Eine Frau kniet nachts auf ihrem Bett. Sie hat eine Fliegenklatsche wie eine Waffe zum Hieb erhoben und verzieht grimmig das Gesicht.© cyano66 / iStock / Getty Images
Insekten im Schlafzimmer nerven nicht nur, sie können mit ihren Stichen oder Bissen auch Krankheiten übertragen – also fort mit ihnen!

Stiche und Bisse

INSEKTENSCHUTZ ZWISCHEN MENSCH UND UMWELT

Insekten erhalten das Ökosystem. Insekten übertragen Krankheiten. Der Klimawandel bedroht Insekten. Der Klimawandel bringt invasive Arten nach Europa. Was denn nun? Lesen Sie hier, wie wir uns vor Insekten schützen – und warum wir auch die Insekten schützen müssen.

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Bsssssss! In den höchsten Tönen! Und immer direkt am Ohr! Oje, die Terrassentür war vorhin offen. Ein höchst ungebetener Gast hat sich klammheimlich ins Haus geschlichen beziehungsweise ist einfach hereingeflogen. Übrigens: Insekten reagieren nicht auf Licht, sondern auf Gerüche, also auf Menschen. Wo ist dieses Biest?

Wie die Geschichte weitergeht, wissen wir alle. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nie in seinem Leben von einer Mücke, andere sagen Schnake (was als Bezeichnung für lästige Blutsauger nicht ganz stimmt, da Schnaken sich von Pflanzensäften ernähren), um den Schlaf gebracht wurde. Das hohe Surren, fast schon Quietschen, macht einen wahnsinnig. So klein sie sind, so großes Ungemach verursachen die nachtaktiven Insekten.

Was sind Insekten eigentlich?

Insekten sind die artenreichste Tierklasse. Sie haben sechs Beine und klar unterteilte Kopf-, Brust- und Hinterleib-Bereiche. Man kann sich kaum vorstellen, wie viele unterschiedliche Arten von Insekten es weltweit gibt. Da haben wir Ameisen, Libellen, Bienen, Zikaden, Fliegen, Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken, um nur ein paar zu nennen.

Die Tiere sind jeweils nur klein, aber Forscher schätzen, dass das Gewicht aller Insekten und sonstiger Krabbeltiere wie Spinnen zusammengerechnet schwerer ist als sämtliche Menschen und Nutztiere zusammen. Insgesamt circa 1 Milliarde Tonnen. Interessant ist, dass wohl Termiten als Gruppe der eusozialen Insekten den größten Anteil an der Gesamtmasse aller Landinsekten ausmachen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz vermeldet, dass es in Deutschland geschätzte 48 000 Tierarten gibt. Wenn man sich überlegt, dass davon allein mehr als 33 000 Arten Insekten sind, also knapp 70 Prozent, dann wird einem die Dimension klar. Die Gesamtzahl der Individuen lässt sich nicht schätzen.

Insekt oder Spinne?
Insekten haben sechs Beine, und die Körper sind klar in Kopf-, Brust- und Hinterleib unterteilt. Hat ein Krabbeltierchen aber nur zwei deutlich voneinander abgesetzte Körperabschnitte, den Vorder- und den Hinterkörper, und acht Beine, dann handelt es sich um eine Spinne. Zecken zählen beispielsweise zu den Spinnentieren. Insekten haben außerdem immer Fühler und die meisten besitzen Flügel.

Nützlich, schädlich oder gefährlich?

Für viele Menschen sind Insekten einfach nur ekelhaft, lästig, Schädlinge eben, und sie stören. So einfach ist das jedoch nicht. Ohne Insekten wäre das Leben so, wie wir es – noch – kennen, nicht denkbar. Unser Ökosystem kann ohne Insekten nicht überleben. Selbst unsere menschliche Existenz wäre ohne sie nicht sicher.

Eusozialität
Das soziale Verhalten der Individuen in einem Insektenstaat, also zum Beispiel in einem Ameisenstaat oder in einem Bienenstock, ist als höchste Organisationsform sozial interagierender Insekten zu verstehen. Man findet bei ihnen eine klare Rangordnung und eine feste Unterteilung von Aufgaben. Zu den anfallenden Aufgaben zählen die Begattung, die Brutpflege, der Nestbau, die Feindabwehr und auch die Führung einzelner Gruppen. Das uneigennützige Verhalten dient der ganzen Gruppe und gilt als eine vorteilhafte evolutionäre Strategie. Derart organisierten Tiere bilden einen enormen Anteil der Biomasse in verschiedenen Regionen der Welt.

