Nachweismethode
FINGERABDRUCK ÜBERFÜHRT DEN KREBS
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Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen; sie macht 30 Prozent der Krebsfälle aus. Weltweit sind jährlich 2,3 Millionen Frauen betroffen – und 600 000 sterben daran.
Die Überlebensraten sind heute viel höher als früher und das liegt zum Teil an der frühzeitigen Erkennung: Mammografien und Biopsien können den Krebs sichtbar machen, setzen Betroffene aber einer Strahlenbelastung aus und können außerdem Beschwerden hervorrufen.
Charakteristische Proteine und Peptide im Fingerschweiß
Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Großbritannien ist gelungen, was ein wenig futuristisch klingt: Ein Team rund um die international anerkannte Forscherin Simona Francese – sie ist Professorin für forensische und bioanalytische Massenspektrometrie und arbeitet eng mit der Polizei zusammen – kam auf die Idee, den Schweiß im Fingerabdruck von 15 Frauen zu untersuchen, von denen fünf gutartige Knoten, fünf Brustkrebs im Frühstadium und fünf metastasierenden Brustkrebs hatten.
Der Fingerabdruck konnte die Diagnosen mit 98-prozentiger Wahrscheinlichkeit bestätigen. Durch die hohe Trefferquote fühlt die Wissenschaftlerin sich bestätigt. „Bei der Suche nach Molekülen, die uns das Geschlecht einer Person verraten, sind wir auf einige andere Moleküle gestoßen.“ Diese enthielten kleine Proteine und Peptide, die auch als potenzielle Biomarker für Brustkrebs infrage kommen.
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Krebserkennungsmethode ausbauen
Die neue Technik sei zwar noch im Frühstadium ihrer Entwicklung, jedoch seien die Ergebnisse sehr vielversprechend. Jetzt wird mit Feuereifer weitergeforscht, denn je früher eine Krebsart erkannt wird, desto größer ist die Heilungschance.
Der Fingerabdrucktest würde eine schmerzlose, schnelle und strahlenlose Alternative zur klassischen Mammografie und Biopsie darstellen, die Patientinnen sogar zu Hause durchführen könnten. Ersetzen will man die klassische Mammografie aber nicht – sondern die Anzahl der Frauen, die sich ihr unnötigerweise unterziehen müssen, reduzieren. Und Patientinnen zu einer Untersuchung bewegen, die vor einer Mammografie oder Biopsie zurückscheuen.
Auch andere Krebsarten im Nachweisraster
Das Team möchte außerdem untersuchen, ob die gleiche Fingerabdruck-Methode auch noch bei anderen Krebsarten angewendet werden könnte.
Quelle: Frankfurter Rundschau