Arzt misst Blutzucker©Maya23K / iStock / Getty Images Plus
Der Blutzucker kann zwischen zwei Extremen schwanken. Es kann sowohl zu einer Überzuckerung, als auch zu einer Unterzuckerung kommen. Solche Entgleisungen wirken sich negativ auf verschiedene Organe aus. Auch das Gehirn kann betroffen sein.

Typ-1-Diabetes

FÜHREN BLUTZUCKERENTGLEISUNGEN ZU DEMENZ?

Starke Schwankungen des Blutzuckerspiegels können gefährliche Komplikationen mit sich bringen. Deswegen ist eine gute Blutzuckerkontrolle so wichtig und Ziel der Diabetes-Behandlung. Hypo- und Hyperglykämien bei Typ-1-Diabetikern können zu Demenzerkrankungen führen.

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Der Blutzucker kann zwischen zwei Extremen schwanken: Neben einer Überzuckerung (Hyperglykämie) kann es auch zu einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) kommen. Letztere kann besonders gefährlich sein, da sie akut die Energieversorgung des Körpers gefährdet. Eine Überzuckerung ist nicht weniger riskant, Schäden entwickeln sich allerdings langsamer.

Solche Blutzuckerentgleisungen wirken sich negativ auf verschiedene Organe aus. Auch das Gehirn kann Schaden nehmen. Daher kommt es bei Blutzuckerschwankungen oft zu neurologischen Symptomen wie Schwindel, Zittern oder Krampfanfällen. Es besteht sogar das Risiko einer Bewusstseinstrübung bis hin zur Bewusstlosigkeit. Ein sogenanntes diabetisches Koma kann eintreten, da es bei hohen Blutzuckerwerten zu einer erhöhten Osmolarität des Blutes kommt, wodurch den Hirnzellen Flüssigkeit entzogen wird.

Eine Kohortenstudie der Davis School of Medicine in Sacramento zeigt: Menschen mit Typ-1-Diabetes, die im Laufe ihrer Erkrankung aufgrund von Hyper- oder Hypoglykämien hospitalisiert wurden, haben im Alter ein deutlich höheres Risiko für eine Demenzerkrankung. 

Für die Studie wurden fast 3000 Menschen mit Typ-1-Diabetes im Alter von durchschnittlich 56 Jahren untersucht. 14 Prozent von ihnen waren in den vorausgegangenen zwei Jahrzehnten mindestens einmal wegen einer schweren Unterzuckerung hospitalisiert worden, zwölf Prozent wegen einer Hyperglykämie. Drei Prozent der Teilnehmenden erlitten sogar beide Formen der Blutzuckerentgleisung, die mit einer Krankenhausbehandlung verbunden waren. Innerhalb von weniger als sieben Jahren Nachbeobachtungszeit entwickelten über fünf Prozent eine Demenz.
 

Demenzrisiko mehr als doppelt so hoch

Die Berechnungen des Forscherteams ergaben, dass Patienten mit einer Unterzuckerung in der Vorgeschichte ein um 66 Prozent erhöhtes Risiko für eine Demenz aufwiesen im Vergleich zu Menschen mit Typ-1-Diabetes ohne schwerwiegende Blutzuckerschwankungen. Bei den Hyperglykämien war das ermittelte Demenz-Risiko mehr als doppelt so hoch. Diejenigen, die Blutzuckerentgleisungen in beide Richtungen hatten, waren am meisten gefährdet: Sie erkrankten sechsmal häufiger an einer Demenz.

Quelle: Apotheke adhoc
 

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