Weibliche Augen© fotojog / iStock / Getty Images

Chronische Hauterkrankungen

VON AKNE BIS SCHUPPENFLECHTE

Viele Menschen sind von chronischen Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Psoriasis oder chronischer Urtikaria betroffen. Dies ist für die Betroffenen meist sehr belastend, denn immer noch denken manche Mitmenschen, es sei ansteckend.

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Die Haut bedeckt die gesamte Körperoberfläche und stellt mit ihrer Gesamtfläche von bis zu zwei Quadratmetern das größte Organ des menschlichen Körpers dar. Sie schützt den Organismus vor äußeren Einflüssen, außerdem atmet und entgiftet sie und speichert wichtige Nährstoffe. Redensarten wie „aus der Haut fahren“ gibt es nicht zufällig, denn die Haut ist ein sensibles Organ und steht mit der Psyche in enger Verbindung. Man kann vor Angst erblassen, vor Scham erröten oder bei positiven emotionalen Erlebnissen eine Gänsehaut bekommen.

Bei Stress treten bei einigen Menschen rote Flecken auf der Haut auf, die durch die plötzliche Erweiterung der Blutgefäße entstehen. Die Haut ist durch ihre Lage aber auch zahlreichen Reizen ausgesetzt und kann aus den unterschiedlichsten Ursachen akut und chronisch erkranken. Die Menschen leiden dann unter Rötungen, Quaddeln, Papeln, Pusteln oder Schuppen sowie Juckreiz, Schmerzen oder einem Brennen auf der Haut. Treten die Hautveränderungen im Gesicht oder an den Händen und Armen auf, sind sie noch dazu für jedermann sichtbar.

Es schuppt und juckt Bei einer Schuppenflechte, auch Psoriasis genannt, handelt es sich um eine chronische, entzündliche Hauterkrankung, die mit geröteten juckenden Ausschlägen mit silbrig-weißen Schuppen einhergeht und in jedem Lebensalter auftreten kann. Meist manifestiert sie sich in der Pubertät. Sie kann aber auch erstmals jenseits der 40 auftreten. Die Veränderungen zeigen sich vor allem am Kopf, an den Knien sowie an den Ellbogen. Die Erkrankung verläuft in Schüben und kann unterschiedlich starke Ausprägungen annehmen. Es wechseln sich akute und nahezu beschwerdefreie Zeitintervalle ab. Psoriasis ist eine autoimmun vermittelte Entzündungskrankheit.

Das Immunsystem greift dabei körpereigenes Gewebe an und täuscht damit eine Verletzung vor. Als Reaktion darauf entsteht eine Entzündung, die den Körper zur Produktion neuer Hautzellen anregt. Durch diese Überproduktion wandern die Epidermiszellen viel schneller an die Hautoberfläche. Was normalerweise etwa 28 Tage dauert, geschieht hier in sechs bis sieben Tagen. Weil die Hautzellen dann jedoch noch nicht ausgereift sind, lösen sie sich nicht von der Oberfläche. Stattdessen verkleben die Hautzellen miteinander und sind als Schuppen sichtbar. Zugrunde liegen genetische Faktoren. Innere und äußere Trigger (Streptokokken, Stress, Nikotin, Alkohol, Medikamente wie Betablocker) können einen Schub auslösen.

Schuppenflechte ist nicht heilbar, lässt sich allerdings mit verschiedenen Maßnahmen verbessern. Zur Linderung der Beschwerden lohnt sich der Einsatz von salicylsäure-, milchsäure- oder harnstoffhaltigen Salben, Cremes oder Lotionen. Bei hoher Krankheitslast und Gelenketeiligung (Psoriasis-Arthritis) spielt die systemische Therapie eine wichtige Rolle. Methotrexat, Ciclosporin und Vitamin-A-Säure können den Patienten helfen. Sind diese nicht ausreichend wirksam oder kontraindiziert, finden Biologika ihren Einsatz. Sie hemmen bestimmte Immunaktivitäten und sind bei schweren Foremn der Psoriasis indiziert. Ansteckend ist die Schuppenflechte nicht!

Auslöser finden
Für Betroffene empfiehlt es sich, ein Symptomtagebuch zu führen, um zu erkennen, wodurch die Beschwerden hervorgerufen werden. So können Triggerfaktoren erkannt, möglicherweise vermieden und die Beschwerden zukünftig verbessert werden.

