Ein Haus unter einer Glaskuppel© lchumpitaz / iStock / Getty Images Plus
Ein absolut sicheres Heim gibt es nur unter der Glaskuppel. Dennoch kann man einiges tun, um die Sicherheit von Alzheimer-Betroffenen zu verbessern.

Alzheimer im Alltag

4 TIPPS FÜR EINE SICHERE WOHNUNG

Die Diagnose Alzheimer ist wohl für jede*n ein Schock - wie geht es nun weiter? Einerseits möchten Betroffene möglichst lange noch selbstständig leben, andererseit sorgen sich Angehörige um die Sicherheit ihrer Lieben. 

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Das Gedächtnis lässt nach, der Orientierungssinn nimmt ab, der Bewegungsdrang dagegen zu. Die Wohnung eines an Alzheimer erkrankten Menschen sollte daher frei sein von Stolperfallen wie hohen Teppichen oder Elektrokabeln auf dem Boden. Darauf weist der Verein „Alzheimer Forschung Initiative" (AFI) hin.

Damit Alzheimer-Patienten sicher wohnen können, sollte ihr Zuhause entsprechend eingerichtet sein. Worauf sollten Angehörige achten, was erleichtert den Alltag?

Klebeband ist aufmerksamkeitsstark

Treppen sind sicherer, wenn die Stufen mit breitem, auffälligem Klebeband markiert werden und ein zusätzlicher Handlauf gibt Stabilität. Versteckte Stolperfallen wie Teppiche oder Elektrokabel sollten wenn möglich entfernt werden oder können andererfalls ebenfalls mit auffälligem Klebeband markiert werden.

Sollten mehrere Generationen in einem Haushalt leben, sollte auch Kinderspielzeug als potenzielle Stolperfalle im Auge behalten werden. 

Sicherer Stand im Bad

Für den Wannen- oder Duschboden gibt es rutschfeste Gummimatten oder klebbare Streifen. Dazu ein Haltegriff an der Wand und ein Hocker, auf den man sich beim Duschen setzen kann. Eine Badewanne mit hohem Einstieg ist schlechter geeignet als eine Duschwanne. Wer kann, lässt hier seniorengerechte Alternativen einbauen. In einer Mietwohnung können Tritt und Haltegriffe helfen.

Gut sichtbare Aufkleber für heiß und kalt verhindern ein Verbrühen. Zudem kann die Heißwassertemperatur generell auf unter 45 Grad eingestellt werden. Ein erhöhter Sitz erleichtert den Toilettengang.

 

Gefahren in der Küche

Für die Küche gilt: Messer, Scheren und andere gefährliche Dinge sollten weggeschlossen werden. Wird gekocht, können Topf- und Pfannengriffe zur Rückseite des Herdes gedreht werden. Spezielle Topfgriffhalter aus Stoff verhindern ein Verbrennen an den heißen Griffen.

Auch Brandmelder und ein Feuerlöscher sollten vorhanden sein und regelmäßig gewartet werden. Sollte ein Kamin oder Gasofen vorhanden sein, muss ein Kohlenmonoxidmelder vorhanden sein. Wichtig ist, den Melder in Bodennähe zu installieren, da Kohlenstoffmonoxid schwerer als sauerstoffhaltige Luft ist.

Herumirren verhindern

Eine häufig und vergleichsweise früh auftretende Verhaltensweise von Alzheimer-Betroffenen liegt im ziellos Weg- beziehungsweise Hinlaufen. Doch gerade das ziellose Herumlaufen birgt Gefahren. Da der Orientierungssinn bereits in einem frühen Krankheitsstadium gestört sein kann, steigt das Risiko für Verkehrsunfälle, Stürze im Freien oder Verirren. Alzheimer-Patient*innen sollten daher nicht alleine unterwegs sein. 

Damit Patienten und Patientinnen nicht draußen alleine unterwegs sind, können Angehörige kindersichere Türgriffe einbauen oder Alarmmatten vor die Tür legen.

Quelle: dpa

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