Sonnenschutz
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Sonnenschutz: Wer braucht welches Produkt?

Dass Sonnenschutz Hautkrebs und vorzeitiger Hautalterung vorbeugt, ist inzwischen in den meisten Köpfen angekommen. Viele Kund*innen vertrauen deshalb auf Ihren Rat, um sich richtig vor UV-Strahlung zu schützen. Ein Wissens-Snack für Ihre Beratungsroutine.

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Chemischer oder mineralischer Filter?

Lichtschutzfaktoren können UV-Strahlung auf zwei Arten daran hindern, in die Haut einzudringen.

  • Mineralische Filter wirken physikalisch: Die anorganischen Verbindungen reflektieren und streuen das einfallende Sonnenlicht – wie eine Schicht aus vielen kleinen Spiegeln.
  • Chemische Filter nehmen die Energie der UV-Strahlung auf und wandeln sie in Licht und Wärme um.

Chemische Lichtschutzfaktoren sind organische Verbindungen, in denen sich Doppelbindungen mit Einfachbindungen abwechseln (wie beim Benzolring). Mit diesen delokalisierten Elektronen können sie die Energie der UV-Strahlung in langwelligere Strahlung (Licht und Wärme) umwandeln. Ein solcher Filter ist immer nur in einem gewissen Lichtspektrum wirksam. Sonnencreme-Hersteller kombinieren mehrere Substanzen, um ein größeres Spektrum abzudecken.

Textiler Sonnenschutz
Es gibt Kleidung, die ihren Lichtschutzfaktor explizit ausweist, zum Beispiel Berufsbekleidung oder Strandanzüge für Kinder. Der UPF (Ultraviolet Protection Factor) gibt die Verlängerung der Eigenschutzzeit an, genau wie der LSF. Er sagt aber nichts darüber aus, ob der Schutz auch bei nasser, gedehnter oder oft gewaschener Kleidung noch besteht. Bei Textilien mit dem Gütesiegel „UV-Standard 801“ ist dies zertifiziert. Sie wurde unter Tragebedingungen getestet.

Welcher UV-Filter ist der richtige?

Chemisch   Mineralisch  
+ - + -
Kombinationen aus Filtern mit unterschiedlichem Absorptionsspektrum erzielen eine breite Schutzwirkung bei geringer Konzentration der Substanzen. Für kleine Kinder geeignet Einige UV-Filter sind vermutlich hormonaktiv, reproduktionstoxisch oder krebserregend. Das erfordert genaues Lesen. Um die Umwelt zu schonen sollten kein • Octocrylen • Octinoxat • Oxybenzon enthalten sein. Octocrylen zerfällt außerdem mit der Zeit zum krebserregenden Benzophenon, weshalb man nur frische Produkte mit diesem Filter verwenden soll, keine aus dem letzten Jahr. Wer eine empfindliche Haut hat, verträgt mineralische Filter wie Zinkoxid oder Titandioxid möglicherweise besser. Für kleine Kinder geeignet Produkte mit rein mineralischem Filter haben aus galenischen Gründen in der Regel keinen hohen LSF und keinen ausreichenden UV-A-Schutz. Weißel-Effekt Um den Weißel-Effekt zu umgehen, verwendet man oft Partikel in Nanogröße. Die sind auf der Haut zwar unbedenklich, sollten aber (zum Beispiel in Sprays) nicht eingeatmet werden.

Kombinieren sollte man chemische und mineralische Filter nicht. Zinkoxid führt zu einem schnelleren Abbau der chemischen Filter. Der UV-A-Schutz ist deshalb in Kombinationen nicht höher, sondern niedriger.


Frage: Welche Produkte sind unbedenklich?

A. Ein Sonnenschutz-Spray mit Zinkoxid als Nanopartikel
B. Eine Sonnencreme mit Octocrylen aus dem Vorjahr
C. Ein Sonnenfluid mit chemischen Filtern aber ohne Octocrylen, Octinoxat oder Oxybenzon
D. Eine Sonnencreme mit Zinkoxid und Titandioxid als mineralischem Filter
E. Eine Sonnenmilch mit chemischen und mineralischen Filtern
F. Eine Sonnencreme mit Zinkoxid als Nanopartikel

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