Frau sitzt vor dem Bildschirm und greift sich dabei an die Kehle.© nensuria / iStock / Getty Images Plus
Bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit sind Sie als PTA häufig der erste Ansprechpartner für erkältete Kunden. Was Sie ihnen dann raten können.

Erkältungstrio

GUT BERATEN BEI HUSTEN, HALSSCHMERZEN UND HEISERKEIT

„Mein Hals tut weh, ich kann kaum sprechen und dann dieser Reizhusten“ – das bekommen Sie zurzeit häufig zu hören. Das typische Trio infernale im Zuge einer akuten Atemwegsinfektion besteht aus Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit. Oft ein Fall für die Selbstmedikation. Jetzt sind Sie gefragt!

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Die häufigsten Ursachen von Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit sind Infektionen der Atemwege durch Viren. Bakterien sind nur in wenigen Fällen ursächlich verantwortlich.

Die Erreger gelangen über die Atemluft in den Hals-Nasen-Rachenraum. Dort angekommen besiedeln sie die Schleimhäute und vermehren sich zügig. In der Folge kommt es zu Entzündungen. Zunächst ist der Rachenraum davon betroffen, weshalb sich Halsschmerzen überwiegend als erste Krankheitszeichen bemerkbar machen.

Vorsicht, ansteckend!

Im weiteren Verlauf, wenn die Erreger hinunter in die Bronchien wandern, gesellt sich dann Husten hinzu. Grund dafür ist, dass die Viren auch in den unteren Atemwegen zu Entzündungen sowie zu vermehrter Schleimbildung führen. Zudem ist der Schleim zähflüssig und die Zilien, die den Schleim normalerweise ständig abtransportieren, werden in ihrer Bewegung eingeschränkt. Im Bemühen, den übermäßigen Schleim und die eingedrungenen Krankheitserreger trotzdem aus den Atemwegen zu entfernen, werden intensive Hustenreflexe ausgelöst.

Die bedeutsamsten Infektionserreger unter den Viren sind die Rhino-, Parainfluenza- und Adenoviren. Waren hingegen Influenza- also Grippeviren die Übeltäter, stellen sich die Beschwerden typischerweise plötzlich ein und nehmen rasch stark zu. Dazu besteht oftmals hohes Fieber über 39 Grad Celsius (°C) sowie ein ausgeprägtes Krankheitsgefühl mit Kopf- und Gliederschmerzen.

Schildern Ihre Kunden diese Symptome, sollten Sie sie darauf hinweisen, dass sie sehr wahrscheinlich an einer echten Grippe, der Influenza, erkrankt sind. Da diese hoch ansteckend ist, sind entsprechende Vorsichtsmaßnahmen erforderlich, um andere zu schützen. Zudem kann eine echte Grippe, wenn sie schwer ausgeprägt ist, mitunter nicht mehr in eigener Regie durch Selbstmedikation behandelt werden. Auch darüber sollten Sie betroffene Kunden informieren.

Seltenere Kandidaten

Natürlich können Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit neben Infektionen der Atemwege auch andere Ursachen haben. Diese sollten Sie zur Abgrenzung ebenfalls für Ihre Beratung kennen – kurz und knapp nachfolgend alphabetisch aufgeführt.

Halsschmerzen 

  • Allergien
  • Bösartige Veränderungen der Rachen- oder Kehlkopfschleimhäute
  • Nebenwirkung einer Arzneistoffe, beispielsweise einige Antidepressiva
  • Reizung der Atemwege durch Rauchen, Passivrauchen, Einatmen von Chemikalien oder Staub
  • Saures Aufstoßen bei Reflux-Krankheit
  • Strahlen- oder Chemotherapie
  • Trockene Raumluft
  • Überbeanspruchung der Stimme

Husten

  • Allergien
  • Asthma bronchiale
  • Chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
  • Diphtherie
  • Herzinsuffizienz
  • Keuchhusten
  • Lungenentzündung
  • Lungenkrebs
  • Mukoviszidose
  • Nebenwirkung einiger Arzneistoffe, wie ACE-Hemmer
  • Pseudo-Krupp
  • Saures Aufstoßen bei Reflux-Krankheit
  • Rippenfellentzündung 

Heiserkeit 

  • Alkoholmissbrauch
  • Allergien
  • Chemische Reizstoffe
  • Kehlkopfentzündung
  • Kehlkopfkrebs
  • Pseudo-Krupp
  • Rauchen
  • Saures Aufstoßen bei Reflux-Krankheit
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Überbeanspruchung der Stimme 

Den Schmerz im Hals nehmen

Halsschmerzen stellen sich wie erwähnt bei Atemwegsinfekten meist als erstes ein. Obwohl sie in der Regel nach drei bis vier Tagen von allein abklingen, führen sie viele der Betroffenen zu Ihnen in die Apotheke. Denn die Beschwerden können sehr belastend sein, Manche berichten von so starken Schmerzen beim Schlucken, als ob sie Rasierklingen im Hals hätten.

