Beratungswissen Schlaf und Stress
12 Minuten 50 Punkte
- 1Lernziele
- 2Gesunder Schlaf: kurz & knapp
- 3Fun Fact: Schlaftypen
- 4Schlafstörungen
- 5Sorgen, Stress und Grübelei
- 6Schlafhygiene
- 7Selbstmedikation: Phytos
- 8Mehr Schlafmittel
- 9Abschlussquiz
01. Mai 2025
Antwort C ist richtig,
es gibt zwar grobe Empfehlungen und soziale Normen für die Schlafenszeit, die innere Uhr ist aber genetisch programmiert und somit von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
Dass Menschen ein unterschiedlich langes Schlafbedürfnis haben, zu verschiedenen Zeiten zu Bett gehen oder nachts gelegentlich aufwachen, ist also normal. Nur wenn auch tagsüber wiederholt Beschwerden wie
- Konzentrationsschwierigkeiten,
- mangelnde Belastbarkeit,
- Tagesmüdigkeit oder
- Einschlafen wider Willen
auftreten, spricht man von einer Schlafstörung. Davon sind große Teile der Bevölkerung betroffen. Da chronischer Schlafmangel das Risiko für Stoffwechsel-, Herzkreislauf- und psychische Erkrankungen sowie sogar die Gesamtsterblichkeit erhöht, besteht hier Handlungsbedarf.
Fragen Sie Kund*innen, die über Schlafprobleme klagen, nach ihren Schlafgewohnheiten. Einige gehen davon aus, sie müssten acht Stunden durchgehend schlafen, um erholt zu sein, und sind bei sieben Stunden mit drei kurzen Unterbrechungen schon beunruhigt – haben tagsüber aber keine Beschwerden.
Kleines Lexikon der Schlafstörungen
Begriff | Bedeutung |
Insomnie | Nächtliche Schlaflosigkeit, Ein- und/oder Durchschlafstörungen oder zu frühes Aufwachen mit Folgen am nächsten Tag |
Parasomnie | Handeln ohne Bewusstsein, z.B: Zähneknirschen; Erholung während des Schlafs nicht zwingend eingeschränkt |
Hypersomnie | Erhöhtes Schlafbedürfnis, Tagesschläfrigkeit (z.B. durch Schlafapnoe) |
Schlafapnoe | Nächtliche Atemaussetzer durch anatomisch enge Verhältnisse im Rachenraum und kurze Aufwachreaktion |
Restless-Legs-Syndrom | Ruhelose Beine: quälende Empfindungen mit Bewegungsdrang in Ruhe/beim Einschlafen |
Schlafwandeln | Parasomnie: Handlungen ausführen im Tiefschlaf |
Nachtschreck | Parasomnie v.a. bei Kindern; schrecken mit lautem Schrei aus Schlaf hoch, desorientiert, schlafen plötzlich wieder ein |
Narkolepsie | Hypersomnie und plötzliches Einschlafen tagsüber, Kataplexien |
Wann schlechter Schlaf zur Insomnie wird:
Woher kommt die Schlafstörung?
Eine häufige Ursache ist, dass der Geist sich einfach nicht beruhigen will – Stress, Sorgen und Kummer spielen hier eine große Rolle. Aber auch Koffein, Alkohol oder andere Rauschmittel können Ihre Kund*innen wachhalten. Neurologische Erkrankungen wie Morbus Parkinson, oder Epilepsie können den Schlaf stören – auch, indem sie die Betroffenen schon tagsüber so schläfrig machen, dass an eine Nachtruhe nicht mehr zu denken ist.
Fragen Sie im Beratungsgespräch, welche Medikamente Ihr Gegenüber einnimmt. Einige Arzneimittel sind mit Ein- und Durchschlafstörungen verbunden, zum Beispiel:
- antriebssteigernde Antidepressiva (z. B. SSRI wie Citalopam, Sertralin oder Fluoxetin),
- Antiparkinsonmittel,
- Glucocorticoide,
- Antihypertonika (z. B. Betablocker),
- Schilddrüsenhormone,
- alpha-Sympathomimetika (z. B. in Erkältungsmitteln)
- und beta-Sympathomimetika (z. B. in Antiasthmatika)
Frage: Woran bemerken Betroffene, dass sie eine Schlafstörung haben?
A. Sie haben drei Tage in Folge weniger als acht Stunden geschlafen.
B. Sie fühlen sich tagsüber unkonzentriert, müde und nicht belastbar.
C. An dunklen Ringen unter den Augen.