Pelikane auf dem Wasser.© Naked King / iStock / Getty Images

Forschung Medizin

SODBRENNEN

Zubereitungen aus dem Feigenkaktus werden in der sizilianischen Volksmedizin seit Jahren traditionell bei säurebedingten Magenbeschwerden eingesetzt. Ein neues Produkt greift dieses Prinzip auf.

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Neuer Ansatz – Im Medizinprodukt Refluthin® der Willmar Schwabe GmbH und Co. KG werden die bekannten Antazida Calciumcarbonat und Magnesiumcarbonat mit einem speziellen Feigenkaktusextrakt, der einen besonders hohen Gehalt an schleimbildenden Polysacchariden enthält, in einer Kautablette kombiniert. Der Feigenkaktus (Opuntia ficus-indica (L.) MILL.) ist eine vom Menschen gezüchtete Kakteenart. Sie wird bis zu sechs Meter hoch und ist an den großen, abgeflachten Sprossen, den sogenannten Kladodien, zu erkennen, die an überdimensionale, dicke Blätter erinnern und viel Wasser speichern. Die Pflanze stammt ursprünglich aus Mexiko, wo sie als Lebensmittel verwendet und schon von den Azteken gezielt angebaut wurde. Nicht nur die Früchte, sondern auch die jungen Sprosse sind essbar und auch heute noch Bestandteil der mexikanischen Küche.

Neben der Verwendung als Lebensmittel hat die Pflanze in Mexiko auch eine wichtige Bedeutung als traditionelle Heilpflanze. Europäische Eroberer brachten den Feigenkaktus mit nach Europa. Heute ist die Pflanze im gesamten Mittelmeerraum verbreitet und wird auch hier in einigen Regionen als Heilmittel, vor allem bei überschießender Magensäure, eingesetzt. In verschiedenen experimentellen und klinischen Untersuchungen konnte die magenschützende Wirkung, die auf die Polysaccharid-Schleimstoffe zurückzuführen ist, bestätigt werden.

Die beiden Wissenschaftler der Schwabe-Gruppe Dr. Heiko Hentrich und Dr. Martin Lehner stellten während der Pressekonferenz die wesentlichen Fakten zum neuen Produkt vor: Demnach bilden die langkettigen Kohlenhydrat-Strukturen bei Kontakt mit Wasser eine Gelstruktur aus. Man geht davon aus, dass sie auf diese Weise in der Pflanze die Wasserspeicherung regulieren. Beim Kontakt mit Schleimhautzellen entstehen filmartige Strukturen, die die Schleimhaut der Speiseröhre überziehen und vor der Reizung durch Magensäure schützen. Sodbrennen ist eine Volkskrankheit. In Deutschland leiden etwa 43 Prozent der Erwachsenen an einem gesteigerten Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre, was als unangenehmes Brennen wahrgenommen wird.

Bei 25 Prozent sind die Beschwerden leicht, bei 14 Prozent sind sie mittelschwer und bei vier Prozent schwer ausgeprägt. Frauen sind im Durchschnitt etwas häufiger betroffen, in der Altersgruppe zwischen 50 und 59 Jahren treten die Symptome am häufigsten auf. Refluthin® bietet ein duales Wirkprinzip. Die enthaltenen Carbonate sorgen für die Sofortwirkung bei Sodbrennen und Refluxsymptomen, indem sie die überschüssige Säure neutralisieren. Der natürliche Gelfilm des Feigenkaktus-Extraktes bietet einen mittelfristigen Schutz der Schleimhäute.

Den Artikel finden Sie auch in die PTA IN DER APOTHEKE 10/2021 auf Seite 12.

„Sodbrennen behandeln? Geht (jetzt auch) natürlich!“, Online-Pressekonferenz vom 22. Juni 2021. Veranstalter: Dr. Willmar Schwabe GmbH & Co. KG.

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