Nahaufnahme Wespe© Backiris / iStock / Getty Images Plus
Auch wenn Wespen aus dieser Distanz wirklich bedrohlich aussehen, sind die Tierchen eigentlich nicht aggressiv. Nur wenn sie sich oder ihren Stock in Gefahr sehen, stechen sie zu.

Angriffslustig

3 TIPPS ZUM UMGANG MIT WESPEN

Haut einfach ab! Wespen können nerven und sogar Panik auslösen. Dabei ist es ganz einfach, sie vom gedeckten Tisch und Marmelade beschmierten Kindermündern abzuhalten. Ein bewährter Tipp ist Wasser. Stechen Wespen dennoch zu, hilft nur: Kühlen, kühlen, kühlen.

Seite 1/1 3 Minuten

Seite 1/1 3 Minuten

Mit Wespen Waffenstillstand schließen. Das dürfte für viele Menschen verlockend klingen. Und es kann ganz einfach sein. Wenn wir die Wespen aus ihrer Sicht nicht bedrohen, nicht erst auf Balkon und Terrasse locken oder uns ihre natürlichen Instinkte zunutze machen, gibt es ein friedliches Nebeneinander.

Fühlen sich die Insekten aber angegriffen, stechen sie zu. Diese Experten-Tipps helfen dabei, Wespen erfolgreich abzuwehren und im Fall der Fälle die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen.

Wespenangriff vorbeugen

Die effektivste Verteidigung gegen Wespen ist den kleinen Insekten gar keinen Anlass zu geben, sich bedroht zu fühlen. Dazu schenkt man ihnen am besten kaum Beachtung und versucht nicht, sie mit wilden Gesten zu vertreiben. Das bringt die an sich nicht aggressiven Tierchen nämlich erst so richtig auf Touren. Sie stechen nur, wenn sie sich in die Enge getrieben oder angegriffen fühlen, erklärt der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV).

Die Experten warnen auch davor, die Wespen wegzupusten. Denn Atemluft enthält Kohlendioxid, was die Tiere als ein Alarmsignal registrieren und sie in Angriffsstimmung versetzt. Cleverer ist es, sich im Umgang mit Wespen an diese Tipps zu halten.

Tipp 1: Nicht anlocken

Wespen sind oftmals echte Schleckermäuler, die von zuckerhaltigen Speisen geradezu magisch angezogen werden. Daher sind das die besten Experten-Tipps gegen Wespen am Tisch:

  • Süße Speisen abdecken oder erst gar nicht ins Freie stellen.
  • Auch Getränke abdecken und mit einem Strohhalm trinken.
  • Kindern direkt nach dem Essen/Trinken Mund und Hände waschen.
  • Auf bunte Kleidung, duftende Parfüms und Cremes verzichten.

Funfact: Während Wespen, die eine Aufgabe im Stock haben, Eiweiß suchen – also Insekten jagen oder Interesse an Wurst- und Grillwaren haben – wollen Rentner-Wespen vor allem Süßes.

Tipp 2: Regen vortäuschen

Wespen mögen keinen Regen und verziehen sich bei entsprechender Witterung in ihr Nest. Um sich dieses Verhalten zunutze zu machen, einfach mit einer Sprühflasche zerstäubtes Wasser in der Luft um eine Wespe verteilen. Dazu rät der LBV.

Übrigens: Kleine Pumpflaschen, die man eigentlich für Reise-Kosmetik nutzt, passen als Wespen-Abwehrspray in jede Handtasche.

Verzichten muss man laut LBV auf Eissprays und ähnliche Mittel, die die Insekten töten. Wespen sind durch das Bundesnaturschutzgesetz geschützt.

Tipp 3: Die Fliege machen

Das Wasser bringt nichts? Die Wespe bleibt hartnäckig? Dann sollte man lieber selbst die Fliege machen. Auch sollte man nicht in unmittelbarer Nähe zu einem Nest die Hauptflugrichtung der Tiere versperren, rät der LBV.

Kommt es doch einmal zum Stich, gilt es schnell den unmittelbaren Ort zu verlassen, rät der Naturschutzbund Deutschland (Nabu). Denn bei einem Stich werde bei Wespen ein Alarmpheromon freigesetzt, welches weitere Stiche provozieren kann.

Wespenstich richtig versorgen

Bei all der Vorsicht und Zurückhaltung kann es trotzdem passieren, dass eine Wespe einmal zusticht. Auch in diesem Fall heißt es: Ruhe bewahren.

Erste Hilfe bei Wespenstichen
Die Stelle sofort kühlen lautet die oberste Devise bei einem Wespenstich. Zum Beispiel, indem man die Stelle unter kaltes Wasser hält oder Eiswürfel – in ein Geschirrhandtuch eingewickelt – auf Einstichstelle legt. Laut der Stiftung Gesundheitswissen hilft das dabei, die Ausbreitung des Gifts zu verlangsamen.

Nach einem Stich zum Arzt – oder gar die 112 wählen?

Ein Insektenstich ist ein Fall für die medizinischen Profis, wenn die Wespe im Mund oder am Hals zugestochen hat. Das kann dazu führen, dass Schleimhäute oder Zunge so stark anschwellen, dass Atemnot droht.

Die Stiftung Gesundheitswissen rät in solchen Fällen: sofort den Notruf wählen. Bis die Profis eintreffen, sollte man Eis oder Eiswürfel lutschen. Das kann die Schwellung aufhalten.

Schnelles Handeln ist auch gefragt, wenn eine sogenannte Anaphylaxie auftritt. Das ist eine akute allergische Reaktion, die sich zum Beispiel durch Atemnot, Schwindel, Herzrasen, Übelkeit oder Bewusstlosigkeit ausdrückt. Auftreten kann sie laut Allergieinformationsdienst binnen Minuten nach dem Stich, also dem Kontakt mit dem Allergen. Wer bei sich oder anderen diese Beschwerden nach einem Stich bemerkt, sollte ebenfalls den Notruf wählen.

Quelle: dpa

×