HERBST VOM BLECH – DAS REZEPT VOM BACKHERZ FÜR EINEN PFLAUMENKUCHEN

Liebe*r PTA,

im Spätsommer und Herbst ist die beste Zeit für frischen Pflaumenkuchen. Vielleicht kennen Sie den herrlich saftig-süßen Kuchen ja noch aus Kindertagen, zum Beispiel, wenn die Oma ihn gebacken hat. Ich habe an Pflaumenkuchen auch wunderbare Kindheitserinnerungen.

Meine Oma hat ihn mit Hefe gebacken. Da kam der Hefeteig zum Gehen auf einen Kamin. Denn je nach Witterung wurde der dann schon angemacht. Wenn der Hefeteig aufging und seinen Duft im Raum verströmte, war meine Vorfreude auf den Kuchen groß. Meine Mutter war da pragmatischer und hat den Pflaumenkuchen mit Quark-Öl-Teig gebacken. Das geht schneller, ist weniger aufwendig und schmeckt auch himmlisch gut.

Und ich? Ich backe beides, also mit Hefe oder Quark-Öl-Teig. Für mein aktuelles Pflaumenkuchen-Rezept habe ich ein Blech mit Quark-Öl-Teig gebacken. Das ist schneller gemacht und auch für Neulinge in der Backstube zu schaffen.

Duftender Pflaumenkuchen ist so unglaublich lecker und etwas für große und kleine Schleckermäulchen. Falls der Belag zu säuerlich ist, noch etwas Zucker, gern auch mit Zimt gemischt, auf den Kuchen streuen. Wer es kalorienfreundlicher möchte, wählt Süßstoff in Streuform.

Vor ein paar Tagen war ich mit meinem Hund auf dem Feld unterwegs und ein Nachbar pflückte Äpfel und Birnen, die wild am Wegesrand auf den Bäumen wuchsen. Wir unterhielten uns einige Zeit und plötzlich kamen wir auf das Thema Pflaumen und Pflaumenkuchen-Backen. Da sagte er mir, dass er in der Saison mindestens 30 – ja, 30! – Pflaumenkuchen backt. Am liebsten aus Quark-Öl-Teig. Wow, dachte ich, das hätte ich dem Herrn gar nicht zugetraut.

Quark-Öl-Teig ist kein Hexenwerk und wirklich einfach und schnell gemacht. Statt wie in meinem Rezept angegeben mit Pflaumen oder Zwetschgen (die Unterschiede erkunden wir gleich), können Sie das Rezept auch mit Mirabellen oder Renekloden backen. Auch die haben jetzt Saison.

Und wer den Pflaumenkuchen noch aufpimpen möchte, für den habe ich noch ein Topping aus buttrig-krossen Streuseln parat, dass Sie am Ende des Rezeptes finden.

Greifen Sie bei Pflaumen und Zwetschgen jetzt unbedingt zu, denn so frisch und lecker gibt es sie nur im Spätsommer und Herbst. Je nach Ernte bekomme ich von einer Nachbarin mit großem Obstgarten fische Früchte. Alles, was ich dann nicht direkt verarbeite, kommt in die Tiefkühltruhe. Dazu Pflaumen oder Zwetschgen waschen, entsteinen, in Gefrierdosen oder Gefrierbeutel füllen und ab damit in die Truhe.

Dieses Jahr war die Ernte hier bei uns nicht ganz so rosig. Viele Pflaumen sind durch den warmen Sommer am Baum bereits zu weich gewesen. Dann sind sie für Kuchen zu matschig. Aber sie lassen sich prima zu Konfitüre, Mus, Kompott, Chutney oder für einen Rumtopf verwenden.

Ich habe kürzlich aus sechs Kilogramm Pflaumen würzig-süßes Pflaumenmus gekocht. Das ging ohne Zucker, da Pflaumen ja von Haus aus sehr süß sind. Außerdem enthalten sie den löslichen Ballaststoff Pektin. Dieser wird gebraucht, damit Marmelade oder Konfitüre ihre typische Konsistenz erhält.

Dazu müssen die entsteinten, geschnittenen Pflaumen stundenlang auf dem Herd mit kleiner Flamme eingekocht werden. Dabei verändert sich ihre Farbe in fast schwarz und es bildet sich cremiges Mus. Damit nichts anbrennt, muss allerdings öfter umgerührt werden. Dann noch etwas Zimtpulver dazu, herrlich.

Pektin haben Sie auch in der Apotheke. Es ist nicht nur wichtig fürs Gelieren von Marmelade. Auch bei Durchfall bietet sich Pektin als Pulver, Granulat oder fertige Lösung zur Linderung an –  Vorausgesetzt es wird genug Wasser dazu getrunken.

Frisch gepflückt ist die beste Art, Pflaumen zu genießen. Doch das fruchtige Etwas lässt sich geschmacklich ideal weiterverarbeiten oder konservieren. Nur – welche Frucht nimmt man wofür? Oder spielt es keine Rolle, ob es eine Zwetschge oder Pflaume ist?