Die Palette an rezeptfreien Therapeutika hierfür ist breitgefächert und basiert auf diversen Wirkmechanismen. Ungeachtet dessen, dass die systemische Behandlung mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen effektiv ist, geben die meisten der Betroffenen lokal wirksamen Präparaten den Vorzug. Das sollten Sie bei Ihrer Beratung berücksichtigen.

Am liebsten etwas zum Lutschen

Dieser Kundenwunsch bietet zugleich den Vorzug, dass Lutschen die Speichelbildung anregt und damit den Heilungsprozess beschleunigt. Denn das Plus an Speichel entfernt die Krankheitserreger leichter und befeuchtet die Rachenschleimhaut besser. Letzteres sorgt für die verstärkte Bildung von körpereigenen Abwehrsubstanzen wie etwa Immunglobulinen.

Von antibiotischen Lutschpräparaten raten die Leitlinien inzwischen explizit ab. Denn bei den überwiegend viral bedingten Infektionen der Atemwege ist ihr Einsatz obsolet, da unwirksam. Angesichts der großen Gefahr der Resistenzbildung sehen die Experten inzwischen selbst bei bakteriell verursachen Infekten keine Indikation mehr zur Anwendung von Antibiotika. Von antiseptisch wirksamen Lutschtherapeutika sollte nach übereinstimmender Expertenmeinung ebenfalls abgesehen werden. Das liegt darin begründet, dass Antiseptika vorwiegend antibakteriell und somit gegen Viren kaum wirksam sind. Darüber hinaus entfalten sie ihre Wirksamkeit nur an der Oberfläche und nicht im tiefer gelegenen Gewebe, in dem die Viren zu finden sind.

Ihre leitliniengerechte Empfehlung könnten daher Lokalanästhetika zum Lutschen sein. Seit langem bewährt zur effektiven Schmerzlinderung sind Benzocain und Lidocain. Eine wichtige Information für Ihre Kunden ist, dass beide Substanzen bei längerer Anwendung ein Allergierisiko bergen. Alternativ können Sie zu Präparaten mit dem eigentlich als Schleimlöser bekannten Ambroxol raten. Dieses besitzt ebenso einen starken lokalanästhetischen Effekt und ist besser verträglich. Falls das durch die örtliche Betäubung auftretende pelzige Gefühl als störend empfunden wird, kann auf Präparate mit Flurbiprofen ausgewichen werden. Das gilt auch für Lutschtherapeutika mit nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen und Naproxen.

Und gerne auch etwas Pflanzliches

Phytotherapeutische Präparate stehen aufgrund ihrer auch wissenschaftlich belegten hohen Wirksamkeit und guten Verträglichkeit bei Apothekenkunden in der Gunst ebenfalls weit oben. Bei Halsschmerzen kommen sie in Form von Extrakten sowohl zum Lutschen, Gurgeln oder Sprayen zur Anwendung. Sie können auch als Tees eingesetzt werden.

Spitzenreiter unter den Heilpflanzen gegen Halsschmerzen sind Salbeiblätter. Denn sie enthalten Inhaltsstoffe mit zugleich entzündungshemmenden, adstringierenden und antiseptischen Effekten. Präparate mit Kamillenblüten empfehlen sich ebenso zu der bei Halsschmerzen angezeigten Entzündungshemmung.

Eine gute Wahl sind wegen ihrer reizlindernden und befeuchtenden Effekte zudem Schleimstoffdrogen, also schleimstoffhaltige Arzneipflanzen. Sie verfügen über einen hohen Anteil an Polysacchariden, die in Verbindung mit Speichel einen Schutzfilm bilden, der sich auf die entzündete Rachenschleimhaut legt. Besonders bewährt bei Halsschmerzen hat sich Isländisch Moos.

