Bier und Bratwürstchen© pavlofox/ iStock / Getty Images Plus
Nur Bier und fettes Essen: Menschen mit Fettleber werden oft stigmatisiert.

Stigma

FETTLEBER: AUS NASH WIRD MASH

Rund ein Drittel der Erwachsenen und jedes dritte übergewichtige Kind hat heutzutage eine Fettleber. Nun hat man neue Namen für alle Spielarten der Steatosis hepatis beschlossen. Das Ziel: eine Stigmatisierung der Erkrankten zu vermeiden und Diagnosen zu präzisieren.

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Mindestens die Hälfte der Leber besteht aus Fett: Das ist die Definition einer Fettleber, auch Steatosis hepatis genannt. Mediziner verwenden für diesen Status die Begriffe alkoholische oder nicht-alkoholische Fettleber. Die Abkürzungen dafür kommen von ihren englischen Bezeichnungen. So heißt letztere NAFLD, nach Nonalcoholic Fatty Liver Disease.

Damit soll jetzt Schluss sein. Wie die Deutsche Leberhilfe und -stiftung sowie die Gastro-Liga kürzlich mitteilten, haben internationale Fachgesellschaften bei einem Kongress der European Association for the Study of Liver neue Bezeichnungen beschlossen. „Mit den im Juni 2023 veröffentlichten neuen Fachbegriffen werden Bezeichnungen wie beispielsweise nicht alkoholische Fettlebererkrankung, die als stigmatisierend empfunden werden könnten, durch eine neue Terminologie ersetzt. Darüber hinaus ermöglichen die neuen Fachbegriffe exaktere Diagnosen, die zudem treffsicherer benannt werden können“, erklärt Professor Peter Galle von der Universitätsmedizin Mainz.

Aus nicht-alkoholischer Fettleber wird MASLD

Alle Fettlebererkrankungen sollen künftig als Steatotic Liver Disease (SLD) bezeichnet werden, unabhängig von ihrer Ursache. Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung (NAFLD) werde nun mit der Abkürzung MASLD belegt (Metabolic Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease). Sie belege damit die enge Vernetzung hepatischer und metabolischer Faktoren der Erkrankung.

Die Diagnose-Kritierien für eine MASLD sind damit festgelegt: eine Fettleber in Kombination mit mindestens einem der fünf kardiometabolischen Risikofaktoren, nämlich

  • Diabetes,
  • Übergewicht,
  • Bluthochdruck,
  • erhöhte Triglyceride und
  • zu hohes LDL-Cholesterin.

Aus NASH wird MASH

Die Fettleberentzündung, die sich aus einer Fettleber entwickeln kann, hatte bisher das Kürzel NASH (siehe Kasten). Zukünftig wird sie definiert durch den Namen Metabolic dysfunction-associated steatohepatitis (MASH).

Alt
 
Neu
 
Fettleber
 
Steatotic Liver Disease, SLD
 
Nicht-alkoholische Fettleber, nonalcoholic Fatty Liver Disease, NAFLD
 
Dysfunction-associated Steatotic Liver Disease, MASLD
 
Fettleberentzündung, nicht-alkoholische Steatohepatitis, NASH
 
Metabolic dysfunction-associated steatohepatitis, MASH
 

Übrigens: die neuen deutschen Begriffe analog zu den englischen sind aktuell noch nicht festgelegt.

Quellen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/das-sind-die-neuen-bezeichnungen-141438/ 
https://www.deutsche-leberstiftung.de/presse/pressemappe/lebererkrankungen/fettleber/ 

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