Wir blicken unter Wasser auf drei Beinpaare: Eine Mutter und ihre zwei Kinder lassen die Beine im Wasser baumeln.© Bicho_raro / iStock / Getty Images Plus
Im Schwimmbad verbreiten Dellwarzen sich leicht.

Warzen behandeln

„HABEN SIE WAS GEGEN WARZEN?“ BERATUNGSTIPPS FÜR DIE SELBSTMEDIKATION

Fast jeder kennt sie: Warzen. Sie sind meist harmlos, aber lästig. Gerade bei Kindern treten sie häufig auf, am Fuß, den Händen oder anderen Körperstellen. Es gibt mehrere Wege, die verschiedenen Arten selbst zu behandeln.

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Es gibt verschiedene Arten von Warzen. Für die Auswahl der richtigen Behandlungsmethode ist es wichtig, die Unterschiede zu kennen. Außerdem sollte man die Grenzen der Selbstmedikation beachten. Und: Nicht alles, was so heißt, ist auch eine Warze.

Welche Typen von Warzen gibt es? Welche Methode eignet sich für wen? Wann muss ein Arzt aufgesucht werden? Hier ist ein Überblick für die Beratung.

Was ist eigentlich eine Warze?

Die gewöhnliche Warze entsteht durch Infektion mit verschiedenen Arten des Humanen Papillomavirus. Zwischen Infektion und dem Auftreten der Warze können bis zu acht Monate liegen. Kleinste Hautwunden oder vorherige Infektionen wie Mykosen begünstigen das Eindringen der Viren in die Hautzellen. Diese bilden daraufhin stecknadelkopf- bis erbsengroße, verhornte Hautvorwölbungen.

Warzen können auch auf Schleimhäuten entstehen. Bei diesen sogenannten Kondylomen, auch Feigwarzen genannt, kommt nur die Behandlung beim Arzt in Frage.

Warzen bei Kindern

Gewöhnliche Warzen heilen bei immungesunden Menschen von selbst ab, danach besteht eine Immunität. Kinder sind deshalb öfter betroffen, weil ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Für die Beratung ist es wichtig, die Altersgrenzen der jeweiligen Produkte zur Warzenentfernung zu kennen und zu beachten.

Grenzen der Selbstmedikation
Kinder unter einem Jahr sollten generell nicht selbst behandelt werden. Gleiches gilt für Warzen im Gesicht und im Anal- oder Genitalbereich. Bei Diabetikern und Personen mit Durchblutungsstörungen besteht die Gefahr schlecht heilender Wunden, weshalb auch sie besser beim Arzt aufgehoben sind. Bekommt man die Warzen mit den üblichen Methoden nicht weg, sollte der Arzt ebenfalls hinzugezogen werden.

Verschiedene Behandlungsmethoden

Für die Selbstbehandlung gewöhnlicher Warzen gibt es mehrere Methoden. Schon für Kinder ab einem Jahr kommt ein schichtweises Auflösen mit Salicylsäure in Frage. Die Behandlung dauert meist mehrere Wochen. Für ältere Kinder gibt es Kombinationen aus Salicyl- und Milchsäure. Die Therapie ist schmerzfrei und kostengünstig.

Für Kinder ab vier Jahren stehen Ätzmittel mit stärkeren Säuren wie Ameisensäure oder Trichloressigsäure in Stift- oder Gelform zur Verfügung. Wie bei der Behandlung mit Salicylsäure stirbt das Warzengewebe schichtweise ab. Auch diese Methode ist schmerzfrei.

Das Vereisen beruht auf Dimethylether oder Distickstoffmonoxid in Sprayform. Der damit eingefrorene Applikator verursacht unter der Warze eine Blase, die die neu gebildete Haut von der Warze trennt. Die Warze stirbt ab, neue Haut wächst nach. Die Behandlung ist schmerzhaft, aber oft reicht eine einzige Anwendung. Auch diese Therapie eignet sich nur für Kinder ab vier Jahren.

Anderes Virus, andere Therapie: Dellwarzen

Dellwarzen, auch Schwimmbadwarzen genannt, sind ebenfalls viral bedingt. Sie weisen eine kleine Delle in der Mitte auf und kommen in Gruppen vor. Sie sind mit einer virushaltigen Masse gefüllt, welche auf Druck oder durch Kratzen austreten und die Viren weiterverbreiten kann.

Eine Ansteckung kann beim Spielen, in Schwimmbädern (wo die Temperaturen ideal für das Virus sind) oder durch intensiven Körperkontakt stattfinden. Meist sind Kinder betroffen, auch Neurodermitis oder trockene Haut scheinen die Entstehung zu begünstigen.

Dellwarzen heilen binnen sechs bis zwölf Monaten von selbst ab. Wegen der Ansteckungsgefahr behandelt man sie meist mit Kaliumhydroxidlösung. Diese verursacht eine lokale Immunreaktion und die Abheilung tritt ein. Wichtig: Handtücher sollten nicht gemeinsam genutzt und mindestens bei 60 Grad Celsius gewaschen werden!

Sieht aus wie eine Warze, ist aber keine

Im Unterschied zu einer Warze, die viral bedingt ist, entsteht ein Hühnerauge durch Druck. Charakteristisch besitzt es einen glasig wirkenden Kern. Keinesfalls darf es vereist oder verätzt werden! Zentral für die Therapie ist die Druckentlastung der betroffenen Stelle. Salicylsäure in flüssiger oder Pflasterform kann die überschüssige Verhornung beseitigen.

Stielwarzen sind gar keine Warzen, sondern Fibrome, also gutartige Wucherungen der Epidermis. Sie verschwinden nicht von selbst. Kleinere Exemplare kann man bei Erwachsenen mit speziellen Vereisungssprays entfernen, sonst sollte das der Arzt übernehmen.

Keinesfalls selbst entfernen sollte man Alterswarzen. Auch hier handelt es sich nicht um Warzen, sondern um bräunliche, flache Hauterscheinungen mit wachsartiger Oberfläche. Sie entfernt der Arzt. Eine anschließende Untersuchung schließt bösartige Formen aus.

Generell sollte man bei Zweifeln, ob es sich um Warzen handelt, lieber den Arzt aufsuchen. Auch bei schwer zugänglichen Stellen oder bei Schleimhautbefall ist ärztliche Behandlung unerlässlich.

Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/warzen-veraetzen-vereisen-oder-aufloesen-146938/
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/08/24/dellwarzen-welche-behandlung-hilft
https://www.doctors.today/a/so-schwanden-warzen-bei-kindern-1563399

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