Aeltere Frau im Schwimmbad am Beckenrand, Schwimmbrille auf dem Kopf und laechelt© Halfpoint / iStock / Getty Images Plus
Ältere Menschen, die im Alter eine gewisse geistige Fitness vor allem ihrer Widerstandsfähigkeit gegen altersbedingte Veränderungen des Gehirns zeigen, werde gerne als "Super Ager" bezeichnet.

Super-Ager

FIT WIE EIN TURNSCHUH MIT ÜBER 80?

Als „Super-Ager“ werden Menschen bezeichnet, die mit über 80 noch über die Gedächtnisleistung von 30 Jahre jüngeren verfügen. Doch was macht sie so fit? Die Uniklinik Jena ging dem Phänomen auf den Grund.

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Eine deutlich bessere körperliche und auch seelische Verfassung – das sind Eigenschaften, die den Super-Agern zugeschrieben werden. Die Uniklinik Jena sagt: Sie verdanken ihre geistige Fitness vor allem ihrer Widerstandsfähigkeit gegen altersbedingte Veränderungen des Gehirns. Kompensations- und Bewältigungsstrategien von Alterserscheinungen spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle.

Vor mehr als zehn Jahren startete diese Studie in Spanien, an der weit über 1000 Menschen jenseits der 70 ohne neurologische oder schwere psychiatrische Störungen teilnahmen. Die Senioren wurden dazu einmal im Jahr zu Tests und Untersuchungen gebeten, darunter auch zu einem MRT-Scan des Gehirns. Ziel der Studie ist es, frühe Anzeichen für kognitive Beeinträchtigungen und beginnende Demenz zu identifizieren.
 

64 Super-Ager traten an gegen 55 Normalos

Dabei interessierte man sich besonders für die Super-Ager: Warum altern sie anders als die Mehrheit der Bevölkerung? Dazu filterte man diese Gruppe aus der Kohorte heraus, 64 waren es an der Zahl, und stellten ihnen 55 ältere Erwachsene mit alterstypischer Gedächtnisfunktion gegenüber. Bei beiden Gruppen verglichen die Forscher über mehrere Jahre Hirnstrukturscans, Testergebnisse und Laborwerte.

Das Ergebnis: Super-Ager haben mehr graue Substanz in ihrem Gehirn als typisch alternde Erwachsene. Auch nahm diese in den Schlüsselbereichen des Gehirns im Laufe von fünf Jahren insgesamt langsamer ab als bei der Vergleichsgruppe. Die Konzentration von Demenz-Biomarkern im Blut war hingegen in beiden Gruppen ähnlich. „Wir schließen daraus, dass es nicht einfach bessere Bewältigungsmechanismen sind, die Super-Ager vor altersbedingtem Gedächtnisverlust bewahren, sondern dass sie widerstandsfähiger gegen altersbedingte Veränderungen der Hirnstruktur sind“, erklärt Prof. Christian Gaser vom Uniklinikum Jena. „Die genauen Gründe sind jedoch unklar.“
 

Ist es einfach das Glück der Gene?

Als eine KI alle Daten durchrechnete, zeigte sich (wenig überraschend), dass Super-Ager über eine bessere geistige Gesundheit und mehr Mobilität als andere ihrer Altersgruppe verfügen. Das Studienmodell war aber nur in zwei Dritteln der Fälle in der Lage, die Super-Ager von typischen älteren Erwachsenen zu unterscheiden. Das deute darauf hin, dass das vorteilhafte Altern womöglich auch durch genetische Faktoren beeinflusst werde, mutmaßte Gaser.

Es sei nicht klar, ob alle Menschen das Potenzial haben, Super-Ager zu werden. Jedoch: lebenslanges Lernen, soziale Aktivitäten, ein aktiver Lebensstil und die Aufrechterhaltung der Unabhängigkeit im täglichen Leben könnten dazu beitragen, in dieser Liga zu spielen. „Ein aktiver Lebensstil in der Lebensmitte und Aktivitäten wie das Spielen eines Instrumentes sowie die Aufrechterhaltung der Beweglichkeit sowie die Kontrolle des Bluthochdrucks und des Blutzuckerspiegels könnten dazu beitragen, ein gesundes Gedächtnis im Alter zu erhalten“, erklärt Gaser.

Quelle: Neurologen und Psychiater im Netz

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