Juckende Quaddeln Eine weitere Erkrankung, die akut oder chronisch verlaufen kann, ist die Urtikaria (Nesselsucht). Zu den charakteristischen Beschwerden zählen Quaddeln, Juckreiz und Angioödeme, die dadurch entstehen, dass die Mastzellen Histamin freisetzen. Der Botenstoff Histamin ruft Juckreiz herv

or und bewirkt eine Weitstellung und Durchlässigkeit der Gefäße. Dadurch tritt Flüssigkeit ins Gewebe aus. Als chronisch bezeichnet man die Nesselsucht, wenn die Symptome über einen Zeitraum von mindestens sechs Wochen auftreten. Die chronische spontane Urtikaria kennzeichnet sich dadurch, dass es ohne eine erkennbare Ursache zu den Beschwerden kommt. Oft tritt sie im Zusammenhang mit Autoimmunerkrankungen auf. Weiterhin sind verschiedene Auslöser an der Entstehung der Hauterkrankung beteiligt, wie etwa Wärme, Kälte (s. auch S. 102), Druck, Kratzen oder Licht (chronische induzierbare Urtikaria).

Die quälenden Symptome werden häufig mit Hilfe von Antihistaminika der zweiten Generation behandelt. Bei akuten Schüben kommen kurzzeitig Glucocorticoide zum Einsatz. Liegt eine chronische induzierbare Urtikaria vor, bei welcher die Ursachen bekannt sind, zielt die Therapie darauf ab, die auslösenden Faktoren zu vermeiden beziehungsweise deren Reizschwelle zu ermitteln. Führt die Therapie mit Antihistaminika nicht zur erwünschten Linderung, sollten Betroffene mit ihrem Hautarzt über weitere Behandlungsoptionen (zum Beispiel mit Biologika) sprechen.

Atopische Dermatitis Das atopische Ekzem, auch bekannt als Neurodermitis, ist eine chronische Hautkrankheit, die vor allem Kinder plagt, aber auch im Erwachsenenalter bestehen kann. Sie verläuft schubweise, geht mit einem quälenden Juckreiz einher und ist daher eine große körperliche und seelische Belastung für Betroffene. Die Ekzeme treten oft in den Kniekehlen, den Ellenbeugen, den Leisten, auf dem Handrücken, der Stirn, dem Hals oder dem Nacken auf. Auch die Kopfhaut ist beteiligt und weist Rötungen, Entzündungen und Schuppen auf.

Die Ursachen für das atopische Ekzem sind nicht eindeutig geklärt, als wesentlicher Faktor gilt allerdings die erbliche Veranlagung. Belastende Ereignisse können zum Ausbruch führen, gleichzeitig spielen auch Umwelt- und Klimafaktoren, Stress, Nahrungsmittel, Allergene, Infekte oder körperliche Belastungen eine Rolle und tragen zum Krankheitsgeschehen bei. Ähnlich wie bei der Schuppenflechte liegt bei der Neurodermitis eine Störung des Immunsystems vor, wobei sich die Abwehrreaktion gegen eigentlich harmlose Fremdstoffe richtet. Auch die Neurodermitis ist natürlich nicht ansteckend! Zur Basistherapie zählt die Versorgung mit fetthaltigen und feuchtigkeitsspendenden Pflegeprodukte.

Rückfettende Duschöle und Ölbäder tun der angeschlagenen Haut gut, ebenso wie Präparate mit Harnstoff zur Bindung von Feuchtigkeit. Zusätzlich versucht man, die Beschwerden durch eine topische Behandlung zu lindern. Hier kommen Glucocorticoide oder Calcineurininhibitoren zum Einsatz. Allerdings genügt die lokale Therapie bei schweren Verlaufsformen nicht, sodass dann systemisch wirksame Substanzen verordnet werden, wie etwa Glucocorticoide, Ciclosporin A, Antihistaminika oder Biologika. Ergänzend haben sich verschiedene alternative Verfahren bewährt, beispielsweise die Klimatherapie, Phototherapie, psychologische Maßnahmen, stationäre Reha-Aufenthalte sowie die Teilnahme an Selbsthilfegruppen.

