Frau hält Hand an ihren Hals© Victor_69 / iStock / Getty Images

Zehn-Minuten-Training | Sodbrennen

SAUER MACHT NICHT LUSTIG

Über 15 Millionen Menschen in Deutschland leiden gelegentlich an Sodbrennen, fast drei Millionen sogar wöchentlich.1 Hydrotalcit kann die Beschwerden schnell lindern und hat außerdem schleimhaut- und zellschützende Eigenschaften.

Seite 1/1 5 Minuten

Seite 1/1 5 Minuten

Bei manchen Menschen stecken Stress und Anspannung hinter saurem Aufstoßen. Einige haben ernährungsbedingt Beschwerden und wieder andere leiden unter Sodbrennen, wenn sie länger nichts gegessen haben. Auch Schwangere sind häufig von Sodbrennen betroffen, da der wachsende Bauch von unten gegen den Magen drückt und die Schwangerschaftshormone die Spannung des Schließmuskels oberhalb des Magens (Ösophagussphinkter) senken.

Sodbrennen erkennen Typisch für den Reflux, bei dem Magensaft die Speiseröhre emporsteigt, sind Schmerzen in der Brustbeingegend und ein saurer Geschmack im Mund, manche Kunden klagen auch über Würgereiz. Aber auch Heiserkeit und häufiges Räuspern können auf Sodbrennen hinweisen. Durch Einatmen feinster Säuretröpfchen kann ein trockener Husten entstehen, der sich vor allem morgens zeigt. Vielen Betroffenen hilft es, ihren Lebensstil leicht zu verändern. Wenn sie das Kopfende ihres Bettes hochstellen oder den Oberkörper mit zusätzlichen Kissen hochlagern, kann die Magensäure nicht mehr so leicht in die Speiseröhre aufsteigen. Wenige große Mahlzeiten mit viel Fett, Zucker und scharfen Gewürzen steigern die Magensäureproduktion, besser sind kleine Speisen mit viel tierischem Eiweiß, da dieses den Verschlussdruck des Ösophagussphinkters erhöht. Manche Kunden reagieren auch empfindlich auf Getränke mit viel Kohlensäure. Enge Hosen oder stramme Gürtel drücken den Bauch in Richtung Magen, locker sitzende Kleidung kann Sodbrennen daher ebenso lindern.

Was empfiehlt die Leitlinie?
Ist die Speiseröhre durch den Reflux nicht geschädigt, sagt die S2k-Leitlinie zur Refluxkrankheit über Antazida: „Gegen eine gelegentliche Einnahme bei sporadischen Beschwerden bestehen keine Einwände.“ Eine Dauertherapie mit Protonenpumpenhemmern würde Patienten mit einer nicht-erosiven Refluxkrankheit übertherapieren. Stattdessen empfiehlt die Leitlinie eine bedarfsadaptierte Strategie, bei der der Betroffene nur dann ein Arzneimittel einnimmt, wenn er Beschwerden hat. Dafür seien auch Antazida geeignet.3

Das richtige Arzneimittel empfehlen Um die Säureproduktion zu regulieren, kommen oft Protonenpumpenhemmer (PPI) zum Einsatz, vor allem, wenn die Beschwerden stärker sind oder länger als zwei Wochen anhalten. Eine Auswertung der Barmer- Krankenkasse zeigt jedoch, dass in Deutschland zu viele PPI verordnet werden, vor allem jungen Menschen und häufig im Off-Label-Use.2 Langfristig steigt das Osteoporose-Risiko u.a. durch eine verminderte Calcium-Aufnahme. Zudem kann es zu Nierenleiden, Magnesiummangel, Helicobacterund Darminfektionen kommen. Oft würden Antazida ausreichen. Sie werden nur bei Bedarf eingenommen, neutralisieren die überschüssige Magensäure und tragen so zum Schutz und Regeneration der Magenschleimhaut bei.

Schön geschichtet Gut geeignet gegen Sodbrennen ist das Antazidum Hydrotalcit in Talcid®, ein Magnesium-Aluminium-Hydroxid- Carbonat-Hydrat. Das Besondere am Wirkstoff ist die Schichtgitterstruktur. Im Molekül richten die geladenen Ionen sich so aus, dass sie zwei verschiedene, gitterförmig angeordnete Schichten bilden. Diese sind wiederholt übereinander gelagert. Die eine Schicht besteht aus Magnesium- Aluminium-Hydroxid, die andere aus Carbonat-Ionen und Wasser. Die Verbindung ist nur bei niedrigem pH-Wert löslich, so ist eine kontrollierte Säureneutralisation möglich.

Denn liegt zu viel Magensäure vor, ist der pH-Wert im Magen niedrig. Aus dem Schichtgitter des Hydrotalcits lösen sich dann Aluminium- und Magnesium-Hydroxid, die die Salzsäure des Magens neutralisieren. So steigt der pH-Wert. Bei diesem höheren pH-Wert sinkt wiederum die Löslichkeit von Hydrotalcit, es wird kein weiteres Aluminium- und Magnesium-Hydroxid aus dem Schichtgitter frei. Dadurch steigt der pH-Wert des Magens nicht zu sehr an. Sobald die Belegzellen des Magens jedoch weitere Säure produzieren und der pHWert erneut sinkt, beginnt das Hydrotalcit wieder zu wirken. So bleibt der pH-Wert im therapeutischen Bereich.4

Tabletten oder Sticks?
Talcid® Kautabletten werden ohne Wasser eingenommen, kleben nicht an den Zähnen und schmecken mild nach Pfefferminze. Kunden können sie gut mitnehmen, wenn sie unterwegs sind. Talcid® Liquid kann ohne Kneten oder Schütteln sofort eingenommen werden, es schmeckt angenehm und unaufdringlich. Die Suspension legt sich angenehm auf die Speiseröhre und beruhigt diese. Kunden, die nachts von ihrem Sodbrennen geweckt werden, können so schnell wieder einschlafen.