Das hilft zusätzlich 

Unterstützen Sie Ihre Kunden außerdem mit diesen Maßnahmen: 
● Stets auf genug Luftfeuchtigkeit achten 
Wenn die Atemwege durch Heizungsluft ausgetrocknet sind, haben es Krankheitserreger besonders leicht, in die Schleimhäute einzudringen. Ist der Infekt bereits da, trägt ein ausreichend feuchtes Raumklima mit zum Abklingen der Beschwerden bei. 

● Ausreichend trinken 
Ob bei manifesten Infektionen der Atemwege oder zum Infektionsschutz ist eine genügende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Denn dadurch verflüssigt sich eingedicktes Sekret und kann so leichter aus den Atemwegen abfließen. Empfehlen Sie täglich zwei bis 2,5 Liter zu trinken; am besten Wasser oder ungesüßte Kräutertees. 

● Ab in die Wanne 

Dies ist bei Erkältungen ebenfalls ein probater Rat: wohlige Wärme, ätherische Öle im Badezusatz und nicht zuletzt die Entspannung beim Baden tragen spürbar zur Linderung der infektiös bedingten Beschwerden bei. 

● Nicht zu viel zumuten 
Last not least sollten Sie Ihren Kunden ans Herz legen, sich auf jeden Fall zu schonen. Es muss keineswegs Bettruhe sein, doch starke körperliche Anstrengung gilt es jetzt zu meiden.

Wichtig ist der Feuchtigkeitsfilm

Auch mit der Kombination aus den drei Gelbildnern Natriumhyaluronat, Carbomer und Xanthan baut sich beim Lutschen ein Feuchtigkeitsfilm im Hals auf, der die Schleimhäute langanhaltend feucht hält und schützt, sodass sie sich darunter regenerieren können. Neu ist die Kombination von Xanthan und Natriumhyaluronat als Gurgelgel. Die viskose Darreichungsform überzieht die gereizte Schleimhaut mit einem schützenden Film und transportiert zugleich Erreger ab.

Wenn sich die Halsschmerzen nach drei bis fünf Tagen – unabhängig von der Behandlung - nicht bessern oder sogar verschlimmern, raten Sie zum Arztbesuch. Dieser ist auch angezeigt, wenn starke Schluckbeschwerden, Atemnot und Fieber über 39 °C auftreten.

Lästiger Husten

Akuter Erkältungshusten ist einer der häufigsten Gründe für den Gang in die Apotheke, denn er kann gewaltig nerven, den Betroffenen und seine Umgebung – vor allem nachts.  Zu Beginn eines Atemwegsinfekts sorgt die Reizung von Chemorezeptoren für die Ausschüttung von Entzündungssubstanzen. Diese lösen einen trockenen Reizhusten aus. Er kann schmerzhaft sein, da sich in diesem Stadium noch kein Schleim gebildet hat. Das ändert sich aber rasch.

Aufgrund der anhaltenden Reizung kommt es zur vermehrten Bildung von dickflüssigem Bronchialsekret. Der anfängliche Reizhusten wandelt sich nun zum schleimigen produktiven Husten. Er soll die unteren Atemwege vom zähen Bronchialschleim befreien, wenn die Zilien es nicht mehr schaffen. Nach sieben bis zehn Tagen lässt die übermäßige Schleimproduktion in den Bronchien allmählich wieder nach.

Dennoch sind die Schleimhäute in den Atemwegen noch immer gereizt und empfindlich. Während sie abheilen, kommt es deshalb oftmals erneut zu einem trockenen und teils schmerzhaften Husten, auch bekannt als postinfektiöser Husten. Er kann noch einige Wochen anhalten und wird dann als subakuter Husten bezeichnet.

Neue Erkenntnisse

Die aktuelle Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin

(DGP) unterscheidet primär nicht mehr nach trockenem und produktivem Husten, sondern nach der Dauer des akuten Hustens und dann im therapeutischen Ansatz erst nach dem vorherrschenden Symptom. Neu ist auch, dass bei den zentral wirkenden Antitussiva Codein nicht mehr als Goldstandard bei akutem Erkältungshusten gilt.

Stand also früher die Frage nach verschleimtem oder trockenem Husten am Beginn der Beratung, lautet die Einstiegsfrage nun, wie lange der Husten denn bereits andauert. Führt

man sich den typischen Verlauf von Husten im Rahmen einer Erkältung vor Augen, ist diese neue Vorgehensweise überaus sinnvoll und verständlich. Trockener Husten wird nach einigen Tagen produktiv und dann wieder trocken. Noch dazu kann nicht jeder Kunde unterscheiden, ob er einen trockenen Husten oder einen festsitzenden produktiven Husten hat.

