Mutter und Sohn sitzen auf der Couch und Sohn bekommt einen Corona-Test gemacht© dragana991 / iStock / Getty Images Plus
Neue Studienergebnisse zeigen, dass sich Kinder genauso häufig mit dem Corona-Virus anstecken wie Erwachsene. Allerdings haben sie seltener Symptome.

Infektionsgeschehen

KINDER GENAUSO GEFÄHRDET WIE ERWACHSENE

Zu Beginn der Corona-Pandemie hieß es des Öfteren, dass Kinder sich weniger mit SARS-CoV-2 anstecken als Erwachsene. Eine Studie widerlegt nun diese Annahme. Kinder können sich genauso häufig anstecken wie Erwachsene, erkranken aber seltener. 

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Ein Forscherteam des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) hat für seine Untersuchung über einen Zeitraum von fast einem Jahr, zwischen September 2020 und August 2021, die Nasenabstriche von 310 Familien untersucht. Während des Untersuchungszeitraums wurde das Infektionsgeschehen weitestgehend vom Wildtyp von SARS-CoV-2 und der Alpha-Variante bestimmt 

Alle Familienmitglieder der 310 Probanden-Familien aus dem US-Staat Utah und der Großstadt New York hatten die Aufgabe, einmal in der Woche einen tiefen Naseabstrich zu machen und diesen zur PCR-Diagnostik zu schicken. Wurden Teilnehmer positiv getestet, wurde die Anzahl der Abstriche erhöht. 
 

Die C-HEaRT-Studie

Als mit der Untersuchung begonnen wurde, gab es zunächst keine Infektionen. Während des Untersuchungszeitraums traten dann letztlich doch Infektionen auf. CDC-Mitarbeiterin Fatimah Dawood berichtet von 94 Infektionen mit SARS-CoV-2 innerhalb der 1236 Probanden. In New York lag die Häufigkeit mit 7,7 gegen 3,8 in Utah pro 1000 Personenwochen wesentlich höher und das, obwohl die Haushaltsgröße gleich war. Bei der Wohnsituation gab es jedoch einen großen Unterschied. Während in New York rund 95 Prozent in Apartmentgebäuden wohnten, lebten 96 Prozent der Menschen aus Utah in einem eigenen Haus. 

Die Ergebnisse der Studie zeigen deutlich, dass die Infektionsrate in allen Altersgruppen vergleichbar war. Auf 1000 Personen und Wochen kamen im Alter von null bis vier Jahren 6,3 Infektionen. Im Alter von fünf bis elf Jahren waren es 4,4, im Alter von 12 bis 17 Jahren 6,0 und bei Erwachsenen 5,1 auf 1000 Personenwochen. Demnach infizieren sich Kinder genauso oft mit dem Virus wie Erwachsene. Eine bevorzugte Altersgruppe kennt das Virus demnach nicht. Auch die Dauer der Infektion scheint in allen untersuchten Gruppen annähernd gleich zu sein. Der Nachweis auf eine SARS-CoV-2-Infektion konnte in den Abstrichen 14 Tage nachgewiesen werden.
 

Seltener Symptome bei Kindern

Auch wenn die Häufigkeit der Ansteckung mit dem Virus bei Kindern und Erwachsenen in etwa gleich ist, gibt es bei den Folgen enorme Unterschiede. In der Altersgruppe der unter Fünfjährigen blieben 52 Prozent ohne Symptome. Bei den Fünf- bis Elfjährigen blieb die Erkrankung bei 50 Prozent ohne erkennbare Krankheitszeichen, bei den Jugendlichen waren es 45 Prozent. Wirft man einen Blick auf die Erwachsenen, so verlief die Erkrankung lediglich bei zwölf Prozent asymptomatisch. Die Symptome waren aber in der Regel mild. 15 Infizierte waren auf ärztliche Hilfe angewiesen und zwei Probanden mussten im Krankenhaus behandelt werden. 

Die Leiter der Studie warfen auch einen Blick auf das Infektionsrisiko innerhalb der Familie. Bei rund der Hälfte (52 Prozent) der Familienmitglieder kam es zu weiteren Infektionen, wobei auch hier New York mit 80 Prozent deutlich vor Utah mit 40 Prozent lag. Die Wohnungsgröße in New York dürfte hierbei eine Rolle spielen, wurde aber von Dawood nicht thematisiert. 

Quelle: Ärzteblatt
 

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