Zwei herzförmige Lollis sind zerbrochen.© marietjieopp / iStock / Getty Images Plus
Ob man an einem gebrochenen Herzen stirbt oder nicht, ist auch eine Frage der Schilddrüse.

Herzschmerz

MARKER FÜR DAS BROKEN-HEART-SYNDROM ENTDECKT

Fühlt sich an wie ein Herzinfarkt, ist aber keiner (im eigentlichen Sinn): das Broken-Heart-Syndrom. Also ja, an Herzschmerz kann man sterben. Warum dafür nicht jeder das gleiche Risiko dafür hat, haben Forschende jetzt untersucht – und einen Schuldigen gefunden.

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Sein Spitzname ist Programm: Das Broken-Heart-Syndrom ist gekennzeichnet durch eine akute schwerwiegende Funktionsstörung des Herzmuskels. Menschen mit einer Takotsubo-Kardiomyopathie (so heißt das gebrochene Herz wissenschaftlich) verspüren häufig Brustschmerz, Atemnot oder Herzklopfen. Die Erkrankung ist selten, kann aber in der Akutphase lebensbedrohlich sein.

Oft geht dieser Erkrankung extremer Stress wie eine Trennung voraus – ein gebrochenes Herz eben. Ein internationales Team unter Federführung von Forschenden der Ruhr-Universität Bochum hat nun festgestellt: Es besteht ein Zusammenhang mit entgleisten Schilddrüsenfunktionen.

Schilddrüse weist auf gebrochenes Herz hin

Frühzeitig erkannt und richtig behandelt ist die Prognose für die Betroffenen meist günstig. Um den Krankheitsverlauf besser prognostizieren zu können, sollen Auffälligkeiten in der Schulddrüsenfunktion dienen. „Wir haben bereits in einer früheren Untersuchung feststellen können, dass Patientinnen und Patienten mit TTS häufig eine abnorme Schilddrüsenfunktion aufweisen“, erklärt Studienleiter Dr. Assem Aweimer, wie die Forschenden auf den Ansatz kamen.

Deshalb haben sie die Beziehungen zwischen Schilddrüsenfunktion und der Takotsubo-Kardiomyopathie (TTS) jetzt genauer untersucht und dabei Daten aus einem internationalen TTS-Patientenregister genutzt. Die Forschungsgruppe hat dazu 288 betroffene Patientinnen und Patienten mit einem vollständigen Schilddrüsenprofil untersucht.

Dabei konzentrierten die Forscher sich speziell auf die Hormonprofile zu dem Zeitpunkt, als die Patienten ins Krankenhaus aufgenommen worden waren. Sie brachten die Konzentrationen der Hormone Thyreotropin (TSH), freies Thyroxin 4 (FT4) und freies Triiodthyronin 3 (FT3) in Zusammenhang mit Sterblichkeit und Todesursache.

Hohe Schilddrüsenaktivität, hohes Sterberisiko

Dabei zeigte sich eine außergewöhnliche Häufigkeit von Störungen der Schilddrüsenfunktion – bei weniger als einem Viertel der TTS-Patienten waren die Werte normal. Untersucht wurden drei Zustandsdefinitionen:

  • niedrige sekretorische Schilddrüsenaktivität (TSLT),
  • hohe (TSHT) und
  • normale Aktivität (TSNT).

Die Daten weisen darauf hin, dass Betroffene des TSHT-Clusters zehn Jahre nach dem ersten Auftreten des Broken-Heart-Syndroms ein mehr als doppelt so hohes Risiko haben zu versterben als die TSLT-Gruppe.

Schilddrüsenhormone als Marker bei Broken-Heart-Syndrom

Die Ergebnisse unterstrichen, welche Bedeutung die Wechselwirkung zwischen Schilddrüse und Herz hat und welche Auswirkungen diese auf die Sterblichkeit bei Patientinnen und Patienten mit TTS haben, betonten die Forscher. Und um den Verlauf von TTS besser prognostizieren zu können, bedürfe es besserer Biomarker: Schilddrüsenhormone könnten dazu einen wichtigen Beitrag leisten.

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft

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