Sonnenschutz: Wer braucht welches Produkt?

Dass Sonnenschutz Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung vorbeugt, ist inzwischen in den meisten Köpfen angekommen. Viele Kund*innen vertrauen deshalb auf Ihren Rat, um sich richtig vor UV-Strahlung zu schützen. Ein Wissens-Snack für Ihre Beratungsroutine.

01. August 2024 10 Minuten Gesa Van Hecke 50 Punkte

Veröffentlichung der Teilnahmebescheinigung:
01. August 2025

10 Minuten 01. August 2024 Gesa Van Hecke

Antwort C ist richtig,

UV-C-Strahlung ist zwar am energiereichsten und damit schädlichsten für den Menschen, sie wird aber von der Ozonschicht aus dem Sonnenlicht herausgefiltert.

Lichtschutzfaktor wählen: Hauttyp

Jeder Mensch hat eine individuelle Eigenschutzzeit, in der er sich UV-Strahlung aussetzen kann, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen.
Wie sonnenempfindlich jemand ist, hängt maßgeblich vom Pigmentierungstyp ab. Denn das Hautpigment Melanin reflektiert UV-Strahlung oder wandelt sie in Wärme um. Dermatolog*innen unterscheiden sechs Pigmentierungstypen.

Typ		Typische Erscheinung	Eigenschutzzeit nach UV-B-Bestrahlung [min]
I	Keltisch-kaukasisch	Menschen mit sehr heller, extrem empfindlicher Haut, hellen Augen, rotblondem Haar, häufig mit Sommersprossen	5 - 10
II	Nordisch	Menschen mit heller, empfindlicher Haut, blauen, grauen, grünen oder braunen Augen, blondem bis braunem Haar, häufig mit Sommersprossen	10 - 20
III	Mischtyp	Menschen mit heller bis hellbrauner Haut, grauen oder braunen Augen, dunkelblondem bis braunem Haar, selten Sommersprossen	20 - 30
IV	Mediterran	Menschen mit hellbrauner, olivfarbener Haut, braunen bis dunkelbraunen Augen, dunkelbraunem Haar	Über 45
V	Dunkel	Menschen mit dunkelbrauner Haut, dunkelbraunen Augen und dunkelbraunem bis schwarzem Haar	Über 60
VI	Schwarz	Menschen mit dunkelbrauner bis schwarzer Haut, dunkelbraunen Augen und schwarzem Haar	Über 90

Vorsicht: Chronische Hautschäden entstehen schon vor Ende der Eigenschutzzeit (erythemfreie Zeit), nach 60 Prozent. Außer dem Hauttyp können auch andere Faktoren den Eigenschutz der Haut schwächen, zum Beispiel Peeling- und Laserbehandlungen. Auch vernarbte oder atopische Haut ist empfindlicher. Je niedriger die Eigenschutzzeit der Haut ist, umso höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF, auch SPF) sein.

Denken Sie zum Beispiel an unerwünschte Arzneimittelwirkungen und fragen Sie in der Sonnenschutz-Beratung, welche Medikamente Ihr Gegenüber einnimmt!

Lichtschutzfaktor wählen: UV-Index

In welchem Ausmaß UV-Strahlen auf die Erde treffen, ist abhängig von

Bewölkung,
Sonnenstand (Tageszeit und geographische Breite),
Dicke der Ozonschicht
Höhenlage

Diese Faktoren berücksichtigt der UV-Index. Je höher er ist, desto höher ist auch das Risiko für Hautschäden. Schon ab einem Wert von drei sind schützende Kleidung, eine Kopfbedeckung, Sonnenschutzmittel und eine Sonnenbrille angesagt, die Mittagszeit verbringt man besser im Schatten. Ab einem Index von 8 sollte man tagsüber im Schatten und mittags in einem Gebäude bleiben.

Der Deutsche Wetterdienst gibt ihn in seinen Prognosen mit an. Den UV-Index für ein Reiseziel finden Sie online. Fragen Sie im Beratungsgespräch, wohin der Urlaub geht oder ob der Sonnenschutz für zu Hause gedacht ist. Je höher der UV-Index desto höher sollte der LSF sein, den Sie empfehlen

Was ist der LSF?

Je niedriger die Eigenschutzzeit und je höher der UV-Index, umso höher sollte der Lichtschutzfaktor (LSF, auch SPF) sein. Er gibt an, um welchen Wert sich die Eigenschutzzeit der Haut durch das Sonnenschutzmittel vervielfacht. Er wird in vier Kategorien eingeteilt:

„Basis“ mit LSF 6 bis 10
„Mittel“ mit LSF 15 bis 25
„Hoch“ mit LSF 30 bis 50
„Sehr hoch“ mit LSF 50+.

Das heißt, eine Person mit einer Eigenschutzzeit von zehn Minuten könnte sich nach dem Auftragen eines Produkts mit LSF 20 bis zu 200 Minuten in der Sonne aufhalten, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen. Berücksichtigen Sie aber, dass bleibende Hautschäden schon nach 60 Prozent der Zeit auftreten, also nach 120 Minuten. Und wird zu wenig Produkt aufgetragen, sinkt die Zeit weiter: bei der halben Menge Creme um zwei Drittel. Dann sind wir bei 40 Minuten.