Insekten sind Nahrungsgrundlage für viele weitere Tiergruppen, zum Beispiel für Vögel, Reptilien, Fische, Raubinsekten, Amphibien und Säugetiere – auch wenn es eher die kleineren Sorten sind wie Igel, Spitzmäuse oder Fledermäuse. Diese Arten könnten ohne Insekten wohl nicht überleben. Und die größeren Räuber, die wiederum von den kleineren leben, auch nicht. Die Nahrungsketten würden ohne Insekten zusammenbrechen.

Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Bestäubung von Pflanzen, wofür Wildbienen, viele Schwebfliegen, Schmetterlingsarten, Fliegen, Käfer, Hummeln und Wespen zuständig sind:

  • Die biologische Vielfalt würde nachlassen.
  • Die Verrottungs- und Abbauvorgänge organischer Masse gäbe es nicht oder nur massiv eingeschränkt.
  • Die Böden wären weniger fruchtbar.
  • Schadorganismen hätten freie Bahn.
  • Gewässer wären verunreinigter.

Was für eine Welt wäre das? Auf jeden Fall eine komplett andere. Wahrscheinlich eine ohne uns und all die anderen uns bekannten Tiere. Die Erde hätte mit Sicherheit auch eine ganz andere Flora, wenn sie denn eine hätte.

Nicht immer draufhauen!
Raten Sie ihren Kunden, Nutztiere wie Bienen und Hummeln oder auch andere wie Wespen und Hornissen, zu verschonen und lieber mit entsprechenden „Leckerli“ von Tisch, Liege oder Stuhl wegzulocken.

Beim Thema Insekten müssen wir Menschen lernen, ein bisschen großzügiger und vor allem selektiver vorzugehen, denn nicht alles, was summt, brummt, kriecht, ist schädlich und muss weg. Die sogenannte Krefelder Studie, die zwischen 1989 und 2016 lief, beobachtete, dass in deutschen Schutzgebieten die Fluginsekten-Biomasse um 76 Prozent zurückging. Im Hochsommer sogar um bis zu 82 Prozent. Beunruhigende Zahlen.
Wir können es auch selbst feststellen: Fuhr man in den 70er- und 80er-Jahren 200 Kilometer über die Autobahn, musste man nach der Ankunft am Ziel die Scheibe von den vielen Insektenleichen befreien. Heutzutage hat man selbst nach 800 Kilometern eine fast saubere Scheibe.

Zoonosen durch Insekten

Wenden wir uns einem weiteren Problem zu: krankheitsübertragende Insekten. Die Erde ist gewissermaßen kleiner geworden. Wir können heutzutage an jeden noch so entlegenen Ort dieser Welt reisen und dort die landschaftlichen, kulturellen und natürlich auch biologischen Besonderheiten genießen. Die Globalisierung macht’s möglich.

Das Ganze hat jedoch einen Haken: Wir bringen nicht nur unsere sandigen Badesachen mit nach Hause, sondern auch Insekten aus fernen Ländern. Auch in den Abertausenden Warencontainern aus Übersee gibt es außer den gewünschten Waren zahlreiche surrende und fliegende oder krabbelnde blinde Passagiere. Ja, selbst mit den Winden in großen Höhen reisen zahlreiche Arten in unsere Breitengrade und erobern Europa. Durch die steigenden Temperaturen können diese invasiven Arten hierzulande überleben und sich vermehren.

Und sie bringen ihr eigenes Gepäck mit: Oft sind das gefährliche Erreger, mit denen sie in ihren Ursprungsländern bereits Krankheiten wie Malaria, FSME, Gelb-, Dengue- oder das Zikavirus-Fieber verursachen. Pro Jahr betreffen von Insekten übertragene Krankheiten ungefähr 700 Millionen Menschen. Der größte Killer unter ihnen ist winzig: Die Anopheles-Mücke überträgt Malaria via Plasmodien und bringt es laut World Health Organization (WHO) jährlich auf erschütternde 600 000 Todesfälle bei uns Menschen. Das ist gewaltig!

Welche Insekten übertragen welche Krankheiten?