Aufblühen im Gesicht Die Rosazea ist eine entzündliche, chronische Erkrankung der Gesichtshaut, die auch als Kupferfinne bezeichnet wird. Typisch sind neben der geröteten Haut durch erweiterte Gefäße auch Pusteln oder eine verdicke Nase. Meistens erscheinen die Beschwerden auf der Gesichtshaut an der Nase, den Wangen, dem Kinn und der Stirn, ein Befall des Rumpfes oder der Kopfhaut (bei Glatze) ist hingegen selten. Betroffene mit schweren Verlaufsformen weisen zudem knotige Verdickungen an der Nase, den Ohren oder den Lidern auf.

Die Erkrankung wird in verschiedene Phasen eingeteilt: Die Vorstufe der Rosazea bezeichnet man als Couperose. Die Gesichtshaut reagiert zunächst auf Kosmetika, Stress, Temperaturwechsel, Alkohol oder auf den Konsum scharfer Nahrungsmittel mit sogenannten Flushs (Hautrötungen), die sich nach einer gewissen Zeit von selbst wieder zurückbilden. Im Stadium der Rosazea erythematosa-teleangiectatica erkennt man die erweiterten Gefäße (Teleangiektasien), die Flushs bleiben bestehen und die Haut ist dauerhaft gerötet, brennt und juckt.

Im Stadium der Rosazea papulopustulosa kommt es zu entzündeten, geröteten Pusteln und Papeln, die mit einer Akne verwechselt werden können. Männer leiden gelegentlich unter der Rosazea hypertrophica. Sie kennzeichnet sich durch Knoten im Bereich der Nase (Rhinophym), des Kinns (Gnatophym), am Ohr (Otophym), an den Augenlidern (Blepharophym) und auf der Stirn (Metophym). Auch bei dieser Erkrankung spielt das Immunsystem eine Rolle und auch diese Erkrankung ist nicht ansteckend!

Therapie PTA und Apotheker sollten Kunden mit Rosazea empfehlen, eine intensive Sonnenexposition sowie reizende Kosmetika zu meiden und stattdessen milde, seifenfreie Produkte zu verwenden. Es ist auch möglich, das Gesicht nur mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Kundinnen, die ein Make-up wünschen, sollten Kosmetika ohne Parfum, Öle oder Konservierungsstoffe wählen. Im Apothekensortiment gibt es auch spezielle Produkte, die zur roten Hautfarbe komplementäre Grüntöne enthalten, welche die Rötungen ausgleichen. Wichtig ist ein ausreichend hoher UV-Schutz, wenn Sonnenbäder geplant sind.

Zur lokalen Therapie eignen sich die Wirkstoffe Erythromycin, Clindamycin, Metronidazol oder Azelainsäure in Form von Salben, Gelen oder Lotionen. Die topische Behandlung reicht in der Regel bei milderen Erkrankungsverläufen aus. Zur systemischen Therapie sind Antibiotika, (Tetracycline oder Makrolidantibiotika) hilfreich. Retinoide wie Isotretinoin sind eigentlich bei schwerer Akne indiziert und kommen unter Umständen off-label bei Rosazea zum Einsatz. Neuere Therapieoptionen sind Calcineurininhibitoren (Pimecrolimus, Tacrolimus), sie sind allerdings nicht bei Rosazea zugelassen. Rötungen und Gefäßerweiterungen lassen sich auch durch eine Laserbehandlung erfolgreich beseitigen. Bei Wucherungen des Bindegewebes und der Talgdrüsen helfen die Verfahren der Dermabrasion oder des Dermashavings.

Picklige Haut Etwa 80 bis 90 Prozent aller Jugendlichen sind von der Akne vulgaris (gewöhnliche Akne) betroffen. Charakteristisch sind vor allem die Mitesser (Komedonen), die offen oder geschlossen sein können. Es handelt sich hierbei um mit Keratin und Talg gefüllte Haarfollikel. Offene Komedonen werden auch als Blackheads bezeichnet und besitzen eine Pore, die aufgrund des Melanins schwarz gefärbt ist. Anders als oft von Laien angenommen handelt es sich bei der schwarzen Färbung nicht um Schmutz, der sich durch eine unzureichende Reinigung bildet. Bei den Whiteheads hingegen ist der Ausführungsgang der Pore aufgewölbt, sodass die Pickel weiß schimmern. Zusätzlich leiden Betroffene unter einer glänzenden Haut sowie unter entzündlichen Knötchen (Papeln), teilweise mit Eiterbildung.

