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FUSSPFLEGE BEI PSORIASIS-ARTHRITIS
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Schätzungen zufolge sind hierzulande rund zwei Millionen Menschen von Schuppenflechte, medizinisch Psoriasis genannt, betroffen. Damit gehört die chronisch-entzündliche, schubweise auftretende Erkrankung zu den häufigsten Hautleiden überhaupt. Charakteristisch für die Psoriasis vulgaris, die mit Abstand häufigste Form der Schuppenflechte, sind silbrig-weiß glänzende, schuppenartige Hauterhebungen unterschiedlicher Größen, sogenannte Plaques.
Oft ist die Haut gerötet, mitunter rissig und ein starker Juckreiz quält die Patienten. Durch Kratzen kommt es häufig zu Hautverletzungen. Generell kann Psoriasis alle Körperregionen in Mitleidenschaft ziehen, oft manifestiert sie sich jedoch am Kopf, hinter den Ohren, an den Ellenbogen, Knien sowie an Händen und Füßen.
Angriff auf die Gelenke
Längst nicht immer beeinträchtigt Psoriasis „nur“ die Hautgesundheit: Etwa jeder vierte Patient entwickelt, oft nach jahrelangem Bestehen der Schuppenflechte, eine sogenannte Psoriasis-Arthritis. Wie der medizinische Fachbegriff bereits vermuten lässt, handelt es sich dabei um eine entzündliche Gelenkerkrankung, die ebenfalls chronisch und in Schüben verläuft. Das heißt: Klassischerweise wechseln sich Zeiten mit ausgeprägten Gelenkentzündungen und Phasen mit geringer entzündlicher Aktivität ab.
Psoriasis-Arthritis gehört zu den Autoimmunkrankheiten. Typisch dafür: Das überaktive Immunsystem setzt vermehrt Botenstoffe (Zytokine) frei, die für die Entzündungsreaktion verantwortlich sind. Warum sich die Immunzellen bei manchen Menschen plötzlich gegen körpereigene Strukturen richten, ist bislang nicht abschließend geklärt. Fest steht jedoch, dass die Gene eine wichtige Rolle spielen: Leiden Eltern oder Geschwister bereits unter Psoriasis-Arthritis, ist das eigene Risiko, ebenfalls daran zu erkranken, deutlich erhöht.
Viele Gesichter, viele Symptome
Psoriasis-Arthritis ist eine äußerst vielgestaltige Erkrankung – sie kann in jedem Alter vorkommen, an unterschiedlichen Gelenken schmerzhafte Entzündungen verursachen, einen moderaten Verlauf nehmen oder auch so starke Beschwerden hervorrufen, dass Mobilität und Lebensqualität der Patienten massiv beeinträchtigt sind. Oft tritt die Psoriasis-Arthritis erstmals zwischen dem 35. und 55. Geburtstag auf, häufig sind die Gelenke der Hände, Füße, Ellenbogen und Knie betroffen.
Sehr oft entzünden sich mehrere Gelenke gleichzeitig, zusätzlich häufig auch die Sehnenscheiden und ihre Ansätze am Knochen. Sind zeitgleich alle Gelenke eines Fingers oder Zehs inklusive der Sehnen in Mitleidenschaft gezogen, kommt es zu einer massiven Weichteilschwellung und Verdickung der betroffenen Gliedmaßen. Umgangssprachlich ist dann die Rede von „Wurstfingern“ beziehungsweise „Wurstzehen“. Auf der Hand liegt, dass Psoriasis-Arthritis massive Beschwerden verursacht.
Charakteristische Symptome der Autoimmunkrankheit sind starke Schmerzen sowie steife Gelenke, vor allem am Morgen (Morgensteifigkeit). Sind Betroffene erst eine Zeitlang in Bewegung, lässt die Steifheit wieder nach. Die entzündeten Gelenke sind zudem oft stark geschwollen, überwärmt und berührungsempfindlich. Ausgeprägte Entzündungen und fortschreitender Krankheitsverlauf können schließlich dazu führen, dass sich die Gelenke dauerhaft verformen.
Dies gilt es durch eine maßgeschneiderte Therapie so lang wie möglich zu verhindern. Eine Früherkennung der tückischen Krankheit ist äußerst wichtig, Aufschluss kann nur ein Besuch beim Arzt geben. Der Mediziner wird die familiäre Krankengeschichte in Bezug auf Rheuma und Psoriasis abfragen und die Gelenke auf Schwellungen und Beweglichkeitseinschränkungen überprüfen. Spezielle Laboruntersuchungen helfen dabei, eine Psoriasis-Arthritis von anderen Erkrankungen, wie beispielsweise rheumatoider Arthritis oder Gicht, abzugrenzen, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen.
Bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Magnetresonanztomografie (MRT) und Röntgenuntersuchung können die Diagnostik ergänzen. Die Bilder erlauben es spezialisierten Fachärzten, Art und Ausmaß der Gelenkschäden exakter zu beurteilen.
Nicht ohne Medikamente
Behandelt wird die Psoriasis-Arthritis vorranging mit Medikamenten, die die krankheitstypischen Schmerzen lindern, die Entzündung bekämpfen und dafür sorgen, dass die Gelenkfunktionen erhalten und langfristige Schäden verhindert werden. Unter anderem können Ärzte klassische schmerz- und entzündungshemmende Arzneimittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen, Diclofenac und Naproxen verordnen.
Eine Hauptrolle spielen die sogenannten Basismedikamente, die direkt ins Krankheitsgeschehen eingreifen. Bekannt sind sie auch als DMARDs (Disease-Modifying-Anti-Rheumatic-Drugs). Zu den klassischen krankheitsmodifizierenden Arzneimitteln gehören Wirkstoffe wie Methotrexat, Leflunomid oder Ciclosporin. Reicht die Behandlung mit diesen Basismedikamenten nicht aus, können Biologika wie beispielsweise Adalimumab, Infliximab und Ustekinumab zum Einsatz kommen.
Infrage kommt bei hartnäckigen Gelenkentzündungen zudem eine lokale Cortisontherapie in Form von Injektionen in einzelne Gelenke. Zum Behandlungskonzept gehören neben Medikamenten häufig auch Maßnahmen wie Physiotherapie und Funktionstraining. Bei letztgenanntem handelt es sich um spezielle Gymnastik oder Wassergymnastik unter Anleitung eines Physiotherapeuten. Zudem kann der behandelnde Arzt Rehasport verordnen.
Problemfall Nagelpsoriasis
Bei vielen Menschen, die unter Schuppenflechte oder Psoriasis-Arthritis leiden, verändern sich auch die Finger- und/oder Zehennägel. Experten sprechen dann von Nagelpsoriasis. Zu den typischen Symptomen gehören kleine, punktförmige Einsenkungen in der Nagelplatte (Tüpfelnägel), gelb-bräunliche Verfärbungen unter dem Nagel (Ölflecken), häufig verdickt sich die Nagelplatte.
Bilden sich unter dem Nagel Schuppen, können sie die Nagelplatte anheben – in der Folge kann sich der Nagel ablösen. „Bei Verdacht auf Nagelpsoriasis unbedingt einen Dermatologen aufsuchen, da die Symptome denen einer Pilzinfektion ähneln und Verwechslungsgefahr besteht“, rät Podologe Andreas Schmidt.
Steht die Diagnose fest, wird der Arzt Medikamente für die topische, eventuell auch für die systemische Therapie verordnen. „Zu Hause sorgt eine optimale Pflege für mehr Stabilität und Elastizität betroffener Nägel“, weiß der Experte. „Spröden, brüchigen Zehennägeln kann GEHWOL med® Nagel- und Hautschutz-Öl zu mehr Widerstandskraft verhelfen.“ Öl, so Schmidt, dringe gut in die Nagelfalz ein und sei daher die ideale Galenik zur Pflege von Zehennägeln und umgebender Haut.
Gut zu wissen: GEHWOL med® Nagel- und Hautschutz-Öl enthält hochwertige Wirkstoffe wie Weizenkeimöl mit hohem Vitamin-E-Gehalt, Panthenol und antientzündliches Bisabolol. „Zudem den antimykotischen Wirkstoff Clotrimazol, der über ein breites Wirkspektrum verfügt und Pilzbefall vorbeugen und verhindern kann“, erklärt Schmidt und empfiehlt: „Fuß- und Fingernägel möglichst kurzhalten und keine Aceton-haltigen Substanzen wie zum Beispiel Nagellackentferner verwenden.“
Konsequente Basispflege
Therapiebegleitend fördert eine konsequente Hautpflege mit hochwertigen Pflegeprodukten den Behandlungserfolg. Diese sogenannte Basispflege zielt darauf ab, die Hautbarriere zu stärken, den Hautzustand zu verbessern und die erscheinungsfreien Intervalle zu verlängern. Die Wahl geeigneter medizinischer Kosmetika sollte in Abstimmung mit dem behandelnden Dermatologen erfolgen.
Denn welche Cremes, Salben und Lotionen am besten geeignet sind, hängt maßgeblich von der individuellen Ausprägung der Erkrankung und vom aktuellen Hautzustand ab. Um das trockene, schuppige Gefühl nachhaltig zu mindern, bieten sich meist reichhaltige Pflegeprodukte an.