Einen hohen Stellenwert haben pflanzliche Hustensäfte oder -tropfen, da sie alle Phasen des Hustens abdecken. Beim unproduktiven trockenen Reizhusten zu Beginn und im Nachgang beim postinfektiösen Husten können Sie Ihren Kunden selbstverständlich nach wie vor einen Hustenstiller empfehlen. Diese Antitussiva genannten Wirkstoffe greifen entweder zentral im Hustenzentrum an oder lindern die Beschwerden durch Beeinflussung der Reizschwelle an den Hustenrezeptoren.

Ist der Husten schließlich in sein produktives Stadium eingetreten, sind Hustenlöser, Expektorantien, zum Abhusten des zähen Schleims angezeigt. Diese setzen mit verschiedenen Wirkmechanismen gegen den produktiven Husten an. Unterschieden werden Sekretolytika, welche die Bildung von dünnflüssigem Bronchialschleim fördern und die Sekretomotorika, die den Abtransport der Bronchialfüssigkeit durch die Flimmerhärchen auf den Atemwegen anregen. Die sogenannten Mukolytika reduzieren die Zähigkeit von verfestigtem Bronchialschleim.

Den Husten stillen

Bekannt synthetische Antitussiva in der Selbstmedikation sind Dextromethorphan und Pentoxyverin. Seit letztem Herbst steht auch Levodropropizin rezeptfrei zur Verfügung. Dextromethorphan und Pentoxyverin setzen die Reizschwelle im Hustenzentrum des ZNS herauf, ohne jedoch den lebenswichtigen physiologischen Hustenreflex zu unterdrücken. So werden Intensität und Häufigkeit der Hustenattacken deutlich herabgesetzt. Levodropropizin hat einen anderen Wirkungsmechanismus. Es hemmt die Nervenbahnen der Luftröhre und der Bronchien, die für die Reizweiterleitung an das Hustenzentrum im Gehirn verantwortlich sind. Die Wirkdauer ist auch hier lang genug, um Ihren Kunden eine ruhige Nacht zu bescheren.

Zum Hustenstillen kommen auch pflanzliche Produkte zum Einsatz. Sie enthalten vorwiegend Schleimstoffdrogen zur Reiz- und Schmerzlinderung. Die Wirkstoffe dieser Arzneipflanzen sind Polysaccharide, die in Verbindung mit Wasser Schleim bilden, der die gereizten und entzündeten Schleimhäute mit einer schützenden Schicht überzieht. Auch die Hustenrezeptoren in den oberen Atemwegen werden abgedeckt.

Weisen Sie darauf hin, dass die pflanzlichen Zubereitungen mit Schleimstoffdrogen – meist Säfte, Tropfen oder Lutschtabletten – mehrmals über den Tag verteilt genommen werden sollten, um die reizlindernde Wirkung auf der Schleimhaut kontinuierlich zu erneuern. Sie können unter Zubereitungen mit Isländisch Moose, Eibischwurzel und Spitzwegerichblättern wählen.

Den Husten lösen

Bewährte Vertreteraus der Gruppe der synthetischen Expektoranzien sind Ambroxol und sein Prodrug Bromhexin, außerdem Guaifenesin sowie N-Acetylcystein (ACC). Sie führen zur vermehrten Produktion von dünnflüssigem Bronchialsekret, was das Abhusten von Schleimerleichtert. Zugleich aktivieren sie die Bewegung der Zilien auf den Schleimhäuten, was die Selbstreinigung der Atemwege und damit verbunden die Ausscheidung der Krankheitserreger unterstützt. ACC spaltet den zähen Schleim an den Disulfidbrücken in kleinere Bruchstücke und erreicht auf diese Weise eine Verflüssigung. Es ist auch in der Lage den Betalactam-Ring in Penicillinen und Cephalosporinen zu spalten und darf deshalb nicht damit kombiniert werden.  

