Omikronvariante
ROBUSTE IMMUNITÄT NACH DURCHBRUCHINFEKTION
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Die Infektionszahlen sind so hoch wie nie. Zwar schützt eine Impfung zuverlässig vor einem schweren Verlauf, doch Durchbruchinfektionen sind spätestens seit der Omikronvariante keine Seltenheit mehr. Doch neben dem schützenden Effekt vor Intensivstation und Beatmung scheint die vollständige Impfung auch zu einem Langzeitschutz beizutragen.
Forschende fanden in einer Studie heraus, dass Menschen, die sich zwei- beziehungsweise dreimal mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer impfen ließen, über B-Gedächtniszellen verfügen, die Antikörper gegen verschiedene Corona-Varianten bilden können. Die Studie wurde vom Biontech-Unternehmen selbst beauftragt und durchgeführt.
Antikörpervergleich
Die Antikörperbildung gegen die hochansteckende Omikronvariante nach einer Impfung wurde bereits vielfach diskutiert. Ein Team um Jasmin Quandt und Alexander Muik aus der Forschungsabteilung von Biontech wollte es nun ganz genau wissen und verglich die Serumproben vier verschiedener Gruppen – das sind die Ergebnisse:
- Zweifach Geimpfte verfügen kaum über Antikörper gegen Omikron,
- dreifach Geimpfte besitzen Antikörper gegen Omikron, aber im Vergleich zu anderen Virusvarianten weniger,
- zweifach sowie dreifach Geimpfte mit durchlebtem Omikron-Durchbruch zeigten eine robuste Antikörperantwort auf alle besorgniserregenden Virusvarianten – „Dreifachler“ sogar einen Hauch besser,
- die Hälfte aller Serumproben der Gruppe „geimpft und genesen“ beinhaltete sogar Antikörper gegen SARS-CoV-1.
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Breite Immunantwort dank B-Gedächtniszellen
Weitere Serumscans beschäftigten sich mit der B-Zell-Antwort, die durch eine Impfung ausgelöst wird. B-Gedächtniszellen und ihre Erforschung rückten durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Impfstoffinnovationen immer mehr in den Vordergrund – sogar der Laie kann mittlerweile etwas mit den Immunzellen anfangen. So werden sie immer dann aufgeführt, wenn es um die sogenannte Langzeitimmunität geht. Wenn also erste Antikörper-Titer nach einer Impfung wieder fallen, stehen diese Immunzellen bereit, um bei einer Infektion passende neue Antikörper zu bilden. Laut dem Forschungsteam erhöhte sich die Zahl genau dieser Gedächtniszahlen nach einem Omikron-Durchbruch noch einmal deutlich. Zwar vor allem gegen die anderen Virusvarianten, aber auch mit Merkmalen, die sich sowohl gegen frühere Virusvarianten – inklusive Wuhan-Wildtyp – als auch gegen die Omikronvariante richten. Exklusive Omikron-B-Zellen fanden die Forschenden jedoch nicht. Das zeigt zwar, dass eine aufgebaute Immunität gegen den Wildtyp die Bildung von Abwehrzellen gegen Omikron nicht verhindert. Jedoch findet eine Prägung statt, denn ausschließlich gegen Omikron gerichtete B-Zellen fanden sich nicht.
Das sind zwar gute Nachrichten, doch gibt die Studie keine Auskunft darüber, wie klinisch ausgeprägt ein solcher Omikron-Durchbruch verlaufen sein muss, um diese Immunantwort zu erzielen. Die niedrige Proband*innenanzahl lässt ebenfalls noch keine valide Aussage zu. Und vor allem sollte sie nicht als Argument dienen, sich „vorsorglich“ mit der vergleichsweise mild verlaufenden Omikronvariante zu infizieren. Abgesehen davon, dass das bei keiner Erkrankung eine gute Idee ist, fehlt für solche Experimente auch nach zwei Jahren Pandemie noch jede Menge Wissen zu SARS-CoV-2.
Quelle: mdr