Neben hochwertigen Lipiden sollten sie auch Substanzen enthalten, die Wassermoleküle an sich binden können, da sonst die Befeuchtung der Haut nur sehr kurzfristig ist. Feuchtigkeitsbindende Inhaltsstoffe wie Glycerin, Harnstoff und Hyaluronsäure haben sich bewährt.
Gesunder Lebensstil
Menschen mit Psoriasis-Arthritis können selbst einiges tun, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und das Wohlbefinden zu erhöhen. Darauf können Sie betroffene Apothekenkunden aufmerksam machen. Sinnvoll ist es zum Beispiel…
+ … ausreichende Bewegung in den Alltag zu integrieren. Denn das Aktivprogramm hält die Gelenke beweglich, kräftigt und stabilisiert den gesamten Bewegungsapparat. Häufig raten Mediziner zu moderatem, gelenkschonendem Ausdauersport. Welches Training im Einzelfall ideal ist, hängt maßgeblich vom jeweiligen Erkrankungsstadium ab.
+ … starkes Übergewicht abzubauen. Zum einen lastet jedes überflüssige Kilo auf den Gelenken, und zum anderen kann Adipositas Entzündungsreaktionen im Körper verstärken.
+ … aufs Rauchen generell zu verzichten und Alkohol, wenn überhaupt, nur maßvoll zu trinken.
Füße im Blick
Besonderes Augenmerk müssen Apothekenkunden mit Psoriasis-Arthritis auf ihre Füße richten – darauf sollten Sie im Beratungsgespräch hinweisen. Schließlich brauchen auch die Füße ein Höchstmaß an adäquater Pflege, selbstverständlich auch während der erscheinungsfreien Phasen. „Zur Basispflege daheim gehören reinigende, regenerationsfördernde Fußbäder“, sagt der Podologe Andreas Schmidt aus Riesa, der in seiner podologischen Praxis viele Patienten mit Psoriasis und Psoriasis-Arthritis behandelt.
„Danach die Füße behutsam, aber gründlich trockentupfen, auch zwischen den Zehen, und gut eincremen.“ Die Wahl der idealen medizinischen Fußpflege hängt maßgeblich vom Hautzustand und den individuell vorherrschenden Beschwerden ab.
„Zeigen die Füße Symptome wie Rötungen und Juckreiz, ist GEHWOL med® Sensitive eine gute Empfehlung“, so der Podologe. Die medizinische Creme für empfindliche und trockene Haut enthält hochreines nanofreies Mikrosilber. „Die Silberionen stören den Zellstoffwechsel von pathogenen Keimen wie Pilzen und Bakterien, die sich dann nicht mehr so schnell ausbreiten können“, beschreibt Schmidt die Wirkweise. Darüber hinaus stabilisieren Ceramide die natürliche Hautbarriere, während Mandelöl die Elastizität der Haut verbessert und sie weich sowie geschmeidig hält.
„Ist die Haut zwar trocken, aber intakt, pflegt GEHWOL med® Lipidro Creme mit Sanddorn- und Avocadoöl, Algenextrakt und Urea intensiv. Die medizinische Fußcreme gleicht einen Mangel an Lipiden aus, bindet Feuchtigkeit in tieferen Hautschichten und eignet sich auch für die Anwendung zwischen den Zehen“, weiß der Podologe und rät, die trockene Haut mindestens einmal täglich einzucremen.
„Zeigt sich die Haut rau, rissig und schuppig, was typisch für Psoriasis ist, kommt GEHWOL med® Schrunden-Salbe für die therapiebegleitende Pflege infrage“, erläutert der Fachmann. Sie enthält eine Grundlage aus medizinischer Spezialseife und Lanolin, bildet einen Schutzfilm und fördert die Regeneration rissiger Hautpartien. Entzündungshemmendes Bisabolol und hautberuhigendes Panthenol ergänzen die hochwertige Formulierung. Um die ideale Empfehlung für die Basispflege geben zu können, sollten Sie im Beratungsgespräch genau nachfragen, wie es aktuell um den Hautzustand bestellt ist.
„Klagt ein Apothekenkunde mit Psoriasis über starke Entzündungen, offene Hautstellen oder Schmerzen, ist unbedingt ein Arztbesuch erforderlich“, so Andreas Schmidt. „Zum Podologen sollten Psoriasis-Patienten regelmäßig gehen, am besten alle vier Wochen.“ Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit von Dermatologen, Podologen und Apotheken-Team sei für die Therapietreue und den Behandlungserfolg von großem Nutzen.
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Weitere Informationen im Netz
Das Psoriasis-Netz ist ein Internetportal für Menschen mit der Krankheit Psoriasis und/oder Psoriasis arthritis. Es informiert unabhängig und wissenschaftlich geprüft über die vielen Aspekte der Erkrankung und bietet Betroffenen ein Forum zum Austausch.
Andrea Neuen, freie Journalistin