Virus-Varianten
OMIKRON MUTIERT WEITER – SUBLINIE NOCH ANSTECKENDER?
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Viren mutieren – Sie kennen das von der Grippe, doch am Coronavirus SARS-CoV-2 beobachten wir es sehr öffentlichkeitswirksam. Ein kleiner Fehler bei der Virusreplikation, schon ist eine neue Mutation entstanden. Hat sie einen evolutionären Vorteil gegenüber anderen Virustypen, setzt sie sich durch. Die Omikron-Variante hat den Vorteil, dass sie leichter übertragbar ist als die zuvor dominierende Delta-Variante, außerdem verursacht sie leichtere Verläufe. Ein klarer Vorteil für das Virus, denn stirbt der Wirt, können die Viren sich nicht mehr in ihm vermehren.
Omikron benötigte nur wenige Wochen, um sich weltweit als dominante Variante durchzusetzen, und zwar in Form des Subtyps BA.1. Insgesamt kennen wir drei Unterformen: BA.1, BA.2 und BA.3. Jetzt steigt in Dänemark, Großbritannien und anderen Ländern der Anteil an Infektionen mit BA.2. Das Statens Serum Institut in Kopenhagen meldete, dass der neue Subtyp in Dänemark inzwischen knapp die Hälfte der sequenzierten Proben ausmache. Demnach ist der Anteil innerhalb von drei Wochen von 20 Prozent in auf 45 Prozent gestiegen.
Große Unterschiede zur bisherigen Omikron-Variante
Zu den Eigenschaften von BA.2 ist bislang wenig bekannt, britische Forscher fürchten aber, sie könnte noch leichter übertragbar sein als BA.1. Dazu meint die Weltgesundheitsorganisation WHO, die Eigenschaften des Subtyps, insbesondere Immunflucht und Virulenz, sollten „unabhängig von und im Vergleich zu denen von BA.1 priorisiert erforscht werden.“ Denn die beiden Untertypen unterscheiden sich immens – der Unterschied zwischen BA.1 und BA.2 ist größer als der zwischen dem Corona-Wildtyp und der Alpha-Variante.
Was wissen wir schon über den neuen Subtyp?
Noch wird das Virus untersucht. Forscher in Dänemark und Großbritannien konnten jedoch schon erste Erkenntnisse gewinnen:
- Das dänische Statens Serum Institut fand bislang keine Hinweise, dass sich die Eigenschaften von BA.1 und BA.2 unterscheiden. Die Rate der Krankenhauseinweisungen veränderte sich ersten Analysen zufolge nicht. Das Institut arbeitet daran, die Wirksamkeit von Antikörpern gegen die Sublinie zu testen.
- Die britische UK Health Security Agency hat den Subtyp zur „Variante unter Beobachtung“ erklärt. Frühe Analysen deuteten an, dass BA.2 leichter übertragbar sei als BA.1, das müsse aber noch weiter abgeklärt werden.
- BA.2 fehlt die Deletion an Position 69 und 70 des Spike-Proteins, eine charakteristische Mutation an der Rezeptorbindedomäne. Deshalb ist BA.2 mit einigen PCR-Tests nicht mehr nachweisbar, sondern nur noch mittels vollständiger Sequenzierung.
- Laut Robert Koch-Institut ist Omikron-BA.2 in Deutschland noch nicht stark verbreitet. In Kalenderwoche 1 sei BA.1 1568-mal, BA.2 38-mal und BA.3 einmal nachgewiesen worden.
Aktuell werden hierzulande (bei Fallzahlen von über 70 000 Neuinfektionen pro Woche) fünf Prozent der Proben vollgenomsequenziert. Das wären aktuell (Stand 26. Januar) knapp 40 000 Proben pro Woche. Laut Oliver Harzer vom Bioscientia Institut für Medizinische Diagnostik reiche das aus, um frühzeitig neue Varianten zu erkennen, wie er dem Stern gegenüber mitteilte. Alles andere sei nur teuer, brächte aber keinen zusätzlichen Nutzen.
Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/omikron-subtyp-ba2-unter-beobachtung-130932/
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/durchseuchung-corona-101.html
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Omikron-Wie-gefaehrlich-ist-die-neue-Coronavirus-Variante,omikron134.html
https://www.stern.de/gesundheit/genomsequenzierung--wie-gut-ist-deutschland-bei-der-suche-nach-mutanten--31455076.html