Auf einem Leberumriss aus Papier liegt ein angeschnittener Salatkopf und einige Knoblauchzehen. Daneben liegt ein Sprechblasenumriss aus Papier.© master1305 / iStock / Getty Images Plus
Was würde uns die Leber sagen, wenn sie könnte? Vermutlich: "Iss Bitterstoffe, Artischocken und Knoblauch. Halt dich bei Zucker und Alkohol zurück. Und mach mal einen Spaziergang."

Entgiften

LEBER-DETOX – SINNVOLL ODER HUMBUG?

Zwischen Leber und Milz passt besser kein Pils: Unsere Leber hat viel zu tun. Sie ist das zentrale Organ unseres Stoffwechsels. Und wir neigen dazu, sie zu überlasten. Macht eine Detox-Kur Sinn? Oder sparen wir uns die Mühe besser?

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Vorweggesagt: Ja, es macht Sinn, Alkohol und schlechte Fette zu reduzieren, damit unsere größte Drüse einmal ausruhen kann. Wir sind nämlich dringend auf sie angewiesen: Sie produziert wichtige Proteine wie Gerinnungsfaktoren, verwertet Nahrungsbestandteile und bildet Gallenflüssigkeit. Auch der Abbau von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen würde ohne sie nicht funktionieren. Zu den Giftstoffen gehört auch Alkohol – und ungesunde Ernährung. Wenn die Leber überlastet ist, tut sie (leider) nicht weh. Ihre Symptome sind eher diffus:

  • unerklärliche Müdigkeit
  • Konzentrationsprobleme
  • Juckreiz
  • gelbliche Verfärbung der Augen
  • Übel- und Appetitlosigkeit
  • starker Gewichtsverlust
  • Bluthochdruck

Rund fünf Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Schätzungen der Ärzteschaft unter einer Fettleber oder Leberproblemen. Sie meinen: ein bis zweimal im Jahr solle die Leber etwas Urlaub durch eine Leberreinigung bekommen. Das bringt dann tatsächlich etwas – aber langfristig nur, wenn man seinen Lebensstil auf gesund ändert.

Welche Möglichkeiten der Leber-Entgiftung gibt es? Ernährung oberste Priorität

Dazu gehört vor allem die Ernährung. Verschiedene Arten von Gemüse, Obst und Kräutern können dazu beitragen, Gallenfluss und Fettstoffwechsel anzukurbeln; Knoblauch, Artischocken beispielsweise oder auch Brokkoli, Rettich, Radieschen oder Löwenzahn (als Salat). Die Mariendistel enthält mit Silymarin einen Inhaltsstoff, der Leberzellen kräftigt und regenerieren kann.

Neben den Bittersoffen profitiert die Leber auch von einer Reduktion der Zuckermenge und ungesunden Fetten sowie der Kohlenhydrate (zum Beispiel aus Fastfood). Ungesunde Kohlenhydrate sind es, die die Leber belasten – und nicht generell fettes Essen. Eiweiß hingegen freut die Leber, denn es hilft beim Entfetten.

Mehr Methoden des Leber-Detox

Tja, und dann ist da noch die Bewegung: eine halbe Stunde Spazierengehen pro Tag, das reicht schon. Regelmäßiger Ausdauersport ist natürlich noch besser. Die tägliche Aufnahme von 1,5 bis 2 Litern Wasser kurbelt den Stoffwechsel zusätzlich an. Auch der gute alte Leberwickel unterstützt die Durchblutung des so wichtigen Stoffwechselorgans.

Keine Arzneistoffe gegen eine Fettleber

Über allem steht eins: Eine besondere Behandlung mit Medikamenten gibt es noch nicht für eine Fettleber. Um sie zu therapieren oder ihr vorzubeugen, können nur die Ursachen beseitigt werden. Und da ist eine Entgiftungskur über vier Wochen schon mal ein guter Anfang.

Quelle: apotheke adhoc

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