Drei Frauen in Badebekleidung laufen lachend am Strand entlang.© Alessandro Biascioli / iStock / Getty Images Plus
Wenn die Haut der Oberschenkel aneinander reibt und vom Schwimmen oder Schwitzen feucht ist, wird sie schnell wund.

Wolf gelaufen

WAS GEGEN WUNDE OBERSCHENKEL HILFT

Im Sommer sind luftige Kleider beliebt. Vielen Kund*innen graut es jedoch vor Schmerzen durch reibende Oberschenkel. Hier finden Sie Tipps, die Sie Ihren Kund*innen gegen das Wundscheuern geben können – und Empfehlungen, wenn sie sich schon einen Wolf gelaufen haben.

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Luftige Kleider, Röcke und kurze Hosen sind die richtige Wahl für heiße Tage. Wären da nicht die schmerzhaft aneinander reibenden Oberschenkel, die manche Menschen quälen. Im Volksmund: „sich einen Wolf laufen“.

Dieses Phänomen betrifft hauptsächlich Sportlerinnen und Sportler oder Personen, bei denen die Oberschenkel anatomisch nah beinander liegen. Auch die Kleidung spielt eine große Rolle, so Dermatologin Ellen Meyer-Rogge aus Karlsruhe. Ein Überblick.

Das steckt hinter dem Hautwolf

Der Begriff „sich einen Wolf laufen“ hat seinen Ursprung in der Medizin. Es gibt eine Autoimmunerkrankung mit dem Namen Lupus Erythematodes, bei der das Immunsystem gesunde Zellen angreift und so Entzündungsreaktionen auslöst. Die Wunden, die dabei entstehen, sehen so aus, als hätte ein Wolf (lat. Lupus) zugebissen.

Ähnlich sieht es aus, wenn die Oberschenkel aneinander reiben und sich auf Dauer wund scheuern. Und sie können sich entzünden. Die Haut beginnt oft zu nässen, später bildet sich häufig eine Kruste. Das kann für einige Tage unangenehm bis schmerzhaft sein. Gerade dann, wenn die jeweilige Körperstelle weiterhin beansprucht wird.

So beugt man dem Wundscheuern vor

Das Wolflaufen passiert vorrangig im Sommer, wenn wir viel schwitzen. Deshalb ist die beste Devise, die Haut kühl und trocken zu halten.

Dabei können – etwa beim Sport – bei der Kleidung die richtigen Materialien helfen. Nicht so gut eignet sich Baumwolle, denn sie gibt keine Feuchtigkeit nach außen ab. Durch den nassen Stoff kommt es dabei stärker zu Reibung. Empfohlen wird daher, bei einer stärkeren körperlichen Betätigung Funktionswäsche zu tragen, die den Schweiß nach außen transportieren kann, sodass die Kleidung nicht nass wird.

Wenn möglich, sollte sich zwischen den Oberschenkelinnenseiten Stoff befinden. Am besten sollte dort keine Naht sitzen, die zusätzliche Reibung verursachen kann. So kann man den reibenden Oberschenkeln im Alltag vor allem mit dem Tragen richtiger Kleidung vorbeugen. Beispielsweise durch Radlerhosen, die mit ihrem längeren Bein die Schenkelinnenseite schützen. „Besonders gut eignen sich Hosen, die rund gewebt sind und dadurch keine Naht an der Innenseite haben“, sagt Dermatologin Meyer-Rogge.

Das hilft, wenn die Oberschenkel wund sind

Kommt es doch einmal zu offenen Stellen, empfehlen sich entsprechende Hautschutzgele, -cremes und -salben, die die Haut vor weiteren Verletzungen schützen.

Um die Wunde möglichst schnell zu beruhigen, rät Dermatologin Meyer-Rogge, die Haut abzutrocknen und sie mit entzündungshemmenden Cremes zu versorgen. Besonders gut für die Wundheilung eignen sich Zinksalben. Bei schweren Verletzungen rät sie zu Povidon-Iod- oder Cortison-haltigen Cremes. Grundsätzlich gilt, dass sie in erster Linie austrocknend und entzündungshemmend wirken sollen.

Quelle: dpa

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