Mann cremt sein Gesicht ein.© djiledesign / iStock / Getty Images

Kosmetik

MANN, OH MANN!

Auch wenn es praktisch erscheint, im Bad schnell die Gesichtspflege der Partnerin mitzuverwenden – Pflegeprodukte nur für den Mann machen Sinn, da sie auf die speziellen Anforderungen von Männerhaut zugeschnitten sind.

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Unisex liegt im Trend. Bei der Hautpflege lohnt es sich aber, auf die Unterschiede zu achten, die zwischen der Haut von Männern und Frauen bestehen. So ist Männerhaut etwa 20 Prozent dicker als Frauenhaut. Die Oberhaut hat mehr Zellschichten und die Lederhaut enthält mehr Kollagen. Männerhaut hat außerdem ein gröberes Hautrelief, ist robuster und kommt mit Umweltbelastungen, wie Sonne oder trockener Luft aus Klimaanlagen, besser zurecht. Der pH-Wert von Männerhaut ist zudem saurer, ihr schützender Hydrolipidmantel ist stabiler und sie ist intensiver durchblutet. Das alles zeigt: Männer benötigen eigene Kosmetika.

Pflichtprogramm Gerade die Gesichtsreinigung sollte auch Männersache sein und zur täglichen Routine unbedingt dazugehören. Waschgele reinigen die Haut porentief und entfernen morgens Talg, Schweiß und abgestorbene Hautschüppchen sowie abends den Schmutz, der sich im Laufe des Tages auf der Haut angesammelt hat. Mild reinigende und dazu pflegende Inhaltsstoffe, wie zum Beispiel Glycerin, Vitamine oder Panthenol, befeuchten die Haut, erfrischen und pflegen. Eine noch intensivere Reinigung lässt sich mit einem Peeling erzielen, welches ein- bis zweimal in der Woche nach der normalen Reinigung erfolgen kann. Es entfernt schonend abgestorbene Hautzellen und Unreinheiten auch in tieferen Hautschichten.

Verschiedene Hauttypen Die männlichen Hautbedürfnisse sollten unbedingt auch bei der anschließenden Gesichtspflege berücksichtigt werden. So wäre beispielsweise eine Pflegecreme für trockene Frauenhaut für die Mehrzahl der Männer viel zu fetthaltig. In der Folge würde die Haut glänzen, schwitzen und die Creme nicht gut einziehen. Die unterschiedlichen physiologischen Voraussetzungen spiegeln sich daher auch in den Rezepturen der Produkte wider. Und wie bei Frauen sollten auch bei Männern das jeweilige Pflegeprodukt auf den individuellen Hauttyp abgestimmt sein.

Die gesunde männliche Durchschnittshaut ist gut mit natürlichen Fetten versorgt. Aus diesem Grund sind fetthaltige Produkte in den Pflegeserien eher selten vertreten. Statt reichhaltiger Rezepturen gibt es umso mehr Reinigungsprodukte, wie beispielsweise Peelings, sowie Cremes, Lotionen oder Gels mit niedrigem Fettanteil. Leichte Emulsionen und tonisierende Gel-Cremes spenden den ganzen Tag über Feuchtigkeit. Männerhaut kann aber auch trocken sein und sensibel reagieren. Dieser Hauttyp wirkt blass und grau. Falten sehen wie eingekerbt aus und lassen das Gesicht älter erscheinen als es tatsächlich ist.

Bei diesem Hauttyp sind Emulsionen wirkungsvoll, welche die benötigte Feuchtigkeit spenden und in der Haut bewahren. Nur wenn die Haut bereits reifer, sehr trocken oder geschädigt ist, sollten leistungsfähigere Cremes mit hochwirksamen Aktivstoffen gewählt werden, wie zum Beispiel Vitamine, Provitamine und Proteine. Sie spenden langanhaltend Feuchtigkeit und revitalisieren die müde Haut. Pflanzenextrakte, unter anderem aus Aloe Vera oder dem Ginkgobaum, aber auch Jojobaöl, unterstützen außerdem die Regeneration der Haut und versorgen sie mit der nötigen Pflege.

Den Artikel finden Sie auch in DIE PTA IN DER APOTHEKE 04/2022 auf Seite 105.

Birgit Huber, Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel e. V.

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