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Achtung! Fertig? Schlau!

Beratungswissen Schlaf und Stress
 

Wer schlecht schläft, fragt oft zunächst in der Apotheke nach Abhilfe. Die Auswahl an schlafanstoßenden Präparaten wird immer größer. Dabei muss es längst nicht immer gleich ein Schlafmittel sein. Haben Sie den Überblick?

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Antwort C ist richtig,

es gibt zwar grobe Empfehlungen und soziale Normen für die Schlafenszeit, die innere Uhr ist aber genetisch programmiert und somit von Mensch zu Mensch unterschiedlich.


Dass Menschen ein unterschiedlich langes Schlafbedürfnis haben, zu verschiedenen Zeiten zu Bett gehen oder nachts gelegentlich aufwachen, ist also normal. Nur wenn auch tagsüber wiederholt Beschwerden wie

  • Konzentrationsschwierigkeiten,
  • mangelnde Belastbarkeit,
  • Tagesmüdigkeit oder
  • Einschlafen wider Willen

auftreten, spricht man von einer Schlafstörung. Davon sind große Teile der Bevölkerung betroffen. Da chronischer Schlafmangel das Risiko für Stoffwechsel-, Herzkreislauf- und psychische Erkrankungen sowie sogar die Gesamtsterblichkeit erhöht, besteht hier Handlungsbedarf.

Fragen Sie Kund*innen, die über Schlafprobleme klagen, nach ihren Schlafgewohnheiten. Einige gehen davon aus, sie müssten acht Stunden durchgehend schlafen, um erholt zu sein, und sind bei sieben Stunden mit drei kurzen Unterbrechungen schon beunruhigt – haben tagsüber aber keine Beschwerden.

Kleines Lexikon der Schlafstörungen

Begriff

Bedeutung

Insomnie

Nächtliche Schlaflosigkeit, Ein- und/oder Durchschlafstörungen oder zu frühes Aufwachen mit Folgen am nächsten Tag

Parasomnie

Handeln ohne Bewusstsein, z.B: Zähneknirschen; Erholung während des Schlafs nicht zwingend eingeschränkt

Hypersomnie

Erhöhtes Schlafbedürfnis, Tagesschläfrigkeit (z.B. durch Schlafapnoe)

Schlafapnoe

Nächtliche Atemaussetzer durch anatomisch enge Verhältnisse im Rachenraum und kurze Aufwachreaktion

Restless-Legs-Syndrom

Ruhelose Beine: quälende Empfindungen mit Bewegungsdrang in Ruhe/beim Einschlafen

Schlafwandeln

Parasomnie: Handlungen ausführen im Tiefschlaf

Nachtschreck 

Parasomnie v.a. bei Kindern; schrecken mit lautem Schrei aus Schlaf hoch, desorientiert, schlafen plötzlich wieder ein

Narkolepsie    

Hypersomnie und plötzliches Einschlafen tagsüber, Kataplexien

Wann schlechter Schlaf zur Insomnie wird:

Woher kommt die Schlafstörung?

Eine häufige Ursache ist, dass der Geist sich einfach nicht beruhigen will – Stress, Sorgen und Kummer spielen hier eine große Rolle. Aber auch Koffein, Alkohol oder andere Rauschmittel können Ihre Kund*innen wachhalten. Neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson, oder Epilepsie können den Schlaf stören – auch, indem sie die Betroffenen schon tagsüber so schläfrig machen, dass an eine Nachtruhe nicht mehr zu denken ist.

Fragen Sie im Beratungsgespräch, welche Medikamente Ihr Gegenüber einnimmt. Einige Arzneimittel sind mit Ein- und Durchschlafstörungen verbunden, zum Beispiel:

  • antriebssteigernde Antidepressiva (z. B. SSRI wie Citalopam, Sertralin oder Fluoxetin),
  • Antiparkinsonmittel,
  • Glucocorticoide,
  • Antihypertonika (z. B. Betablocker),
  • Schilddrüsenhormone,
  • alpha-Sympathomimetika (z. B. in Erkältungsmitteln)
  • und beta-Sympathomimetika (z. B. in Antiasthmatika)

Frage: Woran bemerken Betroffene, dass sie eine Schlafstörung haben?

A. Sie haben drei Tage in Folge weniger als acht Stunden geschlafen.
B. Sie fühlen sich tagsüber unkonzentriert, müde und nicht belastbar.
C. An dunklen Ringen unter den Augen.

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