Schauen wir uns einmal eine Auswahl heimischer und exotischer Störenfriede an. Zu den Insekten gehören verschiedene Ordnungen, Unterordnungen, Gattungen und Familien, etwa

  • Mücken,
  • Käfer,
  • Bremsen,
  • Flöhe,
  • Läuse,
  • Fliegen,
  • Wespen,
  • Hornissen,
  • Ameisen.
  • Zecken nicht zu den Insekten!

Die Liste liest sich vertraut. Zu den meisten davon finden sich schließlich auch hierzulande Vertreter. Aber dadurch, dass sie weltweit vorkommen und sich in ihren angestammten Habitaten speziell entwickelt haben, bringen sie auch spezielle Eigenschaften und vor allem Erreger mit.

Stechmücken

Wenden wir uns zunächst den Mücken zu. Diese Gruppe ist für uns sicherlich die mit dem größten Potenzial, uns zu nerven und für unruhige Nächte zu sorgen. Unsere heimischen Arten sind lästig, ihre Stiche jucken und sind unangenehm, aber das war es meistens auch schon. Ihre Verwandten aus Übersee sind da schon ganz andere Kaliber.

Bei den Stechmücken gibt es zwei Unterfamilien. Eine davon sind die Culicinae. Ihre Mitglieder haben sich auf der ganzen Welt außer in der Antarktis verteilt. Sie übertragen Fadenwürmer, Gelbfieber, Dengue, West-Nil-Fieber und Chikungunya – eine Krankheit mit Fieber, starken Gelenk-, Glieder- und Muskelschmerzen.

Die Gattung Aedes, die auch für die Übertragung von Erregern bekannt ist, gehört zu den Culicinae. Aedes-Arten stammen primär aus den Tropen, haben sich jedoch auf anderen Erdteilen verbreitet. Die Asiatische Tigermücke taucht auch bei uns seit geraumer Zeit immer wieder in den Nachrichten auf. Sie übertragt das Zika-, das Chikungunya- und das Dengue-Virus.

Die andere Stechmücken-Unterfamilie neben Culicinae sind die Anophelinae, zu ihr gehören mehrere Anopheles-Arten. Als Überträger von Malaria hat die Anopheles-Mücke traurige Berühmtheit erlangt.

Andere Mücken

Eine Unterform der Mücken, die Gnitzen, sind klein und hinterlassen schmerzhafte, sehr unangenehme, juckende und sogar Blasen werfende Stiche.

Kriebelmücken sind sogenannte Poolsauger: Sie erzeugen eine Wunde, darin sammelt sich Blut, das sie aufsaugen. Mit bis zu sechs Millimetern wahre Winzlinge, sind sie dennoch nicht zu unterschätzen, da sie als Überträger der Flussblindheit vorrangig in Afrika, Mittel- und Südamerika Fadenwürmer in ihre Opfer einbringen. Etwa zehn Prozent der Opfer erblinden.

Sandmücken sind in Gebieten, in denen die Durchschnittstemperatur nicht unter 10 Grad Celsius fällt, bekannt. Allerdings haben sie sich wohl an die Temperaturen in Deutschland, Belgien und Österreich gewöhnt, wo sie mittlerweile häufig auftreten. Sandmücken sind hochbeinig und mit ihren vier Millimetern Körpergröße, großen Augen und gelbbrauner Körper- und Flügelbehaarung ebenso Poolsauger. Ihr Übertragungspotenzial sind Sandmückenfieber (Phlebotomus-, Pappataci- oder Drei-Tage-Fieber), Peru-Warzen, Oroya-Fieber, Carrión-Krankheit und Leishmaniosen.

Fliegen

Und dann haben wir noch die Tsetsefliegen (Glossina). Auch sie sind stechen, zählen aber nicht zu den Mücken, sondern eben zu den Fliegen. Zum Leben brauchen sie ausschließlich tierisches und menschliches Blut. Während sie an uns saugen, verdoppeln sie ihr Gewicht, und sind mit sechs bis vierzehn Millimetern recht groß.

