Verschiedene kleine Holzfiguren stehen in einem Lavendelfeld© Miniatur Wunderland Hamburg
Das Miniatur Wunderland mit seinen mittlerweile vier Welten lockt jährlich über eine Millionen Besucher aus der ganzen Welt an.

Modelleisenbahn

EIN BESUCH IM MINIATUR WUNDERLAND

Was mit einem Kindheitsraum begann, ist heute eine der beliebtesten Attraktionen Hamburgs. Seit über 20 Jahre begeistert das Miniatur Wunderland mit detailgetreuen Landschaftsnachbildungen und aufwendiger Technik.

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Alles begann mit einer verrückten Idee, die der Hamburger Club-Betreiber Frederik Braun bei einem Spaziergang durch die Gassen von Zürich hatte. Ein Modelleisenbahngeschäft weckte seinen vergessen geglaubten Kindheitstraum: die größte Modelleisenbahn der Welt zu bauen.

Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Gerrit, einem weiteren Geschäftspartner und einem kleinen Team, das sie durch ein offenes Casting zusammengestellt hatten, wurde der Plan kurz darauf umgesetzt. Nur knapp ein Jahr später, im August 2001, eröffnete das Miniatur Wunderland in der Hamburger Speicherstadt mit seinen ersten drei Welten.

Elphi – klein neben groß

Nur wenige hundert Meter von der Hamburger Elbphilharmonie entfernt befindet sich der Eingang zum Miniatur Wunderland. Drei Etagen oder 76 Stufen später stehe ich nun wieder vor der Elbphilharmonie – aber diesmal im Maßstab 1:87. Ich drücke einen kleinen Knopf mit der Aufschrift “Elbphilharmonie” und das Gebäude öffnet sich in der Mitte. Ein Mini-Orchester fängt an zu spielen, der Dirigent wackelt mit seinen Armen und hunderte begeisterte kleine Zuschauer-Figuren beobachten ihn. Neben der Elbphilharmonie und der Speicherstadt entdecke ich viele weitere Highlights Hamburgs, wie die Landungsbrücken, den Containerhafen oder Hagenbecks Tierpark. Rund ein Viertel der insgesamt 50 000 Einwohner von Mini-Hamburg hat sich im Volksparkstadion versammelt, wo der HSV das Lokalderby gegen St. Pauli spielt.

Von Hamburg aus führt ein Transatlantik-Tunnel direkt in den “Nachbarstaat” Amerika. Dort bestaune ich die blinkenden Lichter von Las Vegas, die tiefen Schluchten des Grand Canyon und ein abgestürztes Ufo auf der Area 51. Auch Skandinavien ist nur wenige Meter entfernt und beeindruckt unter anderem durch Schneelandschaften und eine Ebbe-Flut-Simulation mit echtem Wasser. Schaut man genau hin, entdeckt man immer wieder kleine lustige Details, wie beispielsweise einen Troll, der sich in einer norwegischen Höhle versteckt, ein Pferd, das auf dem Rücken eines Mannes sitzt oder einen skifahrenden Pinguin.

„Das Miniatur Wunderland ist ein Must-See für alle Eisenbahnfreunde.“

16 Kilometer Gleise – 1231 Züge

Seit seiner Eröffnung ist das Miniaturwunderland stetig gewachsen. Was mit drei Welten, dem fiktiven deutschen Ort Knuffingen, Österreich und Mitteldeutschland (alles zwischen Hamburg und Bayern), begann, hat sich zu zwölf Abschnitten vergrößert. Neben den drei Ursprungswelten sowie Hamburg, den USA und Skandinavien gibt es im vierten Stock noch die Schweiz und den Knuffinger Flughafen, wo jeden Tag 250 Flugzeuge abheben und landen.

Ein Stockwerk darunter können Besucher Rio de Janeiro, Patagonien und Italien – inklusive eines Ausbruchs des Vesuvs – bestaunen. Im April wurden außerdem die Provence und Monaco mit einer Formel-1-Strecke feierlich von Fürst Albert II. und Fürstin Charlène von Monaco eröffnet. Insgesamt ist die kleine Welt also ganz schön groß. Mit über 16 Kilometern Gleislänge und 1231 Zügen ist sie inzwischen auch offiziell die größte Modelleisenbahn der Welt – und der Traum von Frederik Braun ist in Erfüllung gegangen.

Jährlich lockt das Miniatur Wunderland über eine Millionen Besucher aus der ganzen Welt an. Sogar aus dem Vatikan und dem pazifischen Inselstaat Vanuatu, wie man auf einer Tafel am Eingang sehen kann. Wer das Miniatur Wunderland auch mal besuchen möchte, kann sich für einen Preis zwischen 14 und 20 Euro ein Ticket auf der Website kaufen. Aber Achtung: Am besten ein paar Wochen im Voraus buchen, da die Tickets schnell vergriffen sind.

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