3 MERKMALE, AN DENEN SIE EINE GÜRTELROSE ERKENNEN

Es tut irgendwie weh, man will sich kratzen, und dann ist da noch so ein Abgeschlagenheitsgefühl: Diese Symptome sind erst einmal unspezifisch, können aber auch auf eine Gürtelrose hindeuten. Die Gürtelrose (Herpes zoster) ist eine Nervenerkrankung und wird durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöst – dasselbe Virus, das im Kindesalter Windpocken verursacht. Nach Abklingen der Windpocken bleibt das Virus „schlafend“ in den Nervenzellen des Körpers zurück und kann Jahre später wieder aktiv werden.

„Besonders häufig tritt eine Gürtelrose bei Menschen ab 50 Jahren auf oder in Phasen, in denen das Immunsystem geschwächt ist“, sagt Kerstin Lommel. Die Chefärztin der Dermatologie und Allergologie im Helios Klinikum Berlin-Buch erklärt, wie man eine Gürtelrose erkennt und welche Behandlung helfen kann.

1. Erste Symptome können Schmerzen in den betroffenen Hautbereichen, Abgeschlagenheit, Berührungsempfindlichkeit und Fieber sein.
2. Eine Gürtelrose tritt in der Regel nur einseitig an Armen, Beinen oder Rumpf auf – oder auch am Kopf, wenn der Trigeminusnerv betroffen ist.
3. Ein bis zwei Tage nach den ersten Beschwerden kommt der charakteristische Ausschlag.

„Das eindeutigste Symptom für eine Gürtelrose ist ein Hautausschlag bestehend aus in Gruppen stehenden Bläschen auf geröteter Haut in den betroffenen Arealen“, erklärt Fachärztin Lommel. „Die Bläschen sind mit einer klaren Flüssigkeit gefüllt und verkrusten nach einigen weiteren Tagen.“

Bereits bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose sollten Betroffene kurzfristig eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen. Um einen möglichst komplikationsfreien Krankheitsverlauf zu erreichen, sollte die Behandlung mit einer antiviralen Medikation möglichst früh beginnen, rät Lommel. „Im besten Fall in den ersten Stunden nach dem Auftreten des Ausschlags auf der Haut.“ In der Regel sind das alle vier Stunden 800 Milligramm Aciclovir.

Oft werden Schmerzmittel mitverordnet, ansonsten können Sie sie betroffenen Kundinnen und Kunden ein passendes Analgetikum empfehlen. Eine Polidocanol-haltige Zinkoxid-Schüttelmixtur lindert den Juckreiz. Antiseptische Maßnahmen verhindern, dass auch noch eine bakterielle Infektion hinzukommt. Wenn auch nicht in der Leitlinie aufgeführt, sind B-Vitamine eine sinnvolle Zusatzempfehlung. B-Vitamine sind essenziell an der Reparatur der virusgeschädigten Nerven beteiligt.

Die Gürtelrose bildet sich bei den meisten Menschen nach etwa fünf bis sieben Tagen zurück. Verläuft sie jedoch schwerer, werden Betroffene stationär aufgenommen und medizinisch überwacht.

Die STIKO empfiehlt die Gürtelrose-Impfung allen gesunden Erwachsenen ab 60 Jahren. Wer Grunderkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem hat, sollte sich schon ab 50 impfen lassen.

Die Flüssigkeit in den Bläschen ist ansteckend und kann durch Schmierinfektionen übertragen werden. Betroffene können die Ansteckungsgefahr für ihre Mitmenschen gering halten, indem sie den Ausschlag möglichst gut bedecken. Im Gesichtsbereich ist das aber schwierig. Daher sollte dann vor allem der Kontakt mit Schwangeren, Kindern und Menschen mit Immunschwäche gemieden werden.

Quellen:
dpa
https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Aciclovir_231 
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/Herpes_zoster/FAQ-Liste.html?nn=2375548