70 Jahre Blutspende
WAS MUSS ICH ÜBERS BLUTSPENDEN WISSEN?
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Ab dem 18. Geburtstag sind viele Dinge möglich: Auch Leben retten mit einer Blut- oder Plasmaspende zählt dazu. Das Höchstalter für Erstspender wiederum liegt in der Regel bei 60 Jahren, regelmäßige Spenden sind für geübte Spenderinnen und Spender laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) bis zum 68. Lebensjahr möglich. Wobei die beiden Altersgrenzen nicht in Stein gemeißelt sind. Auch ältere Personen könnten nach ärztlicher Zustimmung im Einzelfall noch spenden.
Für alle gilt: Man muss sich am Tag der Spende fit und gesund fühlen und laut BZgA mindestens 50 Kilogramm Körpergewicht auf die Waage bringen. Hier haben wir einige Fragen für Sie gesammelt und beantwortet.
Wer darf nicht Blut spenden?
Vor der Spende wird der Gesundheitszustand gecheckt: So gehört es laut dem Deutschem Roten Kreuz (DRK) dazu, dass die Körpertemperatur gemessen wird. Mit einem kleinen Piks in den Finger wird zudem der Hämoglobin-Wert im Blut ermittelt. Ist er zu niedrig, ist das ein möglicher Hinweis auf Eisenmangel. Eine Blutspende ist an diesem Tag dann nicht möglich. Manche Menschen sind von Blutspenden ausgeschlossen. Dazu zählen unter anderem Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen, etwa insulinpflichtige Diabetiker.
Wann muss ich mit der Blutspende warten und wie lange?
Zudem gibt es eine Vielzahl von Gründen für eine zeitweilige Rückstellung. Wer innerhalb der vergangenen vier Wochen mit dem Coronavirus infiziert war, sollte kein Blut spenden. Mindestens eine Woche Karenz gilt für einfache Infekte wie eine Erkältung. Nach Tätowierungen darf man zum Beispiel für vier Monate kein Blut spenden, nach einer Impfung mit Lebend-Impfstoffen vier Wochen. Bei Corona-Impfungen mit den aktuell verfügbaren Impfstoffen indes sind Blutspenden schon am Folgetag möglich - sofern keine Impfreaktionen wie Fieber oder lokale Schwellungen auftreten, informiert der DRK-Blutspendedienst West.
Corona-Impfung ohne Impfreaktion | 1 Tag |
einfacher Infekt (z.B. Erkältung) | 1 Woche |
SARS-CoV-2-Infektion | 4 Wochen |
Impfung mit Lebensimpfstoff | 4 Wochen |
Tätowierung | 4 Monate |
Darf ich vor der Blutspende etwas essen?
Es ist ratsam, nicht mit nüchternem Magen zu spenden, stattdessen sollte man vor und nach der Blutspende ausreichend essen und trinken. Das beugt Kreislaufproblemen vor. Anstrengendes Training steht nach der Blutspende besser nicht mehr auf dem Tagesplan.
Wie viel Zeit muss ich für eine Blutspende einplanen?
Für eine Vollblutspende sollte man rund eine Stunde Zeit einplanen - das schließt die Voruntersuchung und das Ausruhen danach ein. Die Entnahme der rund 500 Milliliter Blut dauert rund zehn Minuten. Bei einer Plasmaspende dauert die Entnahme mit rund 30 bis 45 Minuten deutlich länger. Hierbei wird in der Regel während des Spendens das Plasma in einem speziellen Gerät von den übrigen Blutbestandteilen getrennt - diese gelangen zurück in den Körper.
Der Blutspendedienst des DRK setzt sich dafür ein, dass öffentliche Arbeitgeber das Blutspenden als Arbeitszeit anerkennen. DRK-Sprecher Stephan David Küpper sagt, allein im Versorgungsgebiet des DRK-Blutspendedienstes West in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland seien täglich 3500 Blutspenden erforderlich. Aktuell gebe es ausreichend Spender, aber in der Ferienzeit im Sommer werde es alljährlich knapp. Wenn künftig die Babyboomer-Jahrgänge aus den Spenden herausfielen, könne sich die Situation auch langfristig verschärfen. Eine Anerkennung der Blutspende als Arbeitszeit gebe es auf dem Wege der Kulanz bereits bei verschiedenen Stadtverwaltungen in NRW, so Küpper. „Wenn das alle machen würden, hätten wir weniger Probleme.“
Wie oft darf ich Blut spenden?
Pro Jahr sind bis zu 60 Plasmaspenden möglich, der Mindestabstand dazwischen beträgt drei Tage. Vollblutspenden können Frauen nur vier Mal im Jahr geben, Männer sechs Mal. Dazwischen müssen mindestens acht Wochen Pause liegen
Mehr über Blutspenden erfahren Sie hier:
Was muss ich mitbringen?
Wer Blut spendet, sollte den Personalausweis mitbringen und bei weiteren Spenden auch an den Blutspendeausweis denken. Den bekommt man ein paar Wochen nach der ersten Spende zugeschickt.
Was habe ich selbst davon, zur Blutspende zu gehen?
In erster Linie hilft man mit seiner Spende natürlich anderen. Neben dem guten Gefühl gibt es je nach Blutspendedienst auch noch kleine Geschenke, Gutscheine, Geld oder gemeinnützige Spenden. Und: Man lernt etwas über den eigenen Körper. So kennt nach der Spendenpremiere die eigene Blutgruppe - diese wird bei sonstigen Laboruntersuchungen des Blutes in der Regel nicht auf dem Befund angegeben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) hin. Durch die ausführliche Untersuchung im Vorfeld der Blutspende könnten zudem mögliche Erkrankungen frühzeitig erkannt werden.
Quelle: dpa