Ayurveda
BOOSTER FÜRS IMMUNSYSTEM
Seite 1/1 4 Minuten
Wie wir bereits gelernt haben, kommt es im Ayurveda immer auf den Tagesrhythmus an. Die Regelmäßigkeit der Mahlzeiten und des Schlafengehens sind enorm wichtig für unseren Gesundheitszustand und damit letztendlich für unser Immunsystem.
Halten wir uns also an ein paar Regeln, profitieren wir davon. Außerdem haben Sie bestimmt schon gemerkt, wie gut es tut, sich an der frischen Luft aufzuhalten und sich zu bewegen – oder am besten beides in Kombination.
Aus ayurvedischer Sicht
Die ayurvedische Herangehensweise eignet sich bei einem Immunsystem außer Balance, verursacht durch Infektionen oder durch Autoimmunerkrankungen. Im Ayurveda schauen wir wie immer, welches der drei Doshas gestört ist.
- Ist der Darm betroffen, ist die Vata-Energie durcheinander, die wir behandeln müssen.
- Sind Entzündungsreaktionen im Spiel, handelt es sich um ein Pitta-Ungleichgewicht.
- Und sind die Bronchien verschleimt, dürfen wir uns um unser Kapha-Dosha kümmern.
Als erstes wird der Grundtyp bestimmt, um daraufhin die Therapie aufzubauen. Zu den Behandlungsmaßnahmen bei Infektionen gehören unbedingt ayurvedische Kräuter. Wir haben es hier mit zahlreichen Heilpflanzen zu tun, die der Medizin längst als natürliche Antibiotika und immunstärkendes Superfood bekannt sind.
Bestes Beispiel hierfür sind Ayurveda-Kräuter und Gewürze wie Kurkuma und Ingwer, die zu den besten Wurzelkräutern gegen Bakterien und Viren gehören. Auch die Amla-Frucht schleicht sich so langsam in das ein oder andere Nahrungsergänzungsmittel in der Apotheke ein.
Darmabwehr
Grundsätzlich stimmen ayurvedische Ansichten mit denen der Schulmedizin darin überein, dass sich ein Großteil der essenziellen Immunabläufe im Darm abspielen . Die ayurvedische Küche legt deshalb ihren Fokus auf die Gesundheit des Darms.
Circa 70 Prozent unserer Immunzellen sitzen im Verdauungstrakt.
Wenn Sie Ayurveda zur Immunstärkung selbst nutzen oder empfehlen möchten, sollte man auch gezielt auf ayurvedische Ernährung setzen. Es ist wichtig das Verdauungsfeuer, Agni, zu stärken. Denn wenn unser Darm gesund ist, haben wir ein gutes Abwehrsystem.
Das entspannt uns im stressigen Januar
Acht Tipps für ein starkes Immunsystem
- Ein ayurvedisches Fruchtmus mit besonders viel Vitamin C ist unter dem Namen Chyavanaprash bekannt. Es kann pur oder auch in warmer Milch eingenommen werden. Ein Teelöffel bis ein Esslöffel pro Tag genügen, um das Immunsystem zu stärken.
- Guduchi wird als „Resistenzpflanze“ im Ayurveda bezeichnet. Sie stärkt die Abwehrkräfte. Guduchi bedeutet auch so viel wie die „Unsterbliche“. Oft wird sie auch als göttlicher Nektar bezeichnet. Sie bringt aufbauende und vitalisierende Eigenschaften mit sich.
- Bei Tulsi handelt es sich um indisches Basilikum. Zusammen mit schwarzem Pfeffer, trocknem Ingwer, Zimt und Rosinen ergibt er einen immunstärkenden Tee.
- Nelken enthalten Vitamin C, Vitamin K, Calcium und Magnesium und Mangan. Sie schützen unser Immunsystem und erhöhen den Anteil weißer Blutkörperchen.
- Unser Gewürzgold Kurkuma wird am besten in unseren Mahlzeiten verarbeitet. Es bekämpft Bakterien und Viren und wirkt unter anderem blutreinigend.
- Amalaki Pulver aus der Amla-Frucht (Sanskrit = Amalaki) ist ein toller Vitamin C Lieferant. Außerdem enthält die Frucht eine hohe Konzentration an Bioflavonoiden und Eisen. Amla eignet sich auch zur Kräftigung der Haare.
- Die beiden Wurzelkräuter Ingwer und Galgant haben beeindruckende Eigenschaften. Sie sind sehr wirkungsvoll gegen Viren. Zur Prävention wenden wir sie am besten tagtäglich als Gewürz an. Sie können aber auch als Tee verwendet oder als Extrakt in Kapselform eingenommen werden.
- Weitere wichtige Ayurvedakräuter zur Immunstärkung sind Koriander, Moringa, Pfefferminze und Sanddorn.
Unsere Autorin Stefanie Berhausen ist Apothekerin, Ayurveda-Gesundheitsberaterin, Meditations- und Yogalehrerin. Mehr zu ihrer Person und Arbeit finden Sie unter www.vedawelt.de
Atemübungen und mehr
Zu den immunstärkenden Verhaltensmaßnahmen während einer Ayurveda-Kur gehören neben der Bewegung an der frischen Luft auch Pranayama, die sogenannten Atemübungen. Außerdem wendet man auch Inhalationen mit Salzwasser an. Immunstärkende Ölmassagen mit warmem Öl bringen den Kreislauf in Schwung und regen Stoffwechsel und Immunsystem gleichermaßen an.
Die therapeutischem Ayurveda-Öle bleiben noch für ein bis drei Stunden auf der Haut, bevor sie lauwarm abgeduscht werden. Um Ihr Immunsystem einmal zu erneuern, sprich den Körper zu reinigen und wieder neu aufzubauen, ist eine Ayurveda-Rasayna-Kur optimal geeignet. Immunstärkend wirken auch wärmende ansteigende Fußbäder.
Es wird mit circa 28 Grad Celsius (°C) gestartet und über einen Zeitraum von 20 Minuten immer wieder warmes Wasser dazugegeben, bis eine Temperatur von circa 38 °C erreicht ist. Gerne kann Senfmehl dazu gegeben werden, um die wärmende Wirkung zu unterstützen. Diese Fußbäder an fünf aufeinanderfolgenden Abenden durchgeführt, wirken wie ein kleine Immunkur. Nebenbei aktivieren sie noch alle Reflexzonen und sorgen für einen guten Schlaf.
Waldbaden
Wir wissen längst, dass die Stoffe, die wir im Wald einatmen, unser Immunsystem stärken. Blätter und Rinde geben Terpene in die Luft ab, die wir dann beim Waldspaziergang einatmen. Terpene sind die Hauptbestandteile ätherischer Öle. Sie stimulieren Immunzellen, wie zum Beispiel die natürlichen Killerzellen. Diese sind neben der Infektabwehr auch dafür da, Krebszellen zu bekämpfen.
Außerdem werden Stresshormone abgebaut. Kein Wunder also, wenn stressbedingte Probleme wie zum Beispiel Schlafstörungen dadurch gelindert werden können. Auch Puls und Blutdruck können ins Gleichgewicht gebracht werden, was weitere Erkrankungen vermeiden kann.