Ein schwarzes Trauerband, eine Ampulle und ein Stethoskop liegen auf einem Holztisch.© Piotrekswat / iStock / Getty Images Plus
Schätzungen zufolge kam es durch die Impfungen zu rund 38 300 weniger Sterbefällen.

Epidemiologisches Bulletin

IMPFUNG RETTETE ZEHNTAUSENDE LEBEN

Das Robert Koch-Instituts (RKI) hat die dritte COVID-Welle von Januar bis Juli untersucht. Dafür nahmen Experten Fallzahlen, Kontaktbeschränkungen, das Verhalten der Bevölkerung und die Impfkampagne unter die Lupe. Das Ergebnis: Impfungen haben bislang 38 300 Todesfälle verhindert.

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Das Epidemiologische Bulletin 35|2021 vom 2. September, welches das RKI vorab veröffentlichte, liefert allerhand Kennzahlen, die den Wert der Impfkampagne unterstreichen. Seit dem 27. Dezember 2020 können sich priorisierte Personen gegen COVID-19 impfen lassen, also Risikopatienten sowie Menschen, die mit Risikopatienten oder beruflich mit vielen Menschen Kontakt haben. Seit Juni steht die Impfung jedem offen, der sich impfen lassen möchte.

Bis einschließlich Juli wurden 109 610 230 Impfdosen ausgeliefert. 85 Prozent davon wurden bereits verimpft. 54,5 Prozent der Menschen in Deutschland sind laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mittlerweile vollständig geimpft, 62,3 Prozent immerhin einfach. Genauer aufgeschlüsselt sind es 85,2 Prozent über 60-Jährigen, 62,3 Prozent der 18- bis 59-Jährigen und 21 Prozent der Jugendlichen im Alter von 12 bis 17 Jahren, die mindestens eine Impfung erhielten.

Das haben COVID-Impfungen bislang erreicht:

  • 706 000 weniger Meldefälle,
  • 76 600 weniger stationäre Fälle,
  • 19 600 weniger intensivmedizinische Fälle und
  • 38 300 weniger Sterbefälle als ohne Impfung.

Für jede dieser Kennzahlen ist das ein Rückgang der erwarteten Fälle um mindestens 40 Prozent. Dazu heißt es im Epidemiologischen Bulletin:

„Diese hohe Effektivität der COVID-19-Impfkampagne verdeutlicht eindrucksvoll, dass Impfungen den Weg aus der Pandemie ebnen.“

Seit etwa einem Monat steigt die Zahl der täglichen Neuinfektionen an, die Sieben-Tages-Inzidenz hat sich bereits vervierfacht. Deutschland steht laut RKI vor einer vierten Infektionswelle. Dennoch stagniert das Impftempo. Spahn twitterte:

„Impfen ist eine persönliche Entscheidung – aber auch eine, die uns alle als Gemeinschaft betrifft.“

Jeder einzelne entscheide, wie gut wir alle durch den Winter kämen. Auch das RKI warnt: Um die vierte Welle so klein wie möglich zu halten, müsse der Anteil der geimpften Bevölkerung schnellstmöglich steigen.

Quellen:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/35_21.pdf?__blob=publicationFile
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/corona-impfung-hat-bereits-38000-todesfaelle-verhindert-127327/

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