Die Übergänge sind zwar fließend, jedoch unterscheiden sie sich in feinen Nuancen. Während die Pflaume etwas runder ist und eine Fruchtnaht hat, sind Zwetschgen nahtlos und länglicher. Zwetschgen sind vom Handling etwas einfacher zu verarbeiten. Denn ihr Stein löst sich besser und leichter von der Frucht als es bei ihrer großen lila Schwester.

Pflaumen reifen nicht nach. Deshalb nur ausgereifte Früchte kaufen. Weder zu hart noch zu weich ist der Reifegrad perfekt. Ihre satte Farbe wird von einer natürlichen Wachsschicht ummantelt. Sie sollte unbeschädigt sein – ein Zeichen, dass Früchte wenig angefasst wurden.

Kurz vor dem Genuss waschen, halbieren und entsteinen. In einer durchlöcherten Plastiktüte bleiben sie ungewaschen im Kühlschrank eine Woche frisch.

Ach ja: Pflaumen mögen es nicht, neben Brokkoli, Gurken oder Blumenkohl zu lagern. Denn dann duften sie auf einmal nicht mehr nach Pflaume, sondern nach einem der Gemüse.

Liebe*r PTA, nun hoffe ich, dass Sie Lust bekommen haben einen Pflaumenkuchen zu backen. Hier kommt mein leckeres Rezept dazu.

1 Kilo Pflaumen oder Zwetschgen
4 Eier
200 g Zucker
1 Pck.Vanillezucker
7 EL Sonnenblumenöl
200 g Sahnequark oder Quark mit 20 % Fett
1 EL gemahlener Zimt
350 g Weizenmehl, Typ 550
1 Pck. Backpulver
6 EL Milch

Falls Sie noch Streusel auf die Pflaumen geben möchten, finden Sie die Anleitung dazu unter dem Rezept für den Pflaumenkuchen.

Die Pflaumen in kaltem Wasser waschen, abtropfen, längs halbieren und den Stein entfernen. Ein tiefes Backblech (Fettpfanne) mit Backpapier oder einer Silikonbackfolie auslegen. Den Backofen auf 200 Grad Celsius (°C) Ober- und Unterhitze oder 175 °C Umluft vorheizen.

Die Eier in eine Schüssel geben. Zusammen mit dem Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Dann das Sonnenblumenöl dazugeben und verrühren. Nun Sahnequark und gemahlenen Zimt dazugeben. Mit dem Mixer oder in einer Küchenmaschine zu einer cremigen Teigmasse verrühren.

Jetzt das Mehl mit dem Backpulver mischen. Mit einem Kuchensieb in den Teig sieben. Damit sich alles gut vermischt, die Milch dazugeben und mit dem Mixer oder der Küchenmaschine zu einem kompakten Teig verrühren. Den fertigen Teig noch einmal abschmecken, ob er süß genug ist.

Dann den rohen Teig auf das Blech mit Backpapier oder der Silikonbackfolie geben. Mit sauberen Händen oder einem Teigschaber gleichmäßig auf dem gesamten Blech verstreichen. Jetzt kommen die vorbereiteten Pflaumen auf den Teig. Dazu die Pflaumen aufgeklappt mit ihrer Außenseite auf den Teig legen und leicht in den Teig drücken.

Nun geht es ab in den vorgeheizten Backofen. Den ungebackenen Pflaumenkuchen auf die mittlere Schiebeleiste einschieben; falls Ihr Backofen keine mittlere Schiene hat, wählen Sie lieber eine weiter unten. Dort bleibt er für 35 bis 40 Minuten im Ofen.

Nach Backzeitende mit einem Holzstäbchen die Garprobe machen. Dazu mit dem Stäbchen in den Teig stechen: bleibt nichts daran kleben, ist der Pflaumenkuchen fertig. Jetzt aus dem Ofen nehmen. Im Blech kurz etwas auskühlen lassen.

Das Rezept lässt sich prima noch veredeln, indem Sie buttrig- krosse Streusel obenauf geben. Das geht so:

125 g Butter
150 g Zucker
2 Pck. Vanillezucker
1 TL gemahlener Zimt
125 g Weizenmehl
50 g gemahlene Mandeln

Die Butter in kleine Stückchen schneiden und in eine Schüssel geben. Nun Zucker und Vanillezucker sowie Zimtpulver dazugeben und mit dem Mixer verrühren. Jetzt das Weizenmehl und die gemahlenen Mandeln zugeben und mit sauberen Händen zu Streuseln verkneten.

Die Streusel kommen gleichmäßig auf die Pflaumen, bevor der Kuchen in den Ofen kommt. Dann wie im Rezept angegeben bei 200 °C Ober- und Unterhitze oder 175 °C Umluft in 35 bis 40 Minuten backen.

Es bleibt mir nur noch zu sagen: Lassen Sie sich den unglaublich leckeren Pflaumenkuchen mit oder ohne Streusel schmecken!

Wunderbare Grüße vom
Backherz Kirsten von der Herzwiese24