – ist in der Regel unkompliziert, da es sich überwiegend spontan von allein eröffnet und der Eiter abfließt. Mehrmals tägliche Wärmeeinwirkung durch Bestrahlung mit Rotlichtlampen unterstützt die Selbstheilung. Zusätzlich können Sie zur Selbstmedikation eine antibiotische Augensalbe mit dem Wirkstoff Bibrocathol empfehlen.

Ein inneres Hordeoleum birgt das Risiko, dass sich die Infektion in der Bindehaut ausweitet und bis in die Augenhöhlen vordringt. Vor diesem Hintergrund gehört es in die Hände von Augenärzten, die verschreibungspflichtige orale Antibiotika verordnen. Sie können darüber hinaus ein Gerstenkorn unter örtlicher Betäubung eröffnen, falls der Eiter nicht von selbst abfließt.

Gerstenkörner nie ausdrücken!

Warnen Sie Ihre Kunden inständig davor, den Knoten des Gerstenkorns selbst wie einen Pickel auszudrücken. Denn dadurch können die verursachenden Bakterien in den Blutkreislauf gelangen und im schlimmsten Fall zu einer Entzündung der Hirnhaut führen.

Eine ebenfalls wichtige Empfehlung beim Gerstenkorn ist gute Hygiene, da es durch Bakterien verursacht wird. Das Minimalprogramm lautet regelmäßige Desinfektion der Hände nach Kontakt mit dem erkrankten Auge.

Hagelkorn

Bildet sich ein Gerstenkorn zurück, ohne dass der Eiter ausgetreten ist, kann sich daraus ein Hagelkorn entwickeln. Diese medizinisch Chalazion genannte Augenerkrankung entsteht dadurch, dass die Ausfuhrgänge der Drüsen in den Augenlidern durch die Entzündung verstopft sind. Anders als ein Gerstenkorn ist ein Hagelkorn nicht infektiös bedingt und verursacht in der Regel auch keine Schmerzen. Augentropfen oder -salben mit entzündungshemmenden Wirkstoffen sind hier die Mittel der Wahl.

Das geht ins Auge: Die richtige Arzneiform und Anwendung

Tropfen, Salben oder Gele sind die üblichen Darreichungsformen bei Medikamenten gegen Augenerkrankungen. Sie in die Augen zu bekommen, ist allerdings gar nicht so einfach. Zumal sich die natürlichen Abwehrreflexe umgehend um die Ausleitung der Wirkstoffe bemühen. Diese Tipps helfen Ihren Kunden, dass die Augenmedikamente dort landen, wo sie hingehören.

Zur Anwendung von Augentropfen wird der Kopf zunächst leicht in den Nacken gelegt. Dann den Bindehautsack mit dem Zeige- oder Mittelfinger vorsichtig etwas nach unten ziehen und die Tropfen eingeben. Das behandelte Auge nun für rund eine halbe Minute schließen, damit die wertvollen Wirkstoffe nicht wieder herausfließen. Währenddessen den Augapfel hin- und her bewegen, damit sich das Medikament gut verteilen kann.

Bei Augensalben oder -gelen lautet die Devise: kurzhalten. Der Salbenstrang für den Lidspalt, also den inneren Augenwinkel, sollte nur einen halben bis maximal einen Zentimeter lang sein. Nach dem Auftragen das Auge wieder für rund eine halbe Minute schließen und den Augapfel bewegen. Weisen Sie darauf hin, dass bei Augensalben oder -gelen ein kurzes verschwommenes Sehen vollkommen normal und kein Anlass zur Sorge ist.

Richtig Brille putzen

Die eigene Brille zu putzen ist einfach, möchte man meinen. Doch in Sachen richtige Brillenreinigung gibt es einiges an Aufklärungsbedarf. Umso mehr, als dass viele gar nicht wissen, dass trübe Schlieren und fettige Fingerabdrücke nicht nur der Optik, sondern auch der Sehhilfe schaden. Denn durch Verunreinigungen zerkratzen die Gläser leichter, besonders wenn sie aus Kunststoff gefertigt sind. Auch das Gestell wird in Mitleidenschaft gezogen, wenn es lange an Schweißrändern, Sand und Resten von Make-up oder Sonnencreme zu tragen hat. Damit Ihre Kunden immer den Durchblick behalten, geben Sie Ihnen folgende Tipps.