Schutz und Reparatur Das Hydrotalcit in Talcid® neutralisiert jedoch nicht nur überschüssige Magensäure, es aktiviert auch Schutzmechanismen der Magenschleimhaut und unterstützt bereits bestehende Schleimhautschäden über die Stimulation der Bildung von Cyclooxygenase-2 (COX-2), Survivin, Insulin-like- Growth-Factor-1 (IGF-1) und seines Rezeptors IGFR-1b, Hitzeschockproteinen, Epidermal Growth Factor (EGF) sowie basic Fibroplast Growth Factor (bFGF) bei der Heilung.4–7

Auf einen Blick Hydrotalcit neutralisiert überschüssige Magensäure kontrolliert und das lokal und zuverlässig bei akuten Beschwerden und hat zudem schleimhaut- und zellschützende Eigenschaften. Es kann bei Bedarf mehrmals täglich zwischen den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen werden. Dabei sollte auf einen Einnahmeabstand von 1 bis 2 Stunden zwischen der Einnahme von Talcid und anderen Medikamenten geachtet werden, um deren Resorption nicht zu beeinflussen.

Die Wirkung von Talcid setzt bereits nach etwa 15 Minuten ein und der intragastrale pH-Wert wird für ca. 2 Stunden in den optimalen Bereich von pH 3-5 angehoben. Als Liquid beruhigt Hydrotalcit die Speiseröhre schon bei der Einnahme. Empfehlen Sie Ihren Kunden eine Einzeldosis von 500 bis 1000 Milligramm Hydrotalcit, das entspricht einer bis zwei Kautabletten oder einer Portion Liquid. Damit ist Talcid® eine gute Empfehlung für Sodbrennen-Kunden, die ihre Beschwerden schnell und effektiv lindern wollen.

Dieses Zehn-Minuten-Training finden Sie auch als Beilage in DIE PTA IN DER APOTHEKE 09/2021.

Zum Gewinnspiel geht's hier.

Gesa Van Hecke, PTA/Redaktion


Quellen
1 Statistisches Bundesamt: „Umfrage zur Häufigkeit der Verwendung von Mitteln gegen Sodbrennen bis 2020“, 15.02.2021.
2 BARMER: „In Bayern werden zu viele Magensäureblocker verschrieben: Dennoch zeichnet sich eine Trendwende ab“, Pressemeldung vom 15. April 2021.
3 S2k-Leitlinie 021/013 Gastroösophageale Refluxkrankheit, Stand 05/2014
4 Havertz B, Tarnawski A. Mehr als nur Säureneutralisation. Pharmazeutische Zeitung 2016; 40: 42–46.
5 Tarnawski A. et al. Gastric Cytoprotection Beyond Prostaglandins: Cellular and Molecular Mechanisms of Gastroprotective and Ulcer Healing Actions of Antacids. Curr Pharmaceutical Design 2013; 19: 126-132.
6 Tarnawski A. et al. Upregulation of Survivin and Activation of Insulin Like GrowthFactor-1 Signaling by Hydrotalcite Protects Gastric Epithelium From Diclofenac-Induced Injury. Therapeutic Implications for Prevention of NSAIDs Induced Gastric Injury. Gastroenterology 2016; 150(4): S68o.
7 Tarnawski A. et al. Quality of gastric ulcer healing – a new, emerging concept. J Clin Gastroenterol 1991; 13(1): 42–47.

Talcid® Kautabletten, Talcid® Liquid. Wirkstoff: Hydrotalcit. Zusammensetzung: 1 Kautablette Talcid enthält: 500 mg Hydrotalcit. Sonstige Bestandteile: Mannitol, Maisstärke, Magnesiumstearat, Saccharin-Natrium, Aromastoffe. 10 ml Talcid Liquid (1 Beutel Suspension) enthalten: 1000 mg Hydrotalcit. Sonstige Bestandteile: gereinigtes Wasser, Carmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Bentonit, Zimtöl, Saccharin-Natrium, Aromastoff. Anwendungsgebiete: Zur symptomatischen Behandlung von Erkrankungen, bei denen die Magensäure gebunden werden soll: Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi und Ulcus duodeni); Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden. Gegenanzeigen: Allergie gegen Hydrotalcit oder einen der sonstigen Bestandteile. Schwere Nierenfunktionsstörungen, Myasthenia gravis und Hypophosphatämie. Bei eingeschränkter Nierenfunktion nur unter ärztlicher Kontrolle des Serumspiegels von Magnesium und Aluminium. Nebenwirkungen: Magen-Darm-Trakt: Bei hoher Dosierung kann es zu Verstopfung, breiigem Stuhl, erhöhter Stuhlfrequenz bis hin zu Durchfall und Erbrechen kommen. Blut: Bei stark eingeschränkter Nierenfunktion kann Talcid Hypermagnesiämie und Anstieg der Serum-Aluminiumspiegel verursachen; bei Niereninsuffizienz und bei langfristiger Einnahme hoher Dosen kann es zur Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe und zur Phosphatverarmung kommen. Immunsystem: Allergische Reaktionen möglich. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Siehe Fachinformation. Stand der Information: 09/2014; 02/2020. Bayer Vital GmbH, 51368 Leverkusen, Deutschland. LMR-CH-20210804-33

×