Die Leitlinie erwähnt explizit Ambroxol, bescheinigt aber auch den pflanzlichen Hustenlösern einen hohen Stellenwert. Zum Einsatz kommen sowohl die Ätherisch-Öl-Drogen wie vor allem Eukalyptusöl und Thymianöl als auch die Saponin-Drogen. Diese verflüssigen den festsitzenden Bronchialschleim und fördern dessen Sekretion und Abtransport. Der wirksamkeitsbestimmender Inhaltsstoff des Eukalyptusöls ist Cineol, es löst den Schleim aus den Bronchien und hat eine stark entzündungshemmende sowie keimtötende Wirkung. Beim Thymianöl sorgen die beiden Inhaltsstoffe Thymol und Carvacrol für die Verflüssigung des Schleims, sodass dieser leichter abgehustet werden kann. Thymol wirkt zudem desinfizierend sowie bakterizid und fungizid, Carvacrol stark entzündungshemmend.

Der Wirkstoff ELOM-080 kombiniert Destillate aus Eukalyptus-, Süßorangen-, Myrten- und Zitronenöl und setzt seine Hebel an mehreren Ebenen an. In-vitro-Untersuchungen zeigen zudem eine wachstumshemmende Wirkung auf die gängigen Hustenerreger.

Dank der Hedera-Saponine hat der Efeu unter den Saponin-Drogen die größte Bedeutung.

Sie lösen den in den Bronchien sitzenden Schleim, sodass dieser leichter abgehustet werden kann. Dazu wirken die Hedera-Saponine bronchodilatatorisch und erweitern damit verengte Atemwege. Auch Zubereitungen aus der Pelargoniumwurzel wirken expektorierend. Zum Wirkspektrum gehören zudem antivirale, antibakterielle und zellschützende Effekte.

Hält der Husten mehrere Wochen an oder kommen Schmerzen beim Atmen hinzu, ist ein Arztbesuch anzuraten. Dies ist auch nötig, falls es zu Atemnot unter Belastung, hohem Fieber oder blutigem Auswurf beim Husten kommt.

Wieder zu Stimme kommen

Im Zuge einer Infektion der Atemwege kann es auch zu einer Entzündung der Kehlkopfschleimhaut kommen. Infolgedessen schwellen die Stimmlippen an und können nicht mehr frei schwingen. Das verschlägt die Stimme, genauer gesagt den Stimmlaut und die Betroffenen bringen oft nur noch ein heiseres Krächzen zustande.

Die wichtigste Empfehlung bei akuter Heiserkeit ist, die Stimme vorübergehend konsequent zu schonen. Das bedeutet, nur so wenig wie möglich zu sprechen. Weisen Sie auch darauf hin, dass Flüstern tabu ist. Denn dabei spannen sich die Stimmbänder maximal an, was sie zusätzlich stresst und die Heiserkeit noch verstärken kann.

Zum Arzt bei Heiserkeit? 

Wenn die Heiserkeit mehr als zwei Wochen anhält, wenn zusätzlich Fieber und Schmerzen auftreten oder wenn die Heiserkeit nicht mit einer Erkältung in Zusammenhang steht, sollten sich die Betroffenen in ärztliche Behandlung begeben. Empfehlen Sie dies auch dann, wenn es häufig wiederkehrend Probleme mit der Stimme gibt.

Lutschen lindert

Lutschen regt den Speichelfluss an und das wiederum bessert die heisere Stimme. Empfehlen Se beispielsweise Lutschbonbons mit Salbeiextrakt oder Pastillen mit Emser Salz. Bestehen zusätzlich zur Heiserkeit auch Schmerzen, sollten Sie zu Lutschtabletten mit lokal betäubenden Wirkstoffen wie Benzocain und Lidocain raten.

Schleimstoffdrogen mit ihrem hohen Anteil an Polysacchariden, die mit Feuchtigkeit aufquellen, bilden einen viskösen Schleim, der wie ein Schutzschild auf den entzündeten Schleimhäuten anhaftet. Bei Heiserkeit empfehlen sich vor allem Extrakte und Teezubereitungen mit Eibisch, Isländisch Moos, Malve und Spitzwegerich.

Die wirksamkeitsbestimmenden Inhaltsstoffe von Salbei und Thymian haben dagegen entzündungshemmende sowie auch antiseptische Effekte. Das prädestiniert Extrakte aus den beiden Heilpflanzen zum Spülen und Gurgeln bei Heiserkeit.

Innovative Wirkstoffkomplexe mit Hyaluronsäure legen sich als schützender Film auf die angegriffenen Schleimhäute. Damit wird der Reiz genommen und sie können sich wieder regenerieren – was übrigens nicht nur Heiserkeit, sondern auch Hustenreiz bessert, wie oben beschrieben.

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