  • Der wichtigste ist, Brillen beim Reinigen nie an den Bügeln oder am Steg zu halten, sondern stets am Rand des Brillenglases.
  • Und zur täglichen Brillendusche: Morgens, wenn man ohnehin im Badezimmer ist, wird die Brille mit fließend lauwarmem Wasser gespült und mit einem Brillenputztuch oder sehr weichem und sauberen Geschirrhandtuch getrocknet.
  • Für tagsüber und unterwegs sind Putztücher aus antistatischen Mikrofasern die beste Wahl zur Reinigung. Denn die hauchdünnen Fasern – ein Tausendstel von einem menschlichen Haar – wirken auf den Gläsern wie Staubsauger. Schmutzfilm, Staub und Fettpartikel bleiben fest an ihnen haften.
  • Zusätzlich zur täglichen Pflege sei der Sehhilfe alle drei bis vier Monate ein Ultraschallbad beim Augenoptiker (es gibt die Geräte auch für zuhause) gegönnt. Es entfernt in wenigen Minuten gründlich und schonend sämtliche Verunreinigungen und ist in der Regel ein kostenloser Kundenservice.
  • Absolut tabu zur Brillenpflege sind Papiertaschentücher. Die darin enthaltenen mineralischen Füllstoffe wirken wie Schleifpapier auf den Gläsern – deutlich sichtbar an feinsten Kratzern, die den Blick irreparabel trüben.
  • Textilien wie Pullis oder T-Shirts für „schnell mal sauber“ sind ebenfalls ungeeignet, denn auch sie bergen ein hohes Kratzerrisiko.

Fälle für den Augenarzt

Auch häufige Augenerkrankungen, die außerhalb der Selbstmedikation stehen, spielen eine Rolle in der Apotheke. Hier die Eckdaten zu den häufigsten neben Kurz- und Weitsichtigkeit.

Wenn die Arme immer kürzer werden

Die Presbyopsie, wie sie der Augenarzt die Alterssichtigkeit nennt, ist eine normale Erscheinung im Rahmen des Alterungsprozesses. Auch wer früher gut sehen konnte, sieht im Laufe der Jahre schlechter. Denn mit dem Alter nimmt die Elastizität der Linsenkapsel im Auge ab und der Linsenkern beginnt sich zu verhärten. Das geht auf Kosten der Akkommodation, also der permanenten Anpassung der Linse auf Nah- und Weitsehen sowie umgekehrt. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass man Gegenstände scharf sehen kann – besonders jene in der Nähe. Eine typische Folge der Alterssichtigkeit ist deshalb, dass Zeitungen und Bücher immer weiter von den Augen entfernt gehalten werden müssen. Doch irgendwie scheinen die Arme täglich ein Stück kürzer zu werden. Der Augenoptiker sorgt dafür, dass sie wieder die richtige Länge bekommen.

Beim Glaukom, bekannt als Grüner Star, schädigen ein zu hoher Augeninnendruck und mitunter eine schlechte Durchblutung den Sehnerv. Unbehandelt kann ein Glaukom zur Erblindung führen. Durch verschreibungspflichtige Augentropfen mit Beta-Blockern wird der Augeninnendruck ausreichend gesenkt und das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten. Interventionen mit dem Laser oder mikrochirurgische Eingriffe sind nur in sehr schweren Fällen erforderlich.

Beim Katarakt, bekannt als Grauer Star, ist die eigentlich klare Augenlinse getrübt und die Betroffenen sehen wie durch einen Schleier. Die Ursachen dafür sind weitgefächert, die Therapie eindeutig: Einzig angezeigt ist der Ersatz der getrübten Linse durch eine Kunstlinse. Durch diesen weitgehend gefahrlosen Routineeingriff verbessert sich das Sehen deutlich.

Die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) ist ein Netzhautschaden, bei dem die Sehzellen für scharfes und farbiges Sehen zugrunde gehen. Dies ist der häufigste Grund für starke Sehbehinderungen bis hin zur Erblindung. Eine AMD ist nicht heilbar. Sie lässt sich jedoch durch eine Hemmung der Neubildung von Blutgefäßen, der Anti-VGEF-Therapie, in ihrem Fortschreiten aufhalten.

Bei der Diabetischen Retinopathie handelt es sich, wie der Name es andeutet, um eine Schädigung von Gefäßen der Netzhaut durch Diabetes mellitus. Therapieoptionen sind Laserbehandlungen, Entfernung des Glaskörpers sowie der selektive VEGF-Hemmer Ranibizumab.

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