Bei der Beratung in der Apotheke können Sie Kunden mit Akne auch gleich Pflegehinweise geben. Bei leichten Ausprägungen der Hautunreinheiten hilft meist schon eine regelmäßige Reinigung, um das Hautbild zu verbessern. Dazu eignen sich Syndets mit schwach-saurem pH-Wert in Kombination mit einem Gesichtswasser. Ein- bis zweimal pro Woche ist es möglich, ein chemisches Peeling anzuwenden. Stark entzündete Hautpartien dürfen dabei nicht mitbehandelt werden. Betroffene mit Akne sollten stets nichtkomedogene Präparate zur Pflege verwenden.

Hilfe bei Akne Eine seit langem eingesetzte Substanz ist Salicylsäure. Sie besitzt keratolytische, antiinflammatorische, antiseptische und antiproliferative Wirkungen. Der Wirkstoff weicht Verhornungen auf und verhindert die Verstopfung der Talgdrüsen. Benzoylperoxid wird ebenfalls häufig in der Selbstmedikation eingesetzt. Die Substanz verfügt über antibakterielle, keratolytische und antiinflammatorischen Effekte, löst dabei aber keine Resistenzen aus. Der Wirkstoff soll einschleichend dosiert und ein- bis dreimal täglich aufgetragen werden.

Benzoylperoxid trocknet die Haut aus, daher empfiehlt es sich, im Anschluss eine Feuchtigkeitspflege anzuwenden. Die Lokaltherapie bei Akne erfordert viel Geduld von Seiten der Anwender, denn bis ein Erfolg zu sehen ist, vergehen oft drei bis sechs Monate. Weisen Sie darauf hin, dass Benzoylperoxid sowohl die Kleidung als auch die Haare ausbleicht und die behandelten Hautbereiche empfindlich auf Licht reagieren. Azelainsäure-haltige Zubereitungen gehören auch zu den topischen Therapieoptionen (>15 % Rx). Sie wirken antibakteriell, antientzündlich und komedolytisch.

Retinoide wie Tretinoin (Vitamin-A-Säure), Isotretinoin oder Adapalen regulieren das Wachstum der Haut- und Schleimhautzellen, vermindern Verhornungsstörungen und besitzen keratolytische und antiphlogistische Eigenschaften. Diese Substanzen sind verschreibungspflichtig und daher nicht für die Selbstmedikation geeignet. Isotretinoin kommt zur lokalen oder systemischen Therapie bei schweren Akneverläufen zum Einsatz. Die Substanz hemmt die Talgproduktion und reduziert Entzündungen. Retionoide dürfen aufgrund ihres teratogenen Potenzials bei Frauen im gebärfähigen Alter nur bei strenger Kontrazeption verschrieben werden.

Wichtig ist auch, dass PTA und Apotheker Betroffene darauf aufmerksam machen, dass es in den ersten vier Wochen der Anwendung zu einer Erstverschlimmerung der Symptome kommen kann. Antibiotika wie Erythromycin, Tetracyclin und Clindamycin haben sich in der Lokaltherapie gegen Akne bewährt. Sie verfügen über antibakterielle und indirekt antientzündliche Eigenschaften. Die mögliche Bildung von Resistenzen ist bei der Anwendung zu berücksichtigen, daher sollte eine Nutzungsdauer von sechs Wochen nicht überschritten werden. Kommt es trotz der topischen Therapie nicht zu einer Verbesserung der Symptome, verordnet der Arzt oft Wirkstoffe zur systemischen Behandlung, wie beispielsweise die Antibiotika Doxycyclin oder Minocyclin. Frauen mit schwerer Akne, die gleichzeitig eine Empfängnisverhütung wünschen, lassen sich am besten Kontrazeptiva verordnen: Zum Beispiel verbessern antiandrogen wirksame Gestagene das Hautbild.

Biologika in der Therapie
Die neueren Erkenntnisse über die Rolle verschiedener Zytokine bei der Pathophysiologie chronisch entzündlicher Hauterkrankungen brachten vor gut 20 Jahren die Biologika zur systemischen Therapie bei starken Verläufen der Psoriasis ins Spiel und revolutionierten die Therapie. Dies führte in den letzten Jahren zu einer deutlichen Verbesserung des Patientenmanagements. Inzwischen werden sie bei beinahe allen schweren Verlaufsformen von chronisch entzündlichen Hauterkrankungen eingesetzt und verbessern hier signifikant die Krankheitslast der Patienten.

