Im Vordergrund eine Dialysemaschine, im Hintergrund unscharf ein Patient© saengsuriya13 / iStock / Getty Images Plus
Geht die Nierenleistung immer weiter zurück, muss die Dialyse aushelfen.

Volkskrankheiten

HOHE DUNKELZIFFER BEI CHRONISCHER NIERENINSUFFIZIENZ

Expert*innen gehen längst davon aus, dass chronische Niereninsuffizienz zu den Volkskrankheiten zählt. Schätzungen zufolge könnte die Dunkelziffer doppelt so hoch liegen wie die diagnostizierten Fälle – das entspräche etwa zehn Prozent der deutschen Bevölkerung.

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Diabetes mellitus, Bluthochdruck und jetzt auch chronische Niereninsuffizienz? Glaubt man den Einschätzungen, dürften in Deutschland mindestens acht Millionen Menschen an einer chronischen Niereninsuffizienz leiden. Wobei jede*r Zweite davon gar nichts weiß. Der Grund hierfür: Unkenntnis über die Risikofaktoren und das Krankheitsbild.

Denn treten Flankenschmerz, Blut in Urin, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust auf, ist es meist schon zu spät. Eine Verschlechterung der Nierenfunktion verläuft lange Zeit unbemerkt, in einem fortgeschrittenen Stadium haben Betroffene bereits ein um 57 Prozent erhöhtes Risiko, an einem Herz-Kreislauf-Ereignis wie Schlaganfall oder Herzinfarkt zu versterben.

Lebensstil beeinflusst Nierengesundheit

Die Nieren sind das Reinigungsorgan schlechthin. Daher überrascht es nicht, dass die Nierengesundheit eng mit unserem Allgemeinzustand zusammenhängt. Neben Übergewicht, Diabetes mellitus, Entzündungen der Nierenkörperchen oder Bluthochdruck, nehmen auch das Alter oder die Zahl der regelmäßig eingenommen Medikamente Einfluss auf die Nierengesundheit. Allein diese Auswahl der Risikofaktoren repräsentiert die Zahl der möglichen, aber nicht diagnostizierten Betroffenen.

So ergab eine repräsentative FORSA-Umfrage, dass unter den Befragten

  • insgesamt knapp jede*r Zweite regelmäßig Medikamente einnehme (bei den über 60-Jährigen sogar knapp 80 Prozent),
  • 37 Prozent übergewichtig sind (41 Prozent in der Ü-60-Altersklasse),
  • jede*r Dritte an Bluthochdruck leidet (Ü 60 sind es doppelt so viele) und
  • sieben Prozent an einem Diabetes mellitus erkrankt ist (Ü 60: 15 Prozent).

Initiative möchte Früherkennung und Prävention stärken

Gemeinsam mit dem Bundesverband Niere e.V. möchte der Pharmakonzern AstraZeneca Deutschland mit der Initiative „Damit es niemandem an die Nieren geht“ über die Risiken dieser „neuen“ Volkskrankheit aufklären und die Früherkennung stärken. „Unter den Volkskrankheiten führt die chronische Niereninsuffizienz ein Schattendasein. Es ist dringend Zeit die Früherkennung und Prävention zu stärken“, sagt Dr. Michael Seewald, Medizinischer Direktor von AstraZeneca Deutschland. „Dabei ist sie für die Betroffenen eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung – und für das Gesundheitssystem eine erhebliche Belastung. Nur wer sein Risiko kennt, kann gezielt gegensteuern.“

Tatsächlich gilt die chronische Niereninsuffizienz als die teuerste chronische Erkrankung weltweit. Mit rund 12,4 Millionen Euro soll sie alleine in Deutschland zu Buche schlagen.

Mit Hilfe eines Nierenchecks, bei dem der GFR-Wert und der Albumin/Kreatinin-Quotient bestimmt werden, könnte die Filterleistung und der Zustand der Niere schnell bestimmt werden. „Würde man diese Untersuchung zum Beispiel in Vorsorgeuntersuchungen wie den Check-up 35 aufnehmen, könnte man hier in Sachen Nierengesundheit viel erreichen und viele schwere Verläufe vermeiden“, sagt Dr. Michael Seewald.

Quelle: Pharma Fakten

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