Hauptsächlich leben sie in feuchten Waldgebieten und Buschsavannen und auf Höhen unter 1300 Metern. Die von ihnen übertragenen Erreger sind parasitische Einzeller, sie lösen nach schmerzhaften Stichen bei Tieren die Nagana-Seuche und bei Menschen die Schlafkrankheit mit folgenden Symptomen aus:

  1. Im ersten Stadium nach drei bis zehn Tagen bildet sich an der Einstichstelle eine teigige, rötliche Schwellung. Diese verheilt nach Tagen oder ein paar Wochen.
  2. Das zweite Stadium zeigt sich manchmal erst nach Monaten, sonst nach ein paar Tagen oder Wochen, mit Lymphknotenschwellungen, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Es bilden sich fleckige, juckende Hautausschläge.
  3. Und noch mal ein paar Wochen oder Monate später, was bis zu einem Jahr dauern kann und als drittes Stadium bezeichnet wird, weitet sich die Erkrankung auf das Zentrale Nervensystem mit Schlafstörungen, Störungen der Körperkoordination, der Sprache und der Nahrungsaufnahme aus.

Aktuell tritt die Schlafkrankheit vor allem in der afrikanischen Subsahara auf. Die WHO schätzt die Zahl der Betroffenen auf 70 Millionen Menschen und auf circa 50000 Tote im Jahr.

Die uns allen bekannten Bremsen, eine in über 3500 Arten und als Familie innerhalb der Fliegen existierende Nervensäge, übertragen durch ihren Biss Milzbrand und Borreliose übertragen. Ja, sie stechen ja nicht, sondern beißen und reißen dabei Hautteile heraus.

In Deutschland gibt es circa 58 Bremsenarten, von denen laut Umweltbundesamt noch keine Übertragungen von Erregern ausgegangen sind. Bei Pferden wurden bereits häufig Erkrankungen durch die berühmte Pferdebremse nachgewiesen. Sie ist mit bis zu 25 Millimetern Länge die größte heimische Bremsenart.

Stichen und Bissen vorbeugen

Am besten gegen Mücken aller Art und überall auf der Welt helfen als Prophylaxe Fliegengitter an Türen und Fenstern und Moskitonetze überm Bett. Klar, auf perfekten und lückenlosen Sitz der Netze und Gitter sollte regelmäßig geachtet werden. Und es macht ebenso Sinn, Türen rasch zu öffnen und zu schließen, wenn man ein Haus betritt. Das ist schon mal die halbe Miete.

Jetzt sind wir aber nicht immer nur im Haus, das heißt, auch in freier Natur wollen wir uns bestmöglich gegen Angriffe der Quälgeister schützen.

Repellents

In Ihrer Apotheke haben Sie sicherlich einige Präparate im Sortiment, die in Funktion von Repellents als Spray, Lotion, Creme auf den Körper aufgebracht werden und Insekten auf Abstand halten. Die enthaltenen Wirkstoffe schädigen die kleinen Biester in den meisten Fällen nicht, sondern vertreiben sie nur. Da gibt es zum Beispiel

  • DEET (Diethyltoluamid),
  • Icaridin (auch Picaridin),
  • Citriodiol (PMD),
  • Permethrin, hauptsächlich für Textilien und für Moskitonetze,
  • Geraniol,
  • Citronellöl,
  • weitere ätherische Öle wie Eukalyptusöl, Teebaumöl, Lavendelöl,
  • DMP (Dimethylphtalat),
  • EBAAP (IR3535, Ethylbutylacetylaminopropionat),
  • 2-Undecanon (sehr stark riechendes Repellent, vertreibt auch Hunde und Katzen).

Die harten Geschütze
Insektizide dienen der Abtötung von Insekten und ihren Entwicklungsstadien. Landwirtschaft, Hygienebereich und Vorrats- sowie Materialschutz bedienen sich dieser Helfer, um gegen Insekten zu Felde zu ziehen. Sie greifen zum Beispiel das Nervensystem der Tiere an. Im Privatbereich und erst recht direkt am Menschen haben solcherlei Wirkstoffe nichts zu suchen.
Ein paar Beispiele: Alkenylester, Chlorkohlenwasserstoffe, Carbamate wie Triazamat, organische Phosphorsäureester wie Parathion und Dimethoat, Pyridylmethylamine oder Naturstoffe wie Quassin, Rotenon und Zimtöl.

Kleidung und mechanische Hilfsmittel

Um sich gut vor Stichen und Bissen zu schützen, sollte auch im Sommer darauf geachtet werden, dass möglichst wenig freie Haut für die Tiere angeboten wird:

  • Angepasste Kopfbedeckungen,
  • lange Hosen,
  • darüber gehende Socken,
  • geschlossene Schuhe,
  • lockere Kleidung, da manche Insekten auch durch Textilien stechen.