Warnsignal der Haut Eine aktinische Keratose ist eine chronische Schädigung der Oberhaut, die mit rötlichen Flecken und Schuppen einhergeht. Sie entsteht durch eine langjährige Sonnenexposition und wird daher auch als solare Keratose bezeichnet. Häufig betrifft sie das Gesicht, die Kopfhaut und die Ohren. Die veränderten Zellen befinden sich nur in der Oberhaut, können allerdings in die darunterliegende Lederhaut wandern – man spricht dann vom hellen Hautkrebs. Die aktinische Keratose ist eine Vorstufe des Hautkrebses.

Maligne Tumoren gehören ebenfalls zu den chronischen Hauterkrankungen. Sie treten an der Haut und an den Schleimhäuten auf. Die weltweit häufigste Hautkrebsart ist das Basaliom, das sich aus Zellen der Basalzellschicht und den Wurzelscheiden der Haarfollikel bildet und oft am Kopf und Hals erscheint. Es kann sich auch auf die Knorpel, Knochen und im umliegenden Gewebe ausbreiten, in andere Organe gelangt es selten. Der weiße Hautkrebs ist gelblich-rot gefärbt und hat kleine Blutgefäße an seiner Oberfläche. Rote Flecken, Warzen, nicht heilende Krusten, Schuppen oder Gewebeverhärtungen zählen ebenfalls zu den möglichen Symptomen. Basalkarzinome werden zunächst chirurgisch entfernt, im Anschluss wird überprüft, ob die Schnittränder tumorfrei sind.

Werden dabei Tumorausläufer entdeckt, ist ein zweiter operativer Eingriff erforderlich. Besonders im Gesicht können durch häufige Sonnenexposition sogenannte Plattenzellkarzinome entstehen, die sich aus bereits bestehenden aktinischen Keratosen, aus chronischen Wunden oder aus anderen Hauterkrankungen entwickeln. Eine frühzeitige Therapie ist sehr wichtig, da der Tumor sonst auf die angrenzenden Lymphknoten übersiedeln kann. Anfangs entsprechen die Symptome denen der aktinischen Keratose, später bilden sich knotige und fest haftende Verhornungen, die beim Entfernen bluten.

Schwarzer Hautkrebs Die bösartigste Variante des Hautkrebses ist das maligne Melanom. Es gilt als gefährlich, weil es früh metastasiert ohne Symptome zu verursachen. Die besten Heilungschancen bestehen dann, wenn das entartete Gewebe rechtzeitig beseitigt wird. Melanome entwickeln sich durch starke Sonneneinstrahlung, besonders in der Kindheit. Hellhäutige Menschen sind stärker gefährdet. Raten Sie Ihren Kunden, Muttermale gut zu beobachten, denn je mehr Muttermale vorliegen, desto höher ist das Risiko, ein Melanom zu entwickeln. Verändern sich Farbe, Größe, Durchmesser und Form eines Leberflecks, sollten sie unbedingt rasch einen Dermatologen konsultieren. Der schwarze Hautkrebs kennzeichnet sich in der Regel durch knotige, flache oder erhabene dunkelbraune bis schwarze Flecken. Die Stelle kann sich entzünden oder jucken, in fortgeschrittenen Stadien kommt es zu Blutungen oder zu Geschwüren.

Teufelskreis Chronische Hauterkrankungen können die Psyche enorm belasten, da sie als unschön gelten oder gar als optisch entstellend empfunden werden – schließlich steht glatte, reine Haut für Attraktivität und Gesundheit. Aufgrund der offensichtlichen Symptome fühlen sich Betroffene oft unsicher oder stigmatisiert. Die seelische Belastung führt wiederum dazu, dass sich die Beschwerden verschlechtern. Im Fachgebiet der psychosomatischen Dermatologie beschäftigen sich Experten mit Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Psoriasis, Akne, Urtikaria oder Kontaktdermatitis im Zusammenhang mit möglichen psychischen Auslösern.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 12/2021 ab Seite 14.

Martina Görz, PTA, M.Sc. Psychologie, Fachjournalistin

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