Prophylaxe
VITAMIN D REDUZIERT KREBS-STERBLICHKEIT
Seite 1/1 3 Minuten
Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema:
Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
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Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
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Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
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Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
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Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
Fortbildungen
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Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
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Seite 1/1 3 Minuten
Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
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Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema:
Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
Prophylaxe
VITAMIN D REDUZIERT KREBS-STERBLICHKEIT
Seite 1/1 3 Minuten
Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
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Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
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Prophylaxe
VITAMIN D REDUZIERT KREBS-STERBLICHKEIT
Seite 1/1 3 Minuten
Drei große, bereits publizierte Metaanalysen bestätigen den Mythos um das fettlösliche Vitamin – zumindest zum Teil. Denn in allen drei Arbeiten sind sich die Autoren einig: Vitamin-D-Supplemente können das Risiko an Krebs zu sterben senken, wohingegen sie einem schützenden Effekt widersprechen. Dennoch können Vitamin-D-Gaben zur Vorbeugung sinnvoll sein.
Zur Erinnerung: Eine Metaanalyse beinhaltet keine eigens konzipierte Studie mit Probanden und einem überwachten klinischen Verlauf. Sondern sie fasst die Daten mehrerer Studien zusammen und wertet sie unter dem Gesichtspunkt ihrer eigenen These aus. So berücksichtigte die Gruppe um Dr. NaNa Keum von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston gleich zehn bis einschließlich November 2018 veröffentlichte Studien zur Krebsinzidenz mit insgesamt 6537 Fällen. Alle waren randomisiert und kontrolliert, jede zweite Arbeit untersuchte dabei auch die Krebssterblichkeit.
Supplementation auch vorbeugend sinnvoll
Am Risiko an Krebs zu erkranken konnte die Vitamin-D-Gabe nichts ändern. Auch hohe Dosen in Form von wöchentlichen beziehungsweise jährlichen Bolusgaben beeinflussten die Inzidenz nicht. Doch die Gesamtmortalität konnte signifikant gesenkt werden, jedoch nur bei einer täglichen Gabe – und zwar um insgesamt dreizehn Prozent. Den Effekt beobachteten die Forscher*innen allerdings erst nach bei einem Nachbeobachtungszeitraum von mindestens fünf Jahren.
● Vitamin D kann das Risiko, an Krebs zu erkranken, nicht senken.
● Es kann die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu sterben, jedoch um dreizehn Prozent senken.
● Wichtig ist, dass man das Vitamin täglich einnimmt – wöchentliche Dosen oder Kuren reichen nicht aus.
● Der Effekt stellt sich erst nach einem längeren Zeitraum der Einnahme ein.
Den Grund hierfür sieht das Team in der langen Latenzzeit. Die Schutzwirkung sei besonders bei den Betroffenen ausgeprägt gewesen, die bereits vor Diagnosestellung Vitamin D eingenommen hätten. Wenn erst nach der Diagnose mit der Einnahme begonnen werde, sei dies möglicherweise zu spät. Nach den Überlegungen des Teams könnten immunmodulatorische Effekte und eine Senkung der Neigung des Tumors zur Metastasierung zur Senkung der Gesamtmortalität beitragen.
Forscher*innen sind sich einig: gleiches Risiko, geringere Sterblichkeit
Auch die Autor*innen der zweiten Metaanalyse um Dr. Tarek Haykal vom Hurley Medical Center in Flint (Michigan) kommen zu dem Fazit, dass eine Supplementation von Vitamin D zur Prävention im Zusammenhang mit Krebs sinnvoll sein könne, obwohl sie keinen Zusammenhang mit der Krebsinzidenz nachweisen konnten. Dafür spricht die signifikante Reduktion der Sterblichkeit um dreizehn Prozent, falls ein Mensch unter der Einnahme des Vitamins an Krebs erkranke.
Zu den ermittelten 13 Prozent kam auch die dritte Metaanalyse von Dr. Xinran Zhang vom China-Japan Friendship Hospital in Peking. Ebenso zu den Aussagen zu Inzidenz und Sterblichkeit.
Angereicherte Lebensmittel statt Kapseln
In Kanada, Schweden, Finnland oder Australien sind sie bereits erhältlich: mit Vitamin-D angereicherte Lebensmittel, darunter Milch, Joghurt, Frühstücksflocken oder Orangensaft. Möglichen machen dies staatliche Programme, unter deren Kontrolle die „Lebensmittel mit Extra“ verkauft werden.
Forscher*innen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) gingen auch bei uns der Frage nach, inwieweit eine derartige Anreicherung im Vergleich zur Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sei. Laut einer Modellrechnung können durch die Einnahme dieser Lebensmittel ähnliche Blutspiegel von 25-Hydroxy-Vitamin-D (beziehungsweise Erhöhungen der Werte) erreicht werden wie durch die tägliche Einnahme von 400 I.E. Vitamin D.
Hier erfahren Sie mehr zum Thema:
Krebsvorsorge ist billiger als -therapie
Neben praktischen Vorteilen stelle dies nach Aussage der Forscher*innen auch eine Möglichkeit der Kosteneinsparung dar: Angereicherte Lebensmittel zu stellen sei 95 Prozent günstiger als die Bevölkerung ab 50 Jahren mit Vitamin-D-Präparaten zu versorgen. Dr. Tobias Niedermaier vom DKFZ sagt: „Im Vergleich zu den eingesparten Krebsbehandlungskosten wären die Kosten vernachlässigbar gering. Und wir würden weitaus größere Kreise erreichen, etwa Menschen mit einem geringeren Gesundheitsbewusstsein, die häufig besonders niedrige Vitamin-D-Spiegel haben.“ Weitere Studien sollen das Potenzial der Lebensmittel überprüfen, fordern die Forscher*innen.
Quelle: Pharmazeutische Zeitung
Frage des Monats