Biologika
WAS PLANEN DIE BIOTECHNOLOGIE-UNTERNEHMEN?
Seite 1/1 2 Minuten
Weltweit für Schlagzeilen hatte jüngst die Transplantation eines Schweineherzens gesorgt. Der Empfänger überlebte damit zwei Monate. Eckhard Wolf vom Gene Center der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) zählt mit seinem Team international zu den führenden Experten bei der Forschung mit tierischen Spenderorganen.
Laut Eurotransplant habe es 2021 in Deutschland 310 Herztransplantationen gegeben, dagegen hätten 727 Menschen auf der Warteliste gestanden, sagte Wolf. Hier eröffne die Transplantation tierischer Organe neue Möglichkeiten. Durch genetische Modifikationen der Schweine könnten Abstoßungsreaktionen abgeschwächt und physiologische Probleme wie etwa im Bereich der Blutgerinnung ausgeschaltet werden.
Organe aus speziellen Proteinen
Auf eine Alternative zu tierischen Spenderorganen und klassischer Organtransplantation setzt die Firma mk2 Biotechnologies im Innovations- und Gründerzentrum (IZB) bei München. Das StartUp verfügt nach Angaben von mk2-Geschäftsführer Sebastian Mangold über ein Verfahren, mit dem Peptide für die Herstellung von beispielsweise bioartifiziellen Organen produziert werden können. Entscheidend sei der Herstellungsprozess, mit dem spezielle Peptide und Proteine kostengünstig zur Verfügung gestellt würden.
Mehr zu Forschung und Biologicals:
Heilender Impfstoff gegen Hepatitis B
Ulrike Protzer, Direktorin des Helmholtz Zentrums München, stellte das Forschungsprojekt TherVacB vor, das einen neuen Impfstoff zur Heilung von Hepatitis B hervorbringen soll. Im Herbst soll eine klinische Studie dazu starten. Weltweit seien rund 260 Millionen Menschen chronisch mit dem Hepatitis-B-Virus infiziert, etwa 900 000 Betroffene jährlich überlebten die Folgen der Infektion nicht.
Krampf gegen Blutkrebs
Morphosys – einst StartUp im IZB und heute ein börsennotiertes Unternehmen – setzt unter anderem auf die Entwicklung zweier Medikamente, die laut Chefentwickler Malte Peters im Fall ihrer Zulassung das Potenzial haben, heutige Standardtherapien bei seltenen und aggressiven Blutkrebsarten zu verbessern. 2025 könnte es soweit sein, so Peters.
In der Onkologie sei in den vergangenen Jahren viel erreicht worden, sagte Heinrich Moisa, Geschäftsführer von Novartis Deutschland. Einige Blutkrebserkrankungen, die noch vor wenigen Jahren den sicheren Tod bedeuteten, hätten in chronische Krankheiten umgewandelt werden können. Novartis habe zahlreiche Entwicklungsansätze in der Pipeline. Um in der Forschung schneller Ziele erreichen zu können, forderte er Bürokratieabbau und mehr Tempo bei der Digitalisierung.
Quelle: dpa