Übrigens haben sich frisch gewaschene Socken als Mücken-Repellents erwiesen. Und Duschen – am besten mit geruchsneutralem Duschgel – kann auch die Gefahr minimieren, gestochen oder gebissen zu werden. Überhaupt sollte auf Parfüm, Deos, Körpersprays und andere Duftquellen, vor allem süße Varianten, verzichtet werden.

Es gibt elektrische Fliegenklatschen, die anfangs ein wenig der Überwindung bedürfen, aber wenn man erst einmal erlebt hat, wie schnell die kleinen Bösewichte erledigt sind, weiß man die Vorzüge der Klatsche durchaus zu schätzen. Die ganz normale Fliegenklatsche ist sowieso immer angeraten, obwohl man nicht wahllos auf alle Insekten einschlagen sollte.

Duftende Helfer: Natürliche Mittel gegen Insekten

Duftkerzen mit natürlichem Citronellöl mögen dem einen oder anderen unangenehm und lästig sein, aber sie sind auch bei Insekten nicht besonders beliebt. Zahlreiche andere ätherische Öle haben auch vertreibende Wirkung – jede auf ihre Art und mit ihrer spezifischen Wirkdauer, aber einen Versuch sind sie wert: Eukalyptus, Katzenminze, Duftpelargonie, Bergamotte, Walnuss, Gewürzlorbeer, Teebaum, Tomate, Anis, Lavendel, Salbei, Zimt, Kampfer, Sandelholz und Zitronenmelisse.

Die Blätter dieser Pflanzen und Kaffeesatz können auch helfen, und zwar wenn man sie zerrieben auf einem Teller anzündet. Den beißenden Rauch mögen die Insekten nicht. Kleiner Tipp: Eine untergelegte Kohletablette hilft, Weihrauch, Minze, Kaffeesatz und andere Pflanzenreste in aromatischen und länger wirkenden Rauch zu verwandeln.

Auch Sprays mit Citriodiol, einem Zitronen-Eukalyptus-Extrakt, oder mit den natürlichen Wirkstoffen Menthoglycol oder Hydroxisopropyl wirken aufgrund ihres starken Duftes insektenvergrämend. Jeder muss ausprobieren, was ihm am besten hilft und was er gut verträgt. Dem einen hilft ein Wirkstoff, dem anderen wird nur schlecht davon.

Als nicht überzeugende Maßnahmen haben sich im Laufe der Zeit folgende Mittel erwiesen: Mückenarmbänder mit ätherischen Ölen, Mückenpiepser, Zigaretten- oder Lagerfeuerrauch, Insektenvernichter mit UV-Licht, Knoblauchausdünstungen, mit Nelken gespickte Zitronen, Mückenstecker mit Ultraschall für die Steckdose oder Smartphone-Apps mit tiefen Frequenzen.

Und wenn’s doch passiert ist?

Es gibt elektrische Stichheiler, die mit Hitze arbeiten. Diese zerstört die Proteine, die das Tier in die Wunde injiziert hat, was die Histaminausschüttung im menschlichen Körper reduziert. Die Symptome werden gelindert, der Juckreiz wird vermieden. Man kann auch einen Löffel im Wasserbad erhitzen und sich – Vorsicht! Nicht verbrennen!! – damit selbst gleichermaßen behandeln. Der Effekt ist der gleiche.

Salben und Cremes zur Linderung der Symptome verkaufen Sie in Ihrer Apotheke, beispielsweise mit Dimetindenmaleat als Antihistaminikum. Aber auch eine halbe Zwiebel oder eine halbe Zitrone, großzügig über den Einstich gerieben, kann die Beschwerden reduzieren. Auch Kühlung hilft. Problemfälle gehören immer zum Arzt, und wenn’s besonders schlimm wird, die 112 anrufen. Denn auch schwere allergische Reaktionen sind möglich.

Menschen schützen, Insekten schützen

Insekten haben ihren wichtigen Platz in der Natur, auch wenn sich das nach einem schmerzhaften Stich dem Betroffenen nicht so ganz erschließt. Bis zu einem gewissen Grad müssen wir sie einfach akzeptieren und mit ihnen leben. Je nachdem, wo auf dieser Erde man gerade ist, muss man einfach ein bisschen wachsamer sein und sich entsprechend wappnen.

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