Baby spielt mit Fernbedienung © FotoDuets / iStock / Getty Images Plus
In Geräten wie Fernbedienungen stecken Knopfzellen, die beim Verschlucken schnell zu einem Risiko für kleine Kinder werden können.

Erste Hilfe

KIND HAT KNOPFZELLE VERSCHLUCKT – WAS TUN?

Eine Knopfbatterie hat das Format eines Bonbons: Kein Wunder, dass sie fix im Mund des Kindes landet – und mit einem Schlucken auch in seinem Körper. Wie gefährlich das ist und was Eltern tun können.

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LED-Teelichter, Grußkarten mit Musik, Fernbedienungen: In diesen Geräten stecken oft Knopfzellen. Und die können zum Risiko für das Kind werden, wenn es ihm gelingt, sie dort herauszupulen – und es sie dann verschluckt. Davor warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). 

Der Grund: Die Knopfzelle kann in der Speiseröhre des Kindes stecken bleiben. Bei Exemplaren ab einem Durchmesser von zwei Zentimetern ist dieses Risiko besonders hoch, so das BfR. Steckt die Knopfbatterie fest, kommt es durch den Kontakt mit der feuchten Schleimhaut der Speiseröhre zu einem Stromfluss. Dadurch wird eine chemische Reaktion angestoßen, die zu schweren Verätzungen der Speiseröhre führen kann. 

Honig als Erste-Hilfe-Maßnahme bei verschluckter Knopfzelle

Besteht der Verdacht, dass ein Kind eine Knopfzelle verschluckt hat, ist das ein Notfall – das Kind sollte so schnell wie möglich im Krankenhaus vorgestellt werden. Denn: Je länger die Knopfbatterie in der Speiseröhre bleibt, desto gravierender können die gesundheitlichen Folgen ausfallen.

Trügerisch: In den ersten Stunden nach dem Verschlucken zeigen betroffene Kinder dem BfR zufolge meist keine Symptome oder nur ein leichtes Unwohlsein. Nach einigen Stunden kommt es dann zu Beschwerden wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber oder Husten. 

Als Erste-Hilfe-Maßnahme bei verschluckten Knopfzellen eignet sich übrigens Honig: Das Universitätsklinikum Bonn (UKB) verweist auf Studien, die zeigen konnten, dass er eine schützende Barriere zwischen dem Gewebe der Speiseröhre und der Knopfbatterie schafft. Die Verletzungen fallen laut UKB also weniger schwer aus, wenn Betroffene bis zum Eintreffen im Krankenhaus alle zehn Minuten einen Löffel Honig essen.

Endoskop klärt auf, wo die Knopfzelle im Kind sitzt

Ist das Kind in der Klinik angekommen, wird erst einmal geprüft, ob die verschluckte Knopfzelle in der Speiseröhre festhängt. Dafür kommt ein Endoskop zum Einsatz, ein schlauchähnliches Medizingerät mit Kamera. Mit dessen Hilfe können verschluckte Knopfzellen, die in der Speiseröhre des Kindes festsitzen, dann auch geborgen werden. 

Übrigens: Stellt sich bei der Untersuchung des Kindes heraus, dass es die Knopfbatterie durch die Speiseröhre geschafft hat, dürfen Eltern aufatmen. Dann sind dem BfR zufolge nur selten Komplikationen zu erwarten, die Batterie wird auf natürlichem Wege wieder ausgeschieden. 

Knopfbatterien außerhalb der Reichweite von Kindern lagern

Übrigens drohen auch Gewebeschäden, wenn die Knopfbatterie in der Nase oder im Ohr des Kindes feststeckt, so das BfR. Auch hier ist also schnelle Hilfe gefragt. Am besten aber ersparen sich Familien den Stress – und sorgen dafür, dass Knopfzellen gar nicht erst in die Hände des Nachwuchses geraten. Auch Geräte, in denen Knopfbatterie stecken, sollten daher außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahrt werden.

